Partie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Januar 2016, 20:46 Uhr
In der Gerberei durchläuft das Leder in Partien den Gerb- und Färbeprozess. Da nur eine bestimmte Menge von Lederhäuten in ein Gerbfass passt, werden die passenden Mengen zu einer Partie zusammengefasst und durchlaufen alle Prozesse gemeinsam. Eine Partie umfasst meist 50 - 100 Lederhäute. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Leder einer Partie sehr ähnlich sind.
Insbesondere bei Ledern, wo eine exakte Gleichheit nicht möglich ist, weichen von Partie zu Partie voneinander ab. Man spricht dann auch von Chargenabweichungen. Das betrifft z.B. Fettleder oder Anilinleder. Je nach Partie können diese am Ende unterschiedlich sein. Lederhändler, die solche Leder im Programm haben, müssen Kunden diese Abweichungen ausführlich erklären und darauf hinweisen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Am Besten sind zwei maximal abweichende Muster. Dann sieht der Kunde, welche Varianz die Chargenabweichungen haben.
Prüfung der Farbgenauigkeit von Leder mit dem Graumaßstab.
Oft wird vom Käufer vermutet, dass die Qualität nicht in Ordnung sei, wenn Abweichungen bei Nachlieferungen vorkommen. Für Lederunkundige ist das auch verständlich. Fachleute wissen, wie stark Unterschiede bei manchen Lederarten sein können. Innerhalb einer Partie und von Partie zu Partie. In Streitfällen können dann nur fachkundige Ledergutachter ein Urteil abgeben, ob die Abweichung im zulässigen Rahmen ist. Für die Messung von Farb- und Helligkeitsunterschieden gibt es verschiedene Messmethoden.
Nur eine bestimmte Anzahl von Häuten kann immer gemeinsam bearbeitet werden.
Die Autohersteller haben die höchsten Anspruch an die Gleichheit der Farben, Narbenstrukturen und Qualität. Aber auch hier kann es zu leichten Farbunterschieden kommen.
Auch ein BMW "schwarz" der gleichen Lederart ist nicht immer 100% identisch
Je offener und natürlicher die Leder werden, desto stärker können dann die Unterschiede sein.
Narbung und Glanz sind abweichend.
Bei diesen Fällen hatten die Kunden "Vintage Leder als Seminubuk oder Pull-Up-Leder erworben und hatten entweder nur eine Version als Muster gesehen und die Abweichung bei Erhalt der fertigen Möbel festgestellt oder Teile nachgekauft, die nicht zur ersten Lieferung passten.
In solchen Fällen hätte aufmerksamer beraten werden müssen und mit Fotos oder Mustern verglichen werden müssen. Oft findet diese wichtige Kommunikation, die aber möglich wäre, nicht statt. Schon die Gerberei sollte im Idealfall den Lederhändler auf die mögliche Varianz der Partien hinweisen. Auch der erfahrene Lederhändler müsste seine Kunden auf die Chargenunterschiede hinweisen. Idealerweise mit Mustern, die die Varianz gut darstellen.
Möchte ein Kunde Möbel nachkaufen, sollte der Möbelhändler Fotos und Muster zum Hersteller senden, damit man möglichst nahe am Kundenwunsch bleibt. Reicht das nicht, muss der Hersteller noch mal Muster zum Kunden schicken, die er auf die schon vorhandenen Möbel legen kann.
Das ist zwar aufwändig, aber immer noch besser, als eine Reklamation, die für alle ärgerlich ist und teuer werden kann.
Stark abweichende Partie beim Nachkauf von Möbeln. Selbst für Fachleute eine starke Chargenabweichung.
Unterschied Ledermuster im Möbelhaus zu angelieferten Möbeln. Für den Lederfachmann noch absolut im Rahmen.
Nachkauf eines geölten Nubuks mit Hinweis "Robuste Optik" und der Vielfalt des Ausfalls der Optik im Online-Shop. Daher noch im Rahmen zulässiger Chargenabweichungen bei Leder.
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