Lederqualität: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lederqualität==
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==Was ist Lederqualität?==
[[Leder]] wird für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendet. Ob als [[Autoleder]], [[Schuhleder]], als [[Lederriemen - Lederbänder|Riemen]] oder Motorradkombi. Je nach Verwendungsart werden die unterschiedlichsten Ansprüche an Leder gestellt. Ein [[Möbelleder]] soll [[Lederpflege|pflegeleicht]], aber [[Haptik|weich und warm]] sein. Ein [[Schuhleder]] soll [[Imprägnierung|wasserdicht]], weich und warm sein, aber trotzdem [[Atmungsaktivität|atmungsaktiv]] bleiben, ein [[Autoleder]] pflegeleicht und unempfindlich gegen Wärme, Kälte und [[Lederschäden|Verschleiß]]. Bei allen Verwendungsbereichen soll es nicht reißen, leicht zu [[Lederreiniger|reinigen]] sein, soll nicht [[ausbleichen]], nicht [[Ledergeruch|unangenehm riechen]], keine Schadstoffe beinhalten, und es soll beständig sein. All diese Parameter werden als "Lederqualität" zusammengefasst.  
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[[Leder]] ist ein Naturprodukt und daher nicht immer gleich. Große Unterschiede sind von [[Exotenleder|Tierart zu Tierart]]. Aber auch innerhalb einer Tierart sind teilweise deutliche Unterschiede in der Hautqualität von Rasse zu Rasse. Dazu gibt es Unterschiede beim Geschlecht der Tiere, dem Alter, der Ernährung, der Fütterung und der Haltung. Auch von Tier zu Tier sind die Häute selbst bei gleicher Rasse, gleichem Geschlecht, gleichem Alter, gleicher Ernährung und gleicher Haltung nicht genau identisch und selbst [[Abschnitte der Tierhaut|innerhalb einer Haut]] sind die Qualitäten des Leders abweichend.
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Qualitätsunterschiede beim [[Rindsleder]] (gilt aber auch für weitere [[Exotenleder|Tierarten]]):
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* '''Alter''': Die Qualität der Häute von älteren Tieren ist meist schlechter als die von jüngeren Tieren.
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* '''Geschlecht''': Weibliche Tiere haben ein eher dichteres Fasergefüge und eine feinere [[Narbung]].
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* '''Geschlechtsspezifische Aktivitäten''': Je häufiger ein männliches Tier zum Decken herangezogen wurde und je häufiger eine Kuh gekalbt hat, desto schlechter wird die Stabilität des Fasergefüges der Haut. Kastrierte Ochsen haben tendenziell ein feineres Hautgefüge.
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* '''Ernährung''': Grünfutter begünstigt eine bessere Qualität.
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* '''Tierhaltung''': Wird ein Tier auf Weiden gehalten, ist das Gefüge der Haut besser.
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* '''Klima''': Ein raues und kaltes Klima wirkt sich begünstigend auf die Hautqualität aus. Eine Faustformel besagt, dass Häute von Oberhalb des 37. Breitengrades von besserer Qualität sind.
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[[Leder]] wird für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendet. Ob als [[Autoleder]], [[Lederschuhe|Schuhleder]], als [[Lederriemen - Lederbänder|Riemen]] oder [[Ledergürtel|Gürtel]], [[Motorradkombis|Motorradkombi]] oder [[Haptik|butterweiche]] [[Lederhandschuhe]]. Je nach Verwendungsart werden die unterschiedlichsten Ansprüche an Leder gestellt. Ein [[Möbelleder]] soll [[Lederpflege|pflegeleicht]], aber [[Haptik|weich und warm]] sein. Ein [[Lederschuhe|Schuhleder]] soll [[Imprägnierung|wasserdicht]], weich, warum und robust sein, aber trotzdem [[Atmungsaktivität|atmungsaktiv]] bleiben, ein [[Autoleder]] pflegeleicht und unempfindlich gegen [[Schrumpfung|Wärme]], Kälte und [[Lederschäden|Verschleiß]]. Bei allen Verwendungsbereichen soll es nicht reißen, leicht zu [[Lederreiniger|reinigen]] sein, soll nicht [[ausbleichen]], nicht [[Ledergeruch|unangenehm riechen]], keine Schadstoffe beinhalten, und es soll beständig sein. All diese Parameter werden als '''Lederqualität''' oder auch '''Ledereigenschaften''' zusammengefasst.  
  
  
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Im Zusammenhang mit der Qualität von [[Leder|Ledern]] wird häufig von '''Echtheiten''' gesprochen. Je höher die "Echtheit" eines Leders ist, desto besser ist das Leder. Damit ist gemeint, je länger ein Leder unverändert zum Originalzustand (Neuleder) bleibt, desto besser ist es.  
 
Im Zusammenhang mit der Qualität von [[Leder|Ledern]] wird häufig von '''Echtheiten''' gesprochen. Je höher die "Echtheit" eines Leders ist, desto besser ist das Leder. Damit ist gemeint, je länger ein Leder unverändert zum Originalzustand (Neuleder) bleibt, desto besser ist es.  
  
In der Realität stehen viele dieser Parameter im Konflikt. Ein Leder kann nicht gleichzeitig "butterweich" und "robust und [[Lederpflege|pflegeleicht]]" sein. Ein Leder kann nicht "hauchdünn und weich" und gleichzeitig "reißfest" sein.  
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In der Realität stehen viele Parameter der Ledereigenschaften im Konflikt. Ein Leder kann nicht gleichzeitig "butterweich" und "robust und [[Lederpflege|pflegeleicht]]" sein. Ein Leder kann nicht "hauchdünn und weich" und gleichzeitig "reißfest" sein. Optische Einflüsse wie [[Geprägtes Leder|Prägungen]] oder der [[Glanz|Glanzgrad]] beeinflussen auch die Parameter und können fördernd oder hinderlich sein, andere Parameter zu erfüllen.  
  
Insbesondere die Empfindlichkeit besonders hochwertiger Leder wie [[Haptik|butterweiches]] [[Anilinleder]] einer [[Lederbekleidung|Luxusjacke]], von [[Exotenleder|Exotenledern]] oder einer teuren [[Möbelleder|Möbelgarnitur]] werden oft falsch eingeschätzt. Gerade weil das Objekt so teuer war, erwarten die Kunden, dass es unproblematisch in der [[Lederreiniger|Reinigung]] und [[Lederpflege|Pflege]] sei. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wie beim Stoff ist die Empfindlichkeit solcher Leder wie bei Seide. Beim regelmäßigen Gebrauch lässt die Schönheit schnell nach, und eine Reinigung kann das Material schnell ruinieren.
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Die richtige Abstimmung aller Wünsche und die Erfüllung erforderlicher Parameter bestimmt die [[Gerber|Gerberkunst]]. Über viele Arbeitsschritte in der [[Lederherstellung]] wird auf ein passendes Endergebnis hingearbeitet, was dann bestmöglich immer gleich für den Kunden reproduziert werden kann. Je nach [[Lederart]] sind diese Herausforderungen enorm bedürfen langer Erfahrung bei schwierigeren Lederarten wie den [[Anilinleder|offenporigen Glattledern]].
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Insbesondere die Empfindlichkeit besonders hochwertiger Leder wie [[Haptik|butterweiches]] [[Anilinleder]] einer [[Lederbekleidung|Luxusjacke]], von [[Exotenleder|Exotenledern]] oder einer teuren [[Möbelleder|Möbelgarnitur]] werden oft falsch eingeschätzt. Gerade weil das Objekt so teuer war, erwarten die Kunden, dass es unproblematisch in der [[Lederreiniger|Reinigung]] und [[Lederpflege|Pflege]] sei. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wie beim Stoff ist die Empfindlichkeit solcher Leder wie bei Seide. Beim regelmäßigen Gebrauch lässt die Schönheit schnell nach, und eine falsche Reinigung kann das Material sogar ruinieren.
  
  
 
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''Ein gutes Leder fühlt sich warm und weich an, ist aber auch entsprechend empfindlicher.''<br></p>
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''Ein gutes Leder [[Haptik|fühlt sich warm und weich an]], ist aber auch entsprechend empfindlicher.''<br></p>
 
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Der [[Gerber]] und der Hersteller eines Lederobjektes muss daher je nach gewünschter Eigenschaft des Leders eigene, überprüfbare Qualitätsparameter festlegen und regelmäßig nachprüfen. Das beginnt schon bei der Auswahl der [[Exotenleder|Tierart]] und der [[Rohware]]. Je nach Tier und Herkunft können die Qualitäten des Endprodukts schon sehr unterschiedlich ausfallen. Dazu gibt es bei sensiblen Ledern Unterschiede von [[Partie|Partie zu Partie]]. Es kann immer nur eine begrenzte Menge Leder den [[Gerbung|Herstellungsprozess]] durchlaufen und Leder verhält sich nicht bei jedem [[Partie|Durchlauf]] gleich. Oft muss der [[Gerber]] in den Prozess durch kleine Änderungen eingreifen, was zu Abweichungen von [[Partie|Partie zu Partie]] führen kann. Je nach Breite der festgelegten Qualitätsgrenzen, kann so ein Unterschied erkennbar sein.  
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Als besonders Robust gilt das [[Autoleder|Fahrzeugleder]]. Die großen Fahrzeughersteller verlangen mehr als 40 Parameter, die vom Leder erfüllt werden müssen. Der Kugelplattentest oder der Reibtest über Doppelkappnähte muss bestanden werden. Es muss gegen Sonnenmilch und Insektenspray beständig sein. Viele Chemikalien dürfen nicht eingesetzt werden und [[Fogging|Emissionen]] werden geprüft. Das Leder ist dann im Ergebnis ausgesprochen strapazierfähig, aber [[Haptik|weich und warm]] fühlt es sich nicht mehr an.  
  
