Schuhcreme: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. November 2011, 21:55 Uhr
Schuhcreme
Schuhcreme ist das klassischste Pflegemittel für die Pflege von Glattleder-Schuhen. Eine Schuhcreme dient dazu, das Oberleder eines Schuhs zu imprägnieren und soll in der Regel einen schönen Glanz erzeugen. Sie bildet als elastischer, aber dennoch stabiler Film einen chemischen und mechanischen Schutz gegen Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Reibung und Austrocknung.
Hochwertige Schuhpflegemittel
In der Regel besteht eine Schuhcreme aus:
- harten und weichen Wachsen (um das Leder wasserabweisend zu machen - entgegen häufiger Meinungen sind Bienenwachse aufgrund ihrer Klebrigkeit eher ungeeignet),
- Ölen (zur Rückfettung des Leders),
- einem Lösungsmittel (Benzine), um das Material weich genug einzustellen,
- Pigmenten zur Farbwiederherstellung,
- Emulgatoren, damit die Inhaltsstoffe eine gleichförmige Creme bilden,
- Konservierungsmitteln gegen Anschimmeln der Creme,
- Zusatzstoffen für Frostschutz
- und Geruchsstoffen, die den Lösungsmittelgeruch überlagern sollen.
Moderne Schuhcremes enthalten weniger Fette und Öle und haben Wasseranteile. Es sind dann sogenannte gemischte Emulsionen bis hin zu Wasseremulsionen in jenem Fall, dass gar keine anderen Lösungsmittel als Wasser mehr enthalten sind.
Für den Verbraucher ist wichtig zu bemerken, dass ein "Zuviel" im Auftrag von Schuhcremes nicht auch zu einer erhöhten Pflegewirkung führt. Dies gilt im übrigen für alle Lederpflegeprodukte. Zu dicke Schuhcremefilme auf dem Leder behindern vielmehr sogar die bei gedeckten Ledern ohnehin schon gering ausgeprägte Atmungsaktivität. Ein dünner, aber dafür regelmäßiger Auftrag ist deutlich angemessener und schützt das Leder effizienter.
Rauleder dürfen in keinem Fall mit Schuhcreme behandelt werden! Sie würden dadurch unwiederbringlich beschädigt, da es sich hier um offenporige Leder handelt und Öle und Fette tief in das Leder einziehen, was zu Flecken führen kann.
Die Reinigung von Raulederschuhen
Schuhwichse
Ein historischer Vorläufer der Schuhcreme war die Schuhwichse. Schuhwichse war bis zum 20. Jahrhundert - vor dem Aufkommen der Schuhcreme - das am häufigsten verwendete Mittel zur Imprägnierung und Pflege von Lederschuhen. Man unterschied dabei mehrere Hauptvarianten:
- fettige Wichsen, hauptsächlich aus Fett, Wachs, Harz und Ruß,
- seifige Wichsen aus Seife, Leim, Gummi und Zucker,
- wässrige Wichsen aus Zucker, Gummi und Eiweiß sowie
- englische Glanzwichsen aus Sirup, Gummi, Baumöl, Beinschwarz und Schwefelsäure.
Fettige Wichsen galten dabei bezüglich ihrer Imprägnierungs- und Rückfettungswirkung als effektiver als seifige, während diese wieder gegenüber den wässrigen Wichsen bevorzugt wurden.