Alcantara: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Dezember 2015, 14:57 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Alcantara
Alcantara ist keine Lederart, sondern ein Handelsname für einen Mikrofaserstoff, der ursprünglich in Japan aus Polyester und Polystyrol synthetisiert wurde. Im Internet taucht auch häufig die Schreibweise "Alkantara" auf. Mikrofasern sind besonders feine Fasern. 10.000 Meter dieser Fasern wiegen weniger als 1 Gramm.
Im Ursprungsland ist Alcantara auch als "Ecsaine" bekannt, in den USA als "Ultrasuede". Inzwischen wird Alcantara jedoch vor allem in Italien hergestellt.
Alcantara weist eine sehr feine Gewebestruktur auf, die in ihrem Griff und ihrer Optik Veloursleders ähnelt. Daher wird es oft mit echtem Leder verwechselt.
Alcantara sieht aus wie Velourleder
Alcantara wird manchmal perforiert, und ein Material wird hinterlegt und sichtbar.
Alcantara wiegt gegenüber echtem Leder nur die Hälfte. Es kann bei 30 bis 40 Grad Celsius in der Waschmaschine mit neutralem Waschmittel gewaschen werden. Aber nicht schleudern! An der Luft trocknen lassen und aufbürsten. Acantara kann mit niedrigen Temperaturen gebügelt werden. Aber immer ein weißes Tuch zwischen Bügeleisen und Alcantara legen.
Bei der Verarbeitung ist vorteilhaft, dass Alcantara mehrlagig zugeschnitten werden kann; seine Struktur ist über die gesamte Fläche hinweg gleichförmig, weswegen im Gegensatz zu Echtleder weniger Verschnitte anfallen. Übliche Einsatzbereiche von Alcantara sind die Bekleidungs-, Möbel- und (in seiner Eigenschaft als Sitzbezugsmaterial) die Autoindustrie.
Bei Autositzen werden von einigen Herstellern die Mittelbahnen der Sitze mit Alcantara bezogen und die Außenflächen (Flanken) mit Glattleder. Wenn die Kombination mit Echtleder ist, spricht man beim Auto von einer Teillederausstattung. Da solche Kombinationen von den Herstellern oft als Alcantara-Leder-Ausstattung bezeichnet werden, denken viele, es handele sich um Leder, weil "Alcantara-Leder" so verstanden werden kann.
Alcantara mit Glattleder kombiniert = Alcantara-Leder Ausstattung
Eher selten: Lenkrad im Mercedes mit Alcantara und Leder - Audi mit Alcantara-Lenkrad.
Pilling bei Alcantara
Typisch sind die mit der Zeit auftretenden Knötchen und das Ausfilzen in den Verschleißbereichen. Das Phänomen der Knötchenbildung wird Pilling genannt. Durch die Reibung auf der Oberfläche verknoten sich die aufgerichteten Fasern zu Knäulen oder Knötchen. Auch im Bekleidungsbereich kommt es zu diesen "Wollmäusen", worauf auch manchmal auf den eingenähten Informationen hingewiesen wird.
Hinweis auf Pilling in einer Jacke mit einem Wollkragen.
Häufig wird das Phänomen auch „Peeling“ genannt. Es ist aber eine Wortverwechselung. Als „Peeling“ bezeichnet man die Entfernung der oberen Hautschicht.
Die typischen Verfilzungen bei Alcantara - in diesem Fall noch leicht entfernbar (siehe Video).
Alcantara - Reinigung - Pilling-Entfernung - Pflege
Mit Dampfreiniger zu heiß behandelt - dauerhafte Verfilzung und Verformung ohne Chancen der Entfernung
Ausbleichen von Alcantara
Alcantara bleicht nur sehr selten aus. Eine Nachfärbung ist dann nicht möglich. Da es Synthetik ist, haften Farbstoffe nicht an der Faser. Aufgetragene Farben färben wieder ab.
Ausgeblichenes Alcantara ist eher selten.
Andere Textilien mit einer Lederoptik
Neben Alcantara gibt es noch viele andere Stoffarten, die wie ein Rauleder aussehen. Es muss nicht Alcantara sein. Daher immer prüfen, um welches Material es sich handelt. Die häufigste Immitation von Leder ist das auf der Oberfläche glatte, aber genarbte Kunstleder.
Microfaser mit Nubukoptik.
Pflegehinweise
12px -> Lederzentrum: Pflegehinweise für Alcantara