Um festzustellen, ob ein Leder der gewünschten Lederqualität entspricht, durchläuft es eine Reihe von '''Prüfprozessen'''. Insbesondere in der [[Autoleder|Autoindustrie]] werden besonders strenge Maßstäbe gesetzt. Aber natürlich auch für [[Möbelleder|Möbel-]], [[Schuhleder|Schuh-]] und [[Bekleidungsleder]] werden Mindestqualitäten festgelegt. Es gibt aber auch gesetzlich vorgeschriebene Schadstoffprüfungen, die auch ein Qualitätsmerkmal sind.  
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Der [[Gerber]] und der Hersteller eines Lederobjektes muss daher je nach gewünschten Ledereigenschaften eigene, überprüfbare Qualitätsparameter festlegen und regelmäßig nachprüfen. Die Berücksichtigung dieser Parameter beginnt schon bei der Auswahl der [[Exotenleder|Tierart]] und der [[Rohware]]. Auch bei der späteren Verarbeitung müssen die Unterschiede in der Qualität der einzelnen [[Abschnitte der Tierhaut|Abschnitte einer Haut]] inkl. möglicher [[Hautschäden]] beim [[Verschnitt|Zuschnitt]] berücksichtigt werden. Dazu gibt es bei sensiblen Ledern Unterschiede von [[Partie|Partie zu Partie]]. Es kann immer nur eine begrenzte Menge Leder den [[Gerbung|Herstellungsprozess]] durchlaufen und Leder verhält sich nicht bei jedem [[Partie|Durchlauf]] gleich. Oft muss der [[Gerber]] in den Prozess durch kleine Änderungen eingreifen, was zu Abweichungen von [[Partie|Partie zu Partie]] führen kann. Je nach Bandbreite der festgelegten Qualitätsgrenzen, kann so ein Unterschied auffallen.
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Aber nicht nur von der [[Lederherstellung|Herstellungsqualität]] hängt die Langlebigkeit eines Leders ab. Ein wichtiges Element für lange Freude an einem Lederobjekt ist der Umgang damit. Wird ein Leder regelmäßig [[Lederreiniger|gereinigt]] und [[Lederpflege|gepflegt]] und nicht übermäßig [[Lederschäden|strapaziert]] und beachtet man die [[Grundregeln im Umgang mit Leder]], wird man lange Freude an diesem langlebigen und robusten Material haben.
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==Lederbeurteilung - Ledereigenschaften==
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Um Ledereigenschaften zu beurteilen gibt es die unterschiedlichsten Parameter und Prüfmethoden. Für den Laien gibt es nur grobe Prüfmöglichkeiten, die bei der Auswahl aber hilfreich sind, wenn man ein gutes und schönes Leder kaufen möchte. Einige der Kriterien kann man auch als Laie direkt prüfen, aber bei nicht prüfbaren Kriterien sollte man bei Interesse Rückfragen an den Anbieter stellen.
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* '''Optik des Leder''': Ein schönes Leder wirkt sehr natürlich und hat eine [[Hautschäden|fehlerfreie Oberfläche]].
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* '''[[Narbung]]''': Die Narbung des Leders gehört mit zur Optik und sollte möglichst natürlich sein und gut aussehen. Eine [[Prägung|geprägte Narbung]] ist zwar sehr gleichmäßig, was aber nicht der Natur entspricht und das Leder fühlt sich dann oft weniger natürlich an.
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* '''[[Haptik|Weichheit des Leders]]''': Generell sollten sich Leder angenehm weich und natürlich anfühlen. Aber ein [[Lederschuhe|Sohlenleder]] oder [[Kernleder]] braucht eine gewisse [[Haptik#Festigkeit des Leders - Standiges Leder|Festigkeit]]. 
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* '''[[Haptik|Griff des Leders]]''': Ein festes Leder, sowie auch alle anderen Leder, sollen sich gut anfühlen. Dazu gehört nicht nur die Weichheit, sondern ein Leder kann sich auch stumpf oder geschmeidig anfühlen. Je schöner sich das Leder anfühlt, desto besser ist der Griff des Leders und somit die Lederqualität.
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* '''[[Zurichtung|Farbabdeckung]] des Leders''': Zum Schutz des Leders ist es oft sinnvoll, eine [[Lederfarbe|Zurichtung auf Bindemittelbasis]] auf der Lederoberfläche aufzutragen. Je mehr Lederfarbe aufgetragen wird, desto unnatürlicher wirkt das Leder. Wird es dazu vorher noch [[Schleifen|angeschliffen]], wirkt das Leder noch unnatürlicher. Auch die mit einer [[Beschichtetes Leder|Folie beschichteten]] Leder sind meist von preiswerter Qualität und weniger natürlich. Bei einem [[Lackleder]] ist dieser Effekt aber ein akzeptiertes Merkmal.
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* '''[[Atmungsaktivität]]''': Ein Vorteil von Leder gegenüber Alternativmaterialien ist die Atmungsaktivität. Aber je mehr ein Leder mit Lederfarbe oder einer Folienstärke beschichtet ist, desto geringer ist die Atmungsaktivität.
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* '''Reißfestigkeit und Stabilität des Leders''': Gutes Leder ist stabil und Reißfest, wobei [[Rauleder]] oder butterweiche [[Lammleder]] nicht die gleiche Stabilität wie ein [[Ledergürtel|Gürtelleder]] haben. Aber innerhalb der [[Lederarten]] gibt es sehr unterschiedliche Qualitäten und schlechtere Leder innerhalb einer Lederart reißen leichter ein als gute Leder. [[Schleifen|Angeschliffene]] Leder sind i. d. R. auch instabiler als [[Vollnarbiges Leder|vollnarbige]] Leder. 
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''Die Ursachenforschung der [[Lederschäden|Schäden]] an einer ausrangierten Couch.''<br></p>
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==Prüfkriterien der Lederqualität==
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Um festzustellen, ob ein Leder der gewünschten Lederqualität entspricht, durchläuft es eine Reihe von '''Prüfprozessen'''. Insbesondere in der [[Autoleder|Autoindustrie]] werden besonders strenge Maßstäbe gesetzt. Aber natürlich auch für [[Möbelleder|Möbel-]], [[Lederschuhe|Schuh-]] und [[Bekleidungsleder]] werden Mindestqualitäten festgelegt. Zusätzlich gibt es gesetzlich vorgeschriebene Schadstoffprüfungen, die auch ein Qualitätsmerkmal sind.  
  
  
 
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''In der [[Lederherstellung]] wird immer wieder die Lederqualität optisch und mit Testgeräten überprüft.''<br></p>
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''In der [[Lederherstellung]] wird die Lederqualität ständig inspiziert und mit Testgeräten überprüft.''<br></p>
 
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==Prüfkriterien der Lederqualität==
 
 
Zu den Prüfkriterien der Lederqualität gehören beispielsweise:
 
Zu den Prüfkriterien der Lederqualität gehören beispielsweise:
  
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* '''Weiterreißkraft''': (DIN EN ISO 3377-1 und DIN EN ISO 3377-2, auch DIN 53356) Erwünscht: mehr als 20 N. Leder sollte nicht problemlos weiter reißen.
 
* '''Weiterreißkraft''': (DIN EN ISO 3377-1 und DIN EN ISO 3377-2, auch DIN 53356) Erwünscht: mehr als 20 N. Leder sollte nicht problemlos weiter reißen.
  
* '''Haftfestigkeit''': (DIN 53357). Erwünscht: mehr als 25 N pro 5 cm. Die [[Zurichtung|Farbschichten]] auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
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* '''[[Farbablösung auf Leder|Haftfestigkeit]]''': (DIN 53357). Erwünscht: mehr als 25 N pro 5 cm. Die [[Zurichtung|Farbschichten]] auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
  
* '''Zurichtungshaftung''': (IUF 470E). Erwünscht: mindestens 4 Newton. Die [[Zurichtung|Farbschichten]] auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
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* '''[[Farbablösung auf Leder|Zurichtungshaftung]]''': (IUF 470E). Erwünscht: mindestens 4 Newton. Die [[Zurichtung|Farbschichten]] auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
  
* '''[[Schwerentflammbarkeit|Brennverhalten/Schwerentflammbarkeit]]''': (DIN 75200 und DIN EN 1021 1/2). Erwünscht: weniger als 100 mm/Minute. [[Flugzeugleder|Flugzeuge]], Altersheime, öffentliche Einrichtungen.  
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''Test der Haftung der [[Zurichtung]].''<br></p>
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* '''[[Schwerentflammbarkeit|Brennverhalten/Schwerentflammbarkeit]]''': (DIN 75200 und DIN EN 1021 1/2). Erwünscht: weniger als 100 mm/Minute. [[Flugzeugleder|Flugzeuge]], Altersheime, [[Objektleder|öffentliche Einrichtungen]].  
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''[[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit|Schwer entflammbares]] Leder.''<br></p>
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''Geräte zum prüfen der [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit|Brandschutzeigenschaften]].''<br></p>
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* '''[[Reibechtheit]]''': Trocken, nass, alkalisch (DIN 11640, DIN 53339, DIN 54021). Die Oberfläche soll sich bei Reibung/Verschleiß nicht verändern.
 
