Lichtechtheit: Unterschied zwischen den Versionen
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Gemessen werden die Lichtechtheiten von Leder - wie auch in der Textilindustrie - mittels des sogenannten ''Blaumaßstabs''. Dabei werden acht blaue Wollstreifen absteigender Lichtechtheit gemeinsam mit einer Probe des zu prüfenden Leders in UV-Licht verbracht; zuvor werden ein Teil der Probe und ein Teil der Wollstreifen abgedeckt. Sobald der lichtechteste der Wollstreifen leicht ausgeblichen ist, wird verglichen: Die Probe weist dann jene Lichtechtheitsstufe auf, die auch der Wollstreifen mit der ähnlichsten Ausbleichungsintensität besitzt. Die Stufen der Lichtechtheit werden in folgende Grade gefasst: | Gemessen werden die Lichtechtheiten von Leder - wie auch in der Textilindustrie - mittels des sogenannten ''Blaumaßstabs''. Dabei werden acht blaue Wollstreifen absteigender Lichtechtheit gemeinsam mit einer Probe des zu prüfenden Leders in UV-Licht verbracht; zuvor werden ein Teil der Probe und ein Teil der Wollstreifen abgedeckt. Sobald der lichtechteste der Wollstreifen leicht ausgeblichen ist, wird verglichen: Die Probe weist dann jene Lichtechtheitsstufe auf, die auch der Wollstreifen mit der ähnlichsten Ausbleichungsintensität besitzt. Die Stufen der Lichtechtheit werden in folgende Grade gefasst: | ||
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Welche Auswirkungen UV-Licht auf die Optik eines unzureichend lichtechten Lederartikels haben kann, demonstrieren die folgenden Abbildungen. Sie zeigen den Farbkontrast zwischen Stellen, die nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, im Vergleich zu der übrigen Oberfläche. Die Beispiele zeigen [[Anilinleder|Anilin]]- und [[Nubuk|Nubukleder]]. | Welche Auswirkungen UV-Licht auf die Optik eines unzureichend lichtechten Lederartikels haben kann, demonstrieren die folgenden Abbildungen. Sie zeigen den Farbkontrast zwischen Stellen, die nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, im Vergleich zu der übrigen Oberfläche. Die Beispiele zeigen [[Anilinleder|Anilin]]- und [[Nubuk|Nubukleder]]. |
Version vom 28. Juni 2014, 19:35 Uhr
Das Ausbleichen von Leder ist neben Schäden durch Schweiß, mechanische Belastung und Alterung einer der Hauptgründe für Schäden an Lederobjekten.
Die Lichtechtheit eines Werkstoffes beschreibt dessen Widerstand gegen Ausbleichungen durch Lichteinwirkung, insbesondere durch konstante Einstrahlung von UV-Licht. Im Lederbereich ist speziell anilingefärbtes offenporiges Leder gefährdet, den ursprünglichen Farbton zu verlieren. Die nicht so schön weichen pigmentierten Leder sind weniger gefährdet.
Anilinleder Tag 0, Tag 16 und Tag 50 im Sonnenlicht.
Augeblichenes, geprägtes Nubuk im Vergleich zum Originalmuster.
Gemessen werden die Lichtechtheiten von Leder - wie auch in der Textilindustrie - mittels des sogenannten Blaumaßstabs. Dabei werden acht blaue Wollstreifen absteigender Lichtechtheit gemeinsam mit einer Probe des zu prüfenden Leders in UV-Licht verbracht; zuvor werden ein Teil der Probe und ein Teil der Wollstreifen abgedeckt. Sobald der lichtechteste der Wollstreifen leicht ausgeblichen ist, wird verglichen: Die Probe weist dann jene Lichtechtheitsstufe auf, die auch der Wollstreifen mit der ähnlichsten Ausbleichungsintensität besitzt. Die Stufen der Lichtechtheit werden in folgende Grade gefasst:
Grad | Bezeichnung | entspricht in Mitteleuropa einer Belichtungszeit von |
---|---|---|
8 | hervorragend | 700 Tagen |
7 | vorzüglich | 350 Tagen |
6 | sehr gut | 160 Tagen |
5 | gut | 80 Tagen |
4 | ziemlich gut | 40 Tagen |
3 | mäßig | 20 Tagen |
2 | gering | 10 Tagen |
1 | sehr gering | 5 Tagen |
Für Leder gilt, dass bereits Grad 6 als lichtecht bezeichnet wird, da es schneller als Textilien ausbleicht. Bei Anilinleder wird von den Herstellern mindestens Grad 3 oder auch Grad 4 angestrebt.
Anilinleder in der Mitte abgedeckt nach 2,5 Monaten im Sonnenfenster.
Welche Auswirkungen UV-Licht auf die Optik eines unzureichend lichtechten Lederartikels haben kann, demonstrieren die folgenden Abbildungen. Sie zeigen den Farbkontrast zwischen Stellen, die nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, im Vergleich zu der übrigen Oberfläche. Die Beispiele zeigen Anilin- und Nubukleder.
Nicht alle Farbstoffe sind gleich Ausbleichempfindlich. Zwei verschieden Schwarz- oder Rottöne können sich komplett unterschiedlich empfindlich zeigen. Man sieht es dem Leder nicht an, sondern kann es nur aus Erfahrung vermuten. Gewissheit liefert aber nur ein ordentlicher Test. Die Empfindlichkeit gegen Lichteinflüsse kann man mit dem Xenon-Test prüfen.
Pflanzlich gegerbtes Leder
Die Farbstoffe im Anilinleder oder die Pigmente auf dem zugerichteten Leder werden durch Licht heller. Bei ungefärbten, pflanzlich gegerbten Ledern verhält es sich andersherum. Das Leder dunkelt durch Licht nach. Wobei die Dunklung mit der Zeit auch wieder verbleichen kann. Vermutlich hängt dieser Effekt mit der Fettung im Leder zusammen.
Pflanzlich gegerbtes Leder Tag 0, Tag 16 und Tag 50 im Sonnenlicht.
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