* '''[[Reibechtheit]]''': Trocken, nass, alkalisch (DIN 11640, DIN 53339, DIN 54021). Die Oberfläche soll sich bei Reibung/Verschleiß nicht verändern.
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* '''[[Knickverhalten]]''': (DIN 53351). Erwünscht: 30000 Knickungen ohne Beschädigung. Leder soll in Knickfalten nicht brechen.
 
* '''[[Knickverhalten]]''': (DIN 53351). Erwünscht: 30000 Knickungen ohne Beschädigung. Leder soll in Knickfalten nicht brechen.
  
* '''[[Wasserdurchlässigkeit]]''': (DIN EN ISO 5404) Leder soll wasserdicht sein.
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* '''[[Imprägnierung|Wasserdurchlässigkeit]]''': (DIN EN ISO 5404) Leder soll wasserdicht sein.
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''Labortest der wasserabweisenden Eigenschaften von einem [[Nubuk|Nubukleder]].''<br></p>
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* '''Säure- und Laugenbeständigkeit''': Die Lederoberfläche soll sich durch möglichst wenige Mittel anlösen.
 
* '''Säure- und Laugenbeständigkeit''': Die Lederoberfläche soll sich durch möglichst wenige Mittel anlösen.
  
* '''[[Hydrolysebeständigkeit]]''' Leder soll nicht zerfallen.
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* '''[[Hydrolysebeständigkeit]]''' Leder soll nicht durch Feuchtigkeit zerfallen.
  
 
* '''[[Haptik]]''': Leder soll sich je nach Wunsch entsprechend anfühlen.
 
* '''[[Haptik]]''': Leder soll sich je nach Wunsch entsprechend anfühlen.
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* '''[[Knarzverhalten]]''': Leder soll bei Reibung mit Gegenflächen keine unerwünschten Geräusche machen.
 
* '''[[Knarzverhalten]]''': Leder soll bei Reibung mit Gegenflächen keine unerwünschten Geräusche machen.
  
* '''[[Geruch]]''': Leder soll gar nicht oder akzeptabel riechen.
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* '''[[Geruch]]''': Leder soll gar nicht oder akzeptabel riechen (Prüfung z. B. nach RAL 430 oder SNV 195651).
  
 
* '''[[Fogging]]''': Leder soll keine Stoffe ausdünsten.
 
* '''[[Fogging]]''': Leder soll keine Stoffe ausdünsten.
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* '''Alkoholbeständigkeit''': Tropfentest. Beständigkeit gegen z.B. Desinfektionsmittel.  
 
* '''Alkoholbeständigkeit''': Tropfentest. Beständigkeit gegen z.B. Desinfektionsmittel.  
  
* '''Meerwasserbeständigkeit''': Beständigkeit gegen Meerwasser bei Booten.  
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* '''Meerwasserbeständigkeit''': Beständigkeit gegen Meerwasser bei [[Bootsleder|Booten]].  
  
  
 
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[[bild:Materialzerstörend-01.jpg|250px]]
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[[bild:Materialzerstörend-01.jpg|500px]]
[[bild:Stanzen-Proben-01.jpg|250px]]
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[[bild:Stanzen-Proben-01.jpg|500px]]
 
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Zusätzlich zu den bereits genannten Prüfkriterien gibt es noch sehr viele weitere, die in teils sehr spezialisierten Industrienormen reglementiert sind. Hier eine umfangreiche, jedoch bei weitem noch nicht vollständige Liste:
 
Zusätzlich zu den bereits genannten Prüfkriterien gibt es noch sehr viele weitere, die in teils sehr spezialisierten Industrienormen reglementiert sind. Hier eine umfangreiche, jedoch bei weitem noch nicht vollständige Liste:
  
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* '''DIN EN ISO 17070''': (2015-05) Leder - Chemische Prüfungen - Bestimmung des Gehalts an Tetrachlorphenol-, Dichlorphenol-, Monochlorphenol-Isomeren und Pentachlorphenol.
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* '''DIN EN ISO 4045''': (1998-10) Leder - Bestimmung des [[PH-Wert|pH-Wertes]].
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* '''DIN 53304''': (1977-12) Prüfung von Leder. Bestimmung des Wassergehaltes.
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* '''DIN EN ISO 4047''': (1998-12-12) Leder - Bestimmung der sulfatierten Gesamtasche und sulfatierten wasserlöslichen Asche.
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* '''DIN EN ISO 4048''': (1998-10) Leder — Bestimmung der in Dichlormethan löslichen Substanzen.
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* '''DIN 53307''': (1978-01) Prüfung von Leder Bestimmung der Gehalte an auswaschbaren organischen und anorganischen Stoffen (Auswaschverlust).
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* '''DIN 53308''': (1968-10) Prüfung von Leder Bestimmung des Gesamtstickstoffgehaltes und des Gehaltes an Ammoniumsalzen; Berechnung der Hautsubstanz.
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* '''ASU B-82.02/8''': (2001-06) Nachweis und Bestimmung von Pentachlorphenol in Bedarfs- gegenständen, insbesondere aus Leder und Textilien.
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* '''DIN CEN/TS 14494''': (2003-08) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Pentachlorphenol-GehaItes in Leder.
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* '''DIN 53314''': (1996-04) ersetzt durch '''DIN EN ISO 17075''' (2008-02) Leder - Chemische Prüfungen - Bestimmung des [[Chrom-VI|Chrom(VI)-Gehaltes]]-Gehalts im Leder.
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* '''DIN CEN/TS 14495''': (2003-08) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des [[Chrom-VI|Chrom(VI)-Gehaltes]].
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* '''DIN ISO/TS 17226''': (2004-01) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Formaldehyd-Gehaltes.
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* '''DIN 53316''': (1997-03) Prüfung von Leder Nachweis bestimmter [[Lederfarbe|Azofarbstoffe]] in Leder.
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* '''DIN ISO/TS 17234''': (2004-01) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung bestimmter [[Lederfarbe|Azofarbstoffe]] in gefärbten Ledern.
 +
* '''LGR-IPV 1''': (1996-09) Bestimmung der Wasseraufnahme von Leder nach Freundlich.
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* '''LGR-IPV 3''': (2004-05) Bestimmung des [[Chromgerbung|Chromgehaltes]] in Leder mittels Atomabsorptions-Spektrometrie.
 +
* '''VDA 275''': (1994-07) Formteile für den Fahrzeuginnenraum; Bestimmung der Formaldehydabgabe - Messverfahren nach der modifizierten Flaschenmethode.
 +
* '''DIN 53323''': (1974-01) Prüfung von Leder Bestimmung des Spannungsdehnungsverhaltens im Wölbversuch.
 +
* '''DIN EN ISO 3378''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung des Widerstandes gegen Narbenplatzen und des Narbenbruchindex.
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* '''DIN 53325''': (1974-01) Prüfung von Leder Kugeldruckversuch zur Bestimmung der Narbendehnfahigkeit und der Bruchkraft mit dem Lastometer.
 +
* '''DIN EN ISO 2589''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der [[Maße und Gewichte|Dicke]].
 +
* '''DIN EN ISO 2420''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der scheinbaren Dichte.
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* '''DIN EN ISO 3376''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Zugfestigkeit und der prozentualen [[Beulen im Leder#Die Dehnbarkeit von Leder|Dehnung]].
 +
* '''DIN EN ISO 2417''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der statischen Wasseraufnahme.
 +
* '''DIN 53331''': (1980-05) Prüfung von Leder Bestimmung der Stichausreißkraft.
 +
* '''DIN EN ISO 14268''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der [[Atmungsaktivität|WasserdampfdurchIässigkeit]].
 +
* '''DIN EN 14288''': (2004-03) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der [[Fogging|Foggingeigenschaften]].
 +
* '''DIN EN 14326''': (2004-03) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der Widerstandsfähigkeit gegen die horizontale [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit|Ausbreitung von Flammen]].
 +
* '''DIN EN ISO 17229''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der Wasserdampfaufnahme.
 +
* '''DIN 53327''': (1989-09) Prüfung von Leder - Bestimmung der Rohdichte und der flächenbezogenen Masse (zurückgezogene Norm).
 +
* '''DIN 53336''': Prüfung von Leder(1977-01) Bestimmung der [[Schrumpfung|Schrumpfungstemperatur]].
 +
* '''DIN EN ISO 3380''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der [[Schrumpfung|Schrumpfungstemperatur]] bis 100 °C.
 +
* '''DIN EN ISO 5403''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Wasserbeständigkeit von flexiblem Leder.
 +
* '''DIN 53338-2''': (1978-05) Prüfung von Leder Bestimmung des Verhaltens gegenüber Wasser bei dynamischer Beanspruchung im Permeometer.
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* '''DIN EN ISO 5404''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der [[Imprägnierung|Wasserdichtigkeit]] von schwerem Leder.
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* '''DIN EN ISO 11640 und DIN EN ISO 105-X12''': (1998-12) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der [[Reibechtheit|Reibechtheit]] von Färbungen.  Bei der Reibechtheit nach DIN EN ISO 11640) wird mit synthetischer Schweißlösung (ohne Fett, pH 8, manchmal auch 5,5) geprüft. Dabei wird sowohl das Anbluten des Filzes als auch die Veränderung der Lederoberfläche (z. B. Schädigung der Zurichtung) bewertet.
 +
* '''DIN 53340 (auch DIN 53351)''': (1979-07) Prüfung von Leder Bestimmung des Dauer-Faltverhaltens wenig flexibler Leder.
 +
* '''DIN EN ISO 17233''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Kältebruchtemperatur von Oberflächendeckschichten.
 +
* '''LGR-IPV 10''': (2002-02) Prüfung einfacher Beschaffenheitsmerkmale von Leder.
 +
* '''DIN EN ISO 15701''': (1999-10) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Migrationsechtheit gegenüber plastifiziertem Polyvinylchlorid.
 +
* '''DIN 53342''': (1981-12) Prüfung von Leder Bestimmung der [[Bügeln|Bügelechtheit]].
 +
* '''DIN 53343''': (1982-01) Prüfung von Leder - Bestimmung der [[Abfärbende Leder|Migrationsechtheit der Farbe]] von Leder.
 +
* '''DIN EN ISO 5402''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Dauerbiegefestigkeit nach dem FIexometer – Verfahren.
 +
* '''DIN 75200''': (1980-09) Bestimmung des [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit|Brennverhaltens]] von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung.
 +
* '''DIN 75201''': (1992-09) Bestimmung des [[Fogging|Foggingverhaltens]] von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung.
 +
* '''VDA 75202''': (2001-08) Werkstoffe der Kraftfahrzeuginnenausstattung; Farbechtheitsprüfung und Alterungsverhalten gegen Licht bei hohen Temperaturen – Xenonbogenlicht.
 +
* '''DIN EN 420''': (2003-12) [[ASA-Leder|Schutzhandschuhe]] - Allgemeine Anforderungen und Prüfmethoden; Abschnitt 6.4; Prüfverfahren zur Bestimmung der Wasserdampfaufnahme.
 +
* '''DIN EN 1021-1''': (1994-01) Möbel Bewertung der [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit|Entzündbarkeit]] von Polstermöbeln. Teil 1: Zündquelle: Glimmende Zigarette.
 +
* '''DIN EN ISO 11646''': (1998-12) Leder – [[Maße und Gewichte|Flächenmessung]].
 +
* '''DIN EN ISO 17227''': (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung des Trockenhitzewiderstandes von Leder.
 +
* '''DIN EN ISO 15700''': (1999-10) Leder – [[Abfärbende Leder|Farbechtheitsprüfungen]] - Bestimmung der Wassertropfenechtheit von Färbungen.
 +
* '''DIN EN ISO 11642''': (1998-12) Leder – [[Abfärbende Leder|Farbechtheitsprüfungen]] - Farbechtheit gegenüber von Wasser.
 +
* '''DIN EN ISO 15703''': (1999-10) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Waschechtheit bei [[Lederreinigung|Feinwäsche]].
 +
* '''DIN EN ISO 11641''': (2004-01) Leder - [[Abfärbende Leder|Farbechtheitsprüfungen]] - Farbechtheit gegenüber Schweiß.
 +
* '''DIN EN ISO 11643''': (1998-12) Leder - [[Abfärbende Leder|Farbechtheitsprüfungen]] - Farbechtheit kleiner Lederproben gegenüber [[Lederreinigung|chemischen Reinigungslösungen]].
 +
* '''DIN EN ISO 15702''': (1999-10) Leder - [[Abfärbende Leder|Farbechtheitsprüfungen]] - Bestimmung der Waschechtheit bei [[Lederreinigung|Maschinenwäsche]].
 +
* '''DIN EN ISO 11644''': (2004-01) Leder - Prüfung der [[Farbablösung auf Leder|Haftfestigkeit von Zurichtungen]].
 +
* '''DIN EN ISO 1421''': Zugversuch.
 +
* '''DIN EN1876-1''': Knickechtheit bei Kälte (-10°C).
 +
* '''DIN EN ISO 105-E04''': [[Lederschäden#Fettstellen auf Leder|Schweißechtheit]].
 +
* '''DIN EN ISO 105-E02''': [[Bootsleder|Meerwasserbeständigkeit]].
 +
* '''DIN EN ISO 5470-2''': [[Lederschäden#Gebrauchsspuren auf Leder|Abriebverhalten]] Martindale.
 +
* '''DIN EN ISO 105-B02''': [[Lichtechtheit]].
  
DIN EN ISO 4045 Leder - Bestimmung des pH-Wertes
 
1998-10
 
  
DIN 53304 Prüfung von Leder  
+
Dazu werden die [[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|Bezeichnungsvorschriften von Lederprodukten]] in verschiedenen DIN- und RAL-Normen geregelt. 
1977-12 Bestimmung des Wassergehaltes
+
  
DIN EN ISO 4047 Leder - Bestimmung der sulfatierten Gesamtasche und
+
Pro Jahr werden ca. 2.000 DIN-Normen verabschiedet. Aktuell gibt es ca. 34.000 davon (Stand 2015). Dazu kommen noch EN-, ISO- und RAL-Normen. Reichen diese Normen um die optimale Produktqualität zu gewährleisten? Die Stiftung Warentest hat diese Frage in der Ausgabe 11-2015 im Rahmen des VW-Skandals beleuchtet. Eigentlich sollten Normen von Behördenvertretern, Wissenschaftlern, Verbraucherschützern und Produzenten gemeinsam erarbeitet werden. In der Praxis dominieren aber die Hersteller diese Gremien. So ist es auch bei Norm-Formulierungen im Lederbereich. Im Großen und Ganzen sind die Normen rund um das Thema Leder richtig und notwendig. Aber es gibt auch Lücken und Schwächen in den Normen.
1998-12-12 der sulfatierten wasserlöslichen Asche
+
  
DIN EN ISO 4048 Leder — Bestimmung der in Dichlormethan löslichen
+
Dazu gehört z. B. die konfuse Regelung der Kennzeichnung von [[Spaltleder|Spaltledern]]. In manchen Normen ist eine klare Benennung bei Verarbeitung vorgeschrieben (z. B. [[Möbelleder]]), aber bei einer [[Volllederausstattung]] in einem Hochpreis-Fahrzeug kann es durchaus vorkommen, dass [[Spaltleder]] verbaut wird, was dann nicht extra in der Kundeninformation mitgeteilt werden muss.
1998-10 Substanzen
+
  
DIN 53307 Prüfung von Leder
+
Die DIN EN 15987 (Leder – Terminologie – Hauptdefinitionen für den Lederhandel - Juli 2015) schreibt dem Lederhandel die Verwendung des Begriffs "[[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|Leder]]" vor. Es wird klar abgegrenzt, dass [[Spaltleder]] als solche deklariert werden müssen und nicht nur als "Leder" bezeichnet werden dürfen. Das ist sinnvoll, weil [[Spaltleder#Beschichtete Spaltleder|Beschichtungen auf Spaltleder]] dieses wie das wertvollere Narbenleder aussehen lassen und Kunden diesen Qualiätsunterschied nicht erkennen können.
1978-01 Bestimmung der Gehalte an auswaschbaren organischen und
+
anorganischen Stoffen (Auswaschverlust)
+
+
DIN 53308 Prüfung von Leder
+
1968-10 Bestimmung des Gesamtstickstoffgehaltes und des Gehaltes
+
an Ammoniumsalzen; Berechnung der Hautsubstanz
+
+
ASU B-82.02/8 Nachweis und Bestimmung von Pentachlorphenol in Bedarfs-
+
2001-06 gegenständen, insbesondere aus Leder und Textilien
+
  
DIN CEN/TS 14494 Leder - Chemische Prüfungen,
+
Auch die RAL-GZ 430/4 (Besondere Güte- und Prüfbestimmungen Polstermöbel - Januar 2013) setzt auf Kundenaufklärung und schreibt vor, dass die Verwendung von [[Spaltleder|Spaltledern]] in der Produktinformation aufgeführt werden muss und die Verwendung von Spaltledern aufgrund der Qualitätsprobleme in Gebrauchsflächen nicht verarbeitet werden dürfen.
(Vornorm) Bestimmung des Pentachlorphenol-GehaItes in Leder
+
2003-08
+
  
DIN 53314 Prüfung von Leder
+
Anders in der RAL 060 A 2 (Abgrenzung des Begriffes Leder gegenüber anderen Materialien - Bezeichnungsvorschriften - März 2012). Diese definiert den Begriff "Leder" wie die DIN EN 15987, aber der Passus zum [[Spaltleder]] ist nicht enthalten. Nach dieser Definition darf [[Spaltleder]] als [[Leder]] bezeichnet werden.
1996-04 Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes in Ledern
+
  
DIN CEN/TS 14495 Leder - Chemische Prüfungen,
+
Dazu führt die DIN EN 16223 (Leder – Anforderungen an Bezeichnung und Beschreibung von Leder für Polsterungen und die Innenausstattung von Automobilen Februar 2013) explizit auf, dass Spaltleder im Nichtkontaktbereich zulässig sind, aber als "Leder" bezeichnet werden dürfen.
(Vornorm) Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes
+
2003-08
+
  
DIN ISO/TS 17226 Leder - Chemische Prüfungen,
+
Da ein Endverbraucher aufgrund der [[Spaltleder#Beschichtete Spaltleder|Oberflächenkopie einer Narbenlederoptik auf einem Spaltleder]] die Qualität des erworbenen Materials nicht ermitteln kann, wäre es im Sinne einer transparenten Verbraucherinformation sinnvoll, Spaltleder immer als solches kennzeichnen zu müssen.
(Vornorm) Bestimmung des Formaldehyd-Gehaltes
+
2004-01
+
  
DIN 53316 Prüfung von Leder
+
Normen sind keine Gesetze und Richter müssen Normen nicht folgen. Aber bei Auseinandersetzungen werden Normen von Gerichten und Gutachtern zurate gezogen. Welche Norm bei widersprüchlichen Normen den Vorrang hat ist unklar. Wünschenswert wäre eine transparente Information für den Verbraucher, in welcher klar hervorgeht, welches Material sich hinter der [[Zurichtung|Farbschicht]] verbirgt, um Preise und Qualitäten fair vergleichen zu können.
1997-03 Nachweis bestimmter Azofarbstoffe in Leder
+
  
DIN ISO/TS 17234 Leder - Chemische Prüfungen,
 
(Vornorm) Bestimmung bestimmter Azofarbstoffe in gefärbten Ledern
 
2004-01
 
  
LGR-IPV 1 Bestimmung der Wasseraufnahme von Leder nach Freundlich
+
Auch die Problematik von [[Lederschäden]] in Kontaktbereichen mit [[Lederschäden#Fetten von Haut und Haaren|Fettstellen auf Leder]], die bei schwächeren Ledern zu [[Farbablösung auf Leder|Farbablösungen]] führen können, werden bei Reklamationen nicht lebensnah genug geprüft. Der sogenannte "Schweißtest" berücksichtigt nicht den Fettanteil den Haut und Haare auf dem Leder hinterlassen. Aus diesem Grund sollte man bei [[Schlechte Erfahrungen beim Ledermöbelkauf|Lederproblemen]] nicht immer nur auf die Normen schauen, sondern diese auch kritisch hinterfragen.
1996-09
+
  
LGR-IPV 3 Bestimmung des Chromgehaltes in Leder mittels
 
2004-05 Atomabsorptions-Spektrometrie
 
  
VDA 275 Formteile für den Fahrzeuginnenraum;
+
== Testgeräte==
1994-07 Bestimmung der Formaldehydabgabe - Messverfahren nach
+
Um die unterschiedlichen Anforderungen an Leder zu testen, gibt es die verschiedensten Testgeräte.
der modifizierten Flaschenmethode
+
  
DIN 53323 Prüfung von Leder
+
* '''[[Reibechtheit|Reibtest]] - VESLIC-Reibechtheitsgerät''': Beim Reibtest werden der Trockenabrieb und der Nassabrieb getestet. Beim Test werden Filze aus Wolle trocken und nass in einer festgelegten Anzahl von Wiederholungen über das Leder gerieben. Dabei wird geprüft, wie sich das Leder im täglichen Gebrauch abnutzt, oder ob es anfällig für [[Farbablösung auf Leder|Abfärbungen]] ist.
1974-01 Bestimmung des Spannungsdehnungsverhaltens im
+
Wölbversuch
+
+
DIN EN ISO 3378 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
+
2003-10 Bestimmung des Widerstandes gegen Narbenplatzen und
+
des Narbenbruchindex
+
+
DIN 53325 Prüfung von Leder
+
1974-01 Kugeldruckversuch zur Bestimmung der Narbendehnfahigkeit
+
und der Bruchkraft mit dem Lastometer
+
+
DIN EN ISO 2589 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
+
2003-10 Bestimmung der Dicke
+
  
DIN EN ISO 2420 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der scheinbaren Dichte
 
  
DIN EN ISO 3376 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
+
<p align=center>
2003-10 Bestimmung der Zugfestigkeit und der prozentualen Dehnung
+
[[bild:Reibtest-03.jpg|250px]]
 +
[[bild:Reibtest-02.jpg|250px]]
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</p>
 +
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 +
[[bild:Reibtest-01.jpg|500px]]
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</p>
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 +
''[[Reibechtheit|Reibtest]] - VESLIC-Reibechtheitsgerät''<br></p>
 +
<p>&nbsp;</p>
  
DIN EN ISO 2417 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
+
* '''Dauerfaltverhalten - Dauerbiegeverhalten - [[Knickverhalten|Flexometer]]''': Bei der Prüfung des Dauerfaltverhaltens bzw. Dauerbiegeverhaltens wird geprüft, wie stark die Lederoberfläche gegen Knicke resistent ist. Insbesondere [[Lederschuhe#Oberleder|Schuhoberleder]] knickt beim Gehen ein und braucht eine besondere Resistenz gegen [[Lederschäden|Farb- und Faserbrüche]]. Üblich ist das nach dem Erfinder benannte "Bally-Flexometer". Es findet aber auch bei [[Möbelleder|Möbelledern]], [[Autoleder|Automobilledern]], [[Lederbekleidung|Bekleidungsledern]] etc. seine Anwendung.
2003-10 Bestimmung der statischen Wasseraufnahme
+
  
DIN 53331 Prüfung von Leder
 
1980-05 Bestimmung der Stichausreißkraft
 
  
DIN EN ISO 14268 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
+
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2003-10 Bestimmung der WasserdampfdurchIässigkeit
+
[[bild:Bally-Test-02.jpg|500px]]
 +
</p>
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 +
[[bild:Bally-Test-01.jpg|500px]]
 +
</p>
 +
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''[[Knickverhalten|Bally-Flexometer]]''<br></p>
 +
<p>&nbsp;</p>
  
DIN EN 14288 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen
+
* '''Abriebtest - Taber-Tester''': Mit dem Taber-Tester lassen sich Abriebwiderstände verschiedenster Materialien prüfen. Der Taber Abraser Test ist ein international anerkanntes Prüfverfahren. Die Abriebbeanspruchung wird von zwei Reibrollen erzeugt, die mit einer festgelegten Kraft auf das Prüfmaterial gedrückt werden, welches sich kreisförmig unter den Reibrollen dreht. Dadurch wird eine Kombination aus Schaben, Gleiten, Zusammendrücken, Durchkreuzen und Abrieb simuliert. Die Auswertung erfolgt über eine Differenzbeurteilung.
2004-03 Bestimmung der Foggingeigenschaften
+
  
DIN EN 14326 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen
 
2004-03 Bestimmung der Widerstandsfähigkeit gegen die horizontale
 
Ausbreitung von Flammen
 
  
DIN EN ISO 17229 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen
+
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2003-10 Bestimmung der Wasserdampfaufnahme
+
[[bild:Leder-Taber-Test-01.jpg|500px]]
+
</p>
DIN 53327 Prüfung von Leder - Bestimmung der Rohdichte und der
+
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1989-09 flächenbezogenen Masse
+
[[bild:Taber-Tester-01.jpg|500px]]
(zurückgezogene Norm)
+
</p>
 +
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 +
''Abriebtest - Taber Tester''<br></p>
 +
<p>&nbsp;</p>
  
DIN 53336 Prüfung von Leder
+
*'''Abnutzung - Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte''': Das Kugelplatte-Verfahren dient der Bestimmung des Abriebwiderstandes von Polsterleder. Bei diesem Test rotiert ein Gewicht mit einem davor gespannten wollenen Standardstoff über das Testmaterial. Beim Einsatz der Kugelplatte wird diese unter das zu testende Material gelegt. Durch die Kugelplatte wird das Gebrauchsverhalten besser simuliert.
1977-01 Bestimmung der Schrumpfungstemperatur
+
  
DIN EN ISO 3380 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der Schrumpfungstemperatur bis 100 °C
 
 
DIN EN ISO 5403 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der Wasserbeständigkeit von flexiblem Leder
 
 
DIN 53338-2 Prüfung von Leder
 
1978-05 Bestimmung des Verhaltens gegenüber Wasser bei
 
dynamischer Beanspruchung im Permeometer
 
 
DIN EN ISO 5404 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der Wasserdichtigkeit von schwerem Leder
 
 
DIN EN ISO 11640 Leder - Farbechtheitsprüfungen -
 
1998-12 Bestimmung der Reibechtheit von Färbungen
 
und DIN EN ISO 105-X12
 
 
DIN 53340 Prüfung von Leder
 
1979-07 Bestimmung des Dauer-Faltverhaltens wenig flexibler Leder
 
auch DIN 53351
 
 
DIN EN ISO 17233 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der Kältebruchtemperatur von Oberflächen-
 
deckschichten
 
 
LGR-IPV 10 Prüfung einfacher Beschaffenheitsmerkmale von Leder
 
2002-02
 
 
DIN EN ISO 15701 Leder - Farbechtheitsprüfungen -
 
1999-10 Bestimmung der Migrationsechtheit gegenüber plastifiziertem
 
Polyvinylchlorid
 
 
DIN 53342 Prüfung von Leder
 
1981-12 Bestimmung der Bügelechtheit
 
 
DIN 53343 Prüfung von Leder
 
1982-01 Bestimmung der Migrationsechtheit der Farbe von Leder
 
 
DIN EN ISO 5402 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung der Dauerbiegefestigkeit nach dem FIexometer—
 
Verfahren
 
 
DIN 75200 Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen der
 
1980-09 Kraftfahrzeug-Innenausstattung
 
 
DIN 75201 Bestimmung des Foggingverhaltens von Werkstoffen der
 
1992-09 Kraftfahrzeug-Innenausstattung
 
 
VDA 75202 Werkstoffe der Kraftfahrzeuginnenausstattung;
 
2001-08 Farbechtheitsprüfung und Alterungsverhalten gegen Licht
 
bei hohen Temperaturen - Xenonbogenlicht
 
 
DIN EN 420 Schutzhandschuhe - Allgemeine Anforderungen und
 
2003-12 Prüfmethoden;
 
Abschnitt 6.4; Prüfverfahren zur Bestimmung der Wasser-
 
dampfaufnahme
 
 
DIN EN 1021-1 Möbel
 
1994-01 Bewertung der Entzündbarkeit von Polstermöbeln
 
Teil 1: Zündquelle: Glimmende Zigarette
 
 
DIN EN ISO 11646 Leder - Flächenmessung
 
1998-12
 
 
DIN EN ISO 17227 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen;
 
2003-10 Bestimmung des Trockenhitzewiderstandes von Leder
 
 
DIN EN ISO 15700 Leder — Farbechtheitsprüfungen -
 
1999-10 Bestimmung der Wassertropfenechtheit von Färbungen
 
 
DIN EN ISO 11642 Leder — Farbechtheitsprüfungen -
 
1998-12 Farbechtheit gegenüber von Wasser
 
 
DIN EN ISO 15703 Leder - Farbechtheitsprüfungen -
 
1999-10 Bestimmung der Waschechtheit bei Feinwäsche
 
 
DIN EN ISO 11641 Leder — Farbechtheitsprüfungen -
 
2004-01 Farbechtheit gegenüber Schweiß
 
 
DIN EN ISO 11643 Leder - Farbechtheitsprüfungen -
 
1998-12 Farbechtheit kleiner Lederproben gegenüber chemischen
 
Reinigungslösungen
 
 
DIN EN ISO 15702 Leder - Farbechtheitsprüfungen -
 
1999-10 Bestimmung der Waschechtheit bei Maschinenwäsche
 
 
DIN EN ISO 11644 Leder - Prüfung der Haftfestigkeit von Zurichtungen
 
2004-01
 
 
DIN EN ISO 1421 Zugversuch
 
 
DIN EN1876-1 Knickechtheit bei Kälte (-10°C)
 
 
DIN EN ISO 105-E04 Schweißechtheit
 
 
DIN EN ISO 105-E02 Meerwasserbeständigkeit
 
 
DIN EN ISO 5470-2 Abriebverhalten Martindale
 
 
DIN EN ISO 105-B02 Lichtechtheit
 
 
 
</pre>
 
 
 
== Testgeräte==
 
Um die unterschiedlichen Anforderungen an Leder zu testen, gibt es die verschiedensten Testgeräte.
 
 
* '''Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät''': Beim Reibtest werden der Trockenabrieb und der Nassabrieb getestet. Beim Test werden Filze aus Wolle trocken und nass in einer festgelegten Anzahl von Wiederholungen über das Leder gerieben. Dabei wird geprüft, wie sich das Leder im täglichen Gebrauch abnutzt, oder ob es anfällig für [[Farbablösung auf Leder|Abfärbungen]] ist.
 
  
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[[bild:Martindale-Kugelplatte-02.jpg|500px]]
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[[bild:Martindale-Kugelplatte-01.jpg|500px]]
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''Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplattentest''<br></p>
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<p>&nbsp;</p>
  
 
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[[bild:Reibtest-03.jpg|167px]]
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[[bild:Kugelplattentest-Leder-01.jpg |500px]]
[[bild:Reibtest-02.jpg|167px]]
+
[[bild:Reibtest-01.jpg|167px]]
+
 
</p>
 
</p>
 
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''Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät''<br></p>
+
''Beim Kugelplatten-Test werden punktuelle Reibbelastungen geprüft.''<br></p>
 
<p>&nbsp;</p>
 
<p>&nbsp;</p>
  
* '''Dauerfaltverhalten - Dauerbiegeverhalten - [[Knickverhalten|Flexometer]]''': Bei der Prüfung des Dauerfaltverhaltens bzw. Dauerbiegeverhaltens wird geprüft, wie stark die Lederoberfläche gegen Knicke resistent ist. Insbesondere [[Schuhe|Schuhoberleder]] knickt beim Gehen ein und braucht eine besondere Resistenz gegen [[Lederschäden|Farb- und Faserbrüche]]. Üblich ist das nach dem Erfinder benannte "Bally-Flexometer". Es findet aber auch bei [[Möbelleder|Möbelledern]], [[Autoleder|Automobilledern]], [[Lederbekleidung|Bekleidungsledern]] etc. seine Anwendung.  
+
* '''[[Lichtechtheit|Lichtalterung]] - Xenon-Test''': Beim “Xenon-Test” wird die Wirkung von Licht auf Oberflächen geprüft. Sonnenlicht bewirkt eine schnelle [[Lederschäden|Alterung]] von Werkstoffen. Bei diesem Test wird eine Xenon-Bogenlampe als Strahlungsquelle genutzt, wobei deren gefiltertes Spektrum Ähnlichkeit mit dem Sonnenlicht aufweist. Der Xenon-Test ist für alle Lacke, Textilien, Kunststoffe etc. geeignet.
  
  
 
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[[bild:Bally-Test-02.jpg|250px]]
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[[bild:Lichtalterung-UV-Test-Leder-01.jpg|500px]]
[[bild:Bally-Test-01.jpg|250px]]
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</p>
 
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''[[Knickverhalten|Bally-Flexometer]]''<br></p>
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[[bild:Lichtalterung-01.jpg|500px]]
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 +
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 +
''[[Lichtechtheit|Lichtalterung]] beim Xenon-Test - [[Anilinleder]] und [[Semianilinleder]] sind zwar [[Haptik|butterweich]], [[Lichtechtheit|bleichen]] aber auch leichter aus.''<br></p>
 
<p>&nbsp;</p>
 
<p>&nbsp;</p>
  
* '''Abriebtest - Taber-Tester''': Mit dem Taber-Tester lassen sich Abriebwiderstände verschiedenster Materialien prüfen. Der Taber Abraser Test ist ein international anerkanntes Prüfverfahren. Die Abriebbeanspruchung wird von zwei Reibrollen erzeugt, die mit einer festgelegten Kraft auf das Prüfmaterial gedrückt werden, welches sich kreisförmig unter den Reibrollen dreht. Dadurch wird eine Kombination aus Schaben, Gleiten, Zusammendrücken, Durchkreuzen und Abrieb simuliert. Die Auswertung erfolgt über eine Differenzbetrachtung.
+
===Messung der Farb- und Helligkeitsunterschiede über den Delta DEcmc===
 +
Die Farbveränderung kann mit Messgeräten geprüft werden. Der Maßstab der Abweichung ist der Delta-Wert. Es gibt verschiedene Delta-Werte. Ein typischer Messwert ist der Delta DEcmc. Die Abweichung resultiert aus der Abweichung in der Helligkeit und der Verschiebung des Farbtons. Ein Leder kann z. B. grüner werden, ohne das sich die gemessene Helligkeit verändert. Innerhalb einer Veränderungstoleranz ist ein Delta-Wert von 1. Die Autoindustrie schreibt sogar bis maximal Delta 0,5 Abweichungstoleranz vor, was nur schwierig zu erreichen ist. Oberflächenunregelmäßigkeiten der [[Narbung]] oder unterschiedliche [[Glanz|Glanzgrade]] verändern den Delta-Wert. Schon innerhalb einer Fläche kann der Delta-Wert aufgrund der Narbung bis zu 0,5 abweichen.  
 +
 
 +
Bei den folgenden Fotos ergab der Xenon-Test eine Abweichung im Delta DEcmc von 6,6 im verbichenen Bereich.  
  
  
 
<p align=center>
 
<p align=center>
[[bild:Taber-Tester-01.jpg|250px]]
+
[[bild:Xenon-Test-Leder-01.jpg|500px]]
 
</p>
 
</p>
 
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''Abriebtest - Taber Tester''<br></p>
+
[[bild:Xenon-Test-Leder-02.jpg|500px]]
 +
</p>
 +
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 +
''Der Xenon-Test zeigt die [[Lichtechtheit|Ausbleichempfindlichkeit]]. Die [[Zurichtung|Narbenseite]] ist erkennbar verblichen. DEcmc 6,6.''<br></p>
 
<p>&nbsp;</p>
 
<p>&nbsp;</p>
 
*'''Abnutzung - Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte''': Das Kugelplatte-Verfahren dient der Bestimmung des Abriebwiderstandes von [[Möbelleder|Polsterleder]]. Bei diesem Test rotiert ein Gewicht mit einem davor gespannten wollenen Standardstoff über das Testmaterial. Beim Einsatz der Kugelplatte wird diese unter das zu testende Material gelegt. Durch die Kugelplatte wird das Gebrauchsverhalten besser simuliert.
 
 
  
 
<p align=center>
 
<p align=center>
[[bild:Martindale-Kugelplatte-02.jpg|250px]]
+
[[bild:Anilinleder-ausbleichen-Tag-00.jpg|167px]]
[[bild:Martindale-Kugelplatte-01.jpg|250px]]
+
[[bild:Anilinleder-ausbleichen-Tag-16.jpg|167px]]
 +
[[bild:Anilinleder-ausbleichen-Tag-50.jpg|167px]]
 
</p>
 
</p>
 
<p align=center>
 
<p align=center>
''Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte''<br></p>
+
''[[Anilinleder]] Tag 0, Tag 16 und Tag 50 - im normalen Sonnenlicht [[Lichtechtheit|verblichen]].''<br></p>
 
<p>&nbsp;</p>
 
<p>&nbsp;</p>
  
* '''Lichtalterung - Xenon-Test''': Beim “Xenon-Test” wird die Wirkung von Licht auf Oberflächen geprüft. Sonnenlicht bewirkt eine schnelle [[Lederschäden|Alterung]] von Werkstoffen. Bei Test wird eine Xenon-Bogenlampe als Strahlungsquelle genutzt, wobei deren gefiltertes Spektrum Ähnlichkeit mit dem Sonnenlicht aufweist. Der Xenon-Test ist für alle Lacke, Textilien, Kunststoffe etc. geeignet.
+
===Messung der Farb- und Helligkeitsunterschiede über den Graumaßstab===
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* '''Graumaßstab''': Um die [[Lederfarbe|Farbgenauigkeit]] zu prüfen, wird oft mit einem genormten Graumaßstab verglichen. Auf einem Graumaßstab sind jeweils Paare von Graustufen gedruckt, die in festen Abstufungen immer stärker abweichend sind. Man sucht dann visuell die Abweichung, die mit dem Farbunterschied der [[Partie|Lederchargen]] am besten vergleichbar ist. Die maximale Abweichung wird durch Normen oder Qualitätszusagen festgelegt. Die Prüfung sollte bei Normlicht gemacht werden, da bei unterschiedlichen Lichtquellen (Tageslicht, Kunstlicht etc.) unterschiedliche Ergebnisse herauskommen können. Neben dem Graumaßstab gibt es auch Messgeräte zur Farbmessung. Diese geben genauer an, ob die Abweichung in der Helligkeit oder Farbgenauigkeit liegt und wie stark diese Abweichung dann ist. Leder sind ein Naturprodukt und je weniger [[Lederfarbe|Farbe]] auf den Ledern ist, desto schneller kann es zu [[Partie|Chargenabweichungen]] kommen, aber desto natürlicher ist das Leder. Daher sind Kontrollen wichtig, falls Kunden vom gleichen Leder nachbestellen. Bei den feinen Ledern ist es es oft gar nicht möglich, Leder im exakt gleichen Ton herzustellen, weil die [[Lederherstellung|Prozesse]] nicht so exakt gesteuert werden können, dass immer das gleiche Ergebnis raus kommt. Bei den stärker [[Lederfarbe|pigmentierten]] Ledern ist es einfacher, weil die Farbe die Oberfläche komplett abdeckt und es daher technisch möglich ist, nahezu die gleiche Farbe aufzubringen und das Leder dadurch identisch aussehen zu lassen.  
  
  
 
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''Lichtalterung beim Xenon-Test - [[Anilinleder]] und [[Semianilinleder]] sind zwar [[Haptik|butterweich]], [[Lichtechtheit|bleichen]] aber auch leichter aus.''<br></p>
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''Prüfung der Farbgenauigkeit von Leder mit dem Graumaßstab.''<br></p>
 
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Grundsätzlich gehen Preis und Qualität Hand in Hand. Ist ein Lederobjekt besonders preiswert, dann ist es i.d.R. auch nicht wertvoll. Markenprodukte sind oft von geprüfter Qualität. Hersteller, die sich offensichtlich um die Qualität ihrer Ware bemühen und die Herkunft und Qualität des Leder beschreiben können, verfügen i.d.R. über gute Qualitäten. Das gilt auch für den etablierten Fachhandel.  
 
Grundsätzlich gehen Preis und Qualität Hand in Hand. Ist ein Lederobjekt besonders preiswert, dann ist es i.d.R. auch nicht wertvoll. Markenprodukte sind oft von geprüfter Qualität. Hersteller, die sich offensichtlich um die Qualität ihrer Ware bemühen und die Herkunft und Qualität des Leder beschreiben können, verfügen i.d.R. über gute Qualitäten. Das gilt auch für den etablierten Fachhandel.  
  
[[Autoleder]] haben aufgrund der[[Lederindustrie|Einkaufsmacht]] und strengen Qualitätskontrollen der Fahrzeughersteller recht robuste Qualitäten. Das Leder ist zwar nicht besonders [[Haptik|weich]] und [[Anilinleder|warm]], aber strapazierfähig. Bei den Möbelledern gibt es stärkere Qualitätsschwankungen.  
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[[Autoleder]] haben aufgrund der[[Lederindustrie|Einkaufsmacht]] und strengen Qualitätskontrollen der Fahrzeughersteller recht robuste Qualitäten. Das Leder ist zwar nicht besonders [[Haptik|weich]] und [[Anilinleder|warm]], aber strapazierfähig. Bei den Möbelledern gibt es stärkere Qualitätsschwankungen, aufgrund der großen Zahl an unterschiedlichen Anbietern in allen Preissegmenten.  
  
Wenn das Leder von guter Substanz ist, dann reibt sich bei [[Zurichtung|oberflächengefärbten]] Ledern mit der Zeit durch [[Lederschäden|mechanische Belastung]] die Farbe ab. Das Leder selber bleibt unbeschädigt. Ist das Leder aber selber instabil, dann bricht das Leder unter der [[Zurichtung|Fabschicht]] auf und die Farbschicht kann die mangelnde Qualität im [[Leder|Faserverbund]] nicht auffangen.  
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Selbst wenn das Leder von guter Substanz ist, reibt sich bei [[Zurichtung|oberflächengefärbten]] Ledern durch [[Lederschäden|mechanische Belastung]] mit der Zeit die Farbe ab. Das Leder selber bleibt unbeschädigt. Ist das Leder selber instabiler, dann bricht das Leder unter der [[Zurichtung|Fabschicht]] auf und die Farbschicht kann die mangelnde Stabilität im [[Leder|Faserverbund]] nicht auffangen.  
  
  
 
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''Typische Brüche im Leder bei schlechterer Lederqualität.''<br></p>
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''Typische Brüche im Leder bei [[Lederqualität#Lederqualitäten der Lederarten und deren Pflegeleichtigkeit|schlechterer Lederqualität]]. Das Leder unter der Zurichtung bricht oder ist dehnfähiger als die Zurichtung.''<br></p>
 
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''Brüche in der [[Zurichtung]] aufgrund mangelhafter [[Vernetzer#Spinnwebe-Effekt durch Aziridin-Vernetzer|Zurichtungsqualität]]. Die Zurichtung bricht auf dem intakten Leder.''<br></p>
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Um beurteilen zu können, ob ein [[Lederschäden|Lederschaden]] ein Qualitätsmangel oder typisches Alterungsverhalten von Leder ist, müssen viele Gesichtspunkte beachtet werden. Kein Leder ist unsterblich und je nach [[Lederarten|Lederart]], Gebrauchsart und Belastung, [[Lederpflege|Pflegezustand]] und Alter des Leders, kann ein Lederschaden typisches Alterungsverhalten sein oder ein Qualitätsmangel.
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==Qualitätsschwankungen==
 
==Qualitätsschwankungen==
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==Lederqualitäten der [[Lederarten]] und deren [[Lederpflege|Pflegeleichtigkeit]]==
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Meist wird davon ausgegangen, dass die beste Lederqualität auch die unempfindlichste und [[Lederpflege|pflegeleichteste]] sein müsste. Aber wie bei Textilien oder Edelmetallen (Seide ist sehr empfindlich und Gold nicht kratzfest) ist die Empfindlichkeit im höchsten Preis- und Qualitätssegment eher höher. Wertvollere [[Lederarten]] müssen oft vorsichtiger und besser gepflegt werden als Preiswertere.
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''Gegenüberstellung der Lederqualitäten und der Empfindlichkeit bzw. [[Lederpflege|Pflegeleichtigkeit]].''
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''[[Rauleder (Rauhleder), Wildleder, Veloursleder (Velourleder), Nubuk oder Nubukleder|Rauleder]] - [[Anilinleder]] - [[Anilinleder veredelt - Veredeltes Anilinleder|Anilin veredelt]] - [[Semianilinleder|Semianilin]] - [[Zurichtung|Pigmentiertes Glattleder]] - [[Geprägtes Leder#Geprägte und geschliffene Leder - korrigierte Narbe|korrigierte Leder]] - [[Spaltleder#Beschichtete Spaltleder|beschichtetes Spaltleder]]''<br></p>
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Anmerkungen:
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* ''Warum sind [[Anilinleder]] und [[Rauleder (Rauhleder), Wildleder, Veloursleder (Velourleder), Nubuk oder Nubukleder|Rauleder]] weniger [[Lederpflege|pflegeleicht]]?''&nbsp;&nbsp;Es sind [[Offenporige Leder|offenporige Leder]], sie sind daher [[Lederreiniger|fleckenempfindlicher]].
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* ''Warum sind empfindliche [[Anilinleder]] bei der Qualität vorne?''&nbsp;&nbsp;Weil diese Leder besonders [[Haptik|natürlich und warm]] sind.
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* ''Warum ist [[Spaltleder#Beschichtete Spaltleder|beschichtetes Spaltleder]] nicht pflegeleicht?''&nbsp;&nbsp;Es ist instabiler, was durch Pflege nicht verbessert werden kann, und klassische [[Lederpflege]] schadet manchen Folienarten.
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* ''Gibt es Ausnahmen von den Regeln?''&nbsp;&nbsp;
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LEDERQUALITÄT: Ein [[Anilinleder]] könnte theoretisch leicht reißen oder einen unzumutbaren [[Ledergeruch|Geruch]] haben oder [[Abfärbende Leder|abfärben]]. Dann ist es von schlechter Qualität. Ein [[Glattleder]] könnte hauchfein [[Schleifen|angeschliffen]] sein und vorsichtig [[Geprägtes Leder|geprägt]] werden und sich wie ein [[Semianilinleder]] [[Haptik|anfühlen]]. Dann kann es besser sein als ein normales, [[Zurichtung|pigmentiertes]] Glattleder.
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Aber meist treffen die üblichen Regeln zu. [[Anilinleder]] sind teurer, weil Häute ohne [[Hautschäden]] selten sind. Daher wird sich mehr Mühe bei der [[Lederherstellung|Herstellung des Leders]] gegeben. Glattleder werden meist [[Schleifen|angeschliffen]] und geprägt, damit auch schlechtere Häute mit [[Hautschäden|Fehlern]] verwendet werden können. Solche Häute wirken dann künstlicher und billiger. Somit gibt es Ausnahmen von der Regel der Grafik, aber diese sind selten, sollten aber bei einer Prüfung berücksichtigt werden. <br />
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[[Lederpflege|PFLEGELEICHTIGKEIT]]: Entsprechen die Leder den üblichen Qualitäten dieser [[Lederarten|Lederarten]], dann treffen die Angaben zu. Ist aber eine Zurichtung wasser- oder fettempfindlich, kann sich diese empfindlicher verhalten als die sonst empfindlicheren Lederarten. Das kommt aber selten vor.
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* '''Fazit:''' [[Semianilinleder]] und [[Pigmentierung|pigmentierte Glattleder]] sind die goldene Mitte für Leder im ständigen Gebrauch. Sie sind komfortabel, natürlich und pflegeleichter als die restlichen [[Lederarten]], kosten aber auch etwas mehr. Im preissensiblen Bereich sind [[Geprägtes Leder#Geprägte und geschliffene Leder - korrigierte Narbe|korrigierte Leder]] eine gute Wahl.
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==Gütesiegel für Leder==
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Neben den relevanten Normen und Gesetzen für Leder, vergeben Organisationen Gütesiegel und Zertifikate oder Unternehmen verpflichten sich in Eigeninitiative zu Mindestanforderungen an Ihre Lederqualität, die über den Ansprüchen der Gesetze und Normen liegen. Dabei geht es oft um Umwelt, Sozialaspekte und auch um das [[Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit von Leder|Tierwohl]] bei der Tierhaltung. Diese freiwilligen Auflagen gehen in unterschiedliche Richtungen und es gibt diverse Varianten der Selbstverpflichtungen.
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Der [[Blaue Engel]] wird von der Firma RAL GmbH bezieht sich im Schwerpunkt auf [[Möbelleder]] und legt neben anderen Aspekten Wert auf eine umweltfreundliche Produktion, ein gesundheitlich unbedenkliches Endprodukt und auf eine unbedenkliche Entsorgung. Die Zertifizierung "[[Naturleder#NATURLEDER IVN zertifiziert|NATURLEDER IVN zertifiziert]]" legt auf Sozial- und Umweltaspekte wert und verzichtet auf die [[Chromgerbung]] und eine [[Pigmentierung|Oberflächenpigmentierung]] des Leders. Das [[Identity Leder|Identity-Leder]] der Firma Meindl sichert die [[Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit von Leder#Rückverfolgbarkeit von Leder|Rückverfolgbarkeit}} des Leders bis zum Bauernhof zu, um eine Artgerechte Tierhaltung zu gewährleisten.
  
  
 
==Weitere Informationen==
 
==Weitere Informationen==
* [[Umwelt|Bedarfsgegenständeverordnung - Entsorgung von Lederabfällen]]
+
* [[Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit von Leder]]
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* [[Die biologische Abbaubarkeit von Leder]]
 +
* [[Umwelt|Umwelt - Bedarfsgegenständeverordnung]]
 
* [[Blaue Engel|Der Blaue Engel]]
 
* [[Blaue Engel|Der Blaue Engel]]
 +
* [[Oeko-Tex Leather Standard]]
 +
* [[Identity Leder]]
 +
* [[Naturleder#NATURLEDER IVN zertifiziert|NATURLEDER IVN zertifiziert]]
 
* [[Gütegemeinschaft Möbel|Gütegemeinschaft Möbel - das goldene "M"]]
 
* [[Gütegemeinschaft Möbel|Gütegemeinschaft Möbel - das goldene "M"]]
 
* [[Identity Leder|Identity-Leder]]
 
* [[Identity Leder|Identity-Leder]]
 
* [[Bio-Leder]]
 
* [[Bio-Leder]]
 +
* [[Lederalternativen]]
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* [[Chrom-VI]]
 
* [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit]]
 
* [[Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit]]
 
<br>
 
<br>
* [[Grundregeln im Umgang mit Leder]]
 
 
* [[Lederschäden|Typische und altersgerechte Lederschäden und untypische, qualitätsbedingte Lederschäden]]
 
* [[Lederschäden|Typische und altersgerechte Lederschäden und untypische, qualitätsbedingte Lederschäden]]
 
* [[Schlechte Erfahrungen beim Ledermöbelkauf]]
 
* [[Schlechte Erfahrungen beim Ledermöbelkauf]]
 
* [[Handytasche|Untersuchung von Handytaschen]]
 
* [[Handytasche|Untersuchung von Handytaschen]]
* [[Ledergürtel|Untersuchung von Ledergürteln]]
+
* [[Ledergürtel#Prüfung der Kennzeichnung und Lederqualität bei Ledergürteln und Lederriemen|Untersuchung von Ledergürteln]]
 +
* [[Grundregeln im Umgang mit Leder]]
 +
* [[Bücher über Leder#Lederschulungen|Lederschulungen]]
 
<br>
 
<br>
 
* [[Rohware]]
 
* [[Rohware]]
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<br>
 
* [[Peta|Peta, die kritische Betrachtung der Lederherstellung]]  
 
* [[Peta|Peta, die kritische Betrachtung der Lederherstellung]]  
* [http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2000960/#/beitrag/video/2000960/Gift-auf-unserer-Haut  Ein bedrückendes Video über die Niederungen der Lederherstellung. Lederherkunft vom Schlachten bis zur Verarbeitung von Ledern und Pelzen in Bangladesh, Indien und China]
 
 
* In Europa auffällig gewordene Produkte durch zu hohen Chrome VI - Anteil, werden im Rapex-System aufgeführt. [http://ec.europa.eu/consumers/safety/rapex/alerts/main/index.cfm?event=main.search The rapid alert system for non-food dangerous products (RAPEX)]. Bei "Free text search" die Begriffe "Chrom" oder "Chromium VI" eingeben. Dort werden ausführliche Informationen über aktuelle Funde bereit gestellt. Dort kann auch nach anderen Schadstoffen gesucht werden.  
 
* In Europa auffällig gewordene Produkte durch zu hohen Chrome VI - Anteil, werden im Rapex-System aufgeführt. [http://ec.europa.eu/consumers/safety/rapex/alerts/main/index.cfm?event=main.search The rapid alert system for non-food dangerous products (RAPEX)]. Bei "Free text search" die Begriffe "Chrom" oder "Chromium VI" eingeben. Dort werden ausführliche Informationen über aktuelle Funde bereit gestellt. Dort kann auch nach anderen Schadstoffen gesucht werden.  
  
  
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'''[http://www.lederzentrum.de Fragen Sie uns bei Lederproblemen!    ]    ''' [http://www.lederzentrum.de http://www.leder-info.de/images/Lederzentrum-Logo2-2010-11.jpg] '''    [http://www.lederzentrum.de      WWW.LEDERZENTRUM.DE]'''
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''Copyright Fotos, Filme und Texte © www.leder-info.de, Autorenteam Jörg Rausch und Frank Recht''
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[[Kategorie:Alle Artikel]]
 
[[Kategorie:Lederherstellung]]
 
[[Kategorie:Lederherstellung]]
[[Kategorie:Leder Auto]]
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[[Kategorie:Sonstiges rund ums Leder]]

Aktuelle Version vom 24. Juli 2023, 16:49 Uhr

Leder-Info-Logo-05.jpg


Was ist Lederqualität?

Leder ist ein Naturprodukt und daher nicht immer gleich. Große Unterschiede sind von Tierart zu Tierart. Aber auch innerhalb einer Tierart sind teilweise deutliche Unterschiede in der Hautqualität von Rasse zu Rasse. Dazu gibt es Unterschiede beim Geschlecht der Tiere, dem Alter, der Ernährung, der Fütterung und der Haltung. Auch von Tier zu Tier sind die Häute selbst bei gleicher Rasse, gleichem Geschlecht, gleichem Alter, gleicher Ernährung und gleicher Haltung nicht genau identisch und selbst innerhalb einer Haut sind die Qualitäten des Leders abweichend.


Qualitätsunterschiede beim Rindsleder (gilt aber auch für weitere Tierarten):

  • Alter: Die Qualität der Häute von älteren Tieren ist meist schlechter als die von jüngeren Tieren.
  • Geschlecht: Weibliche Tiere haben ein eher dichteres Fasergefüge und eine feinere Narbung.
  • Geschlechtsspezifische Aktivitäten: Je häufiger ein männliches Tier zum Decken herangezogen wurde und je häufiger eine Kuh gekalbt hat, desto schlechter wird die Stabilität des Fasergefüges der Haut. Kastrierte Ochsen haben tendenziell ein feineres Hautgefüge.
  • Ernährung: Grünfutter begünstigt eine bessere Qualität.
  • Tierhaltung: Wird ein Tier auf Weiden gehalten, ist das Gefüge der Haut besser.
  • Klima: Ein raues und kaltes Klima wirkt sich begünstigend auf die Hautqualität aus. Eine Faustformel besagt, dass Häute von Oberhalb des 37. Breitengrades von besserer Qualität sind.


Leder wird für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendet. Ob als Autoleder, Schuhleder, als Riemen oder Gürtel, Motorradkombi oder butterweiche Lederhandschuhe. Je nach Verwendungsart werden die unterschiedlichsten Ansprüche an Leder gestellt. Ein Möbelleder soll pflegeleicht, aber weich und warm sein. Ein Schuhleder soll wasserdicht, weich, warum und robust sein, aber trotzdem atmungsaktiv bleiben, ein Autoleder pflegeleicht und unempfindlich gegen Wärme, Kälte und Verschleiß. Bei allen Verwendungsbereichen soll es nicht reißen, leicht zu reinigen sein, soll nicht ausbleichen, nicht unangenehm riechen, keine Schadstoffe beinhalten, und es soll beständig sein. All diese Parameter werden als Lederqualität oder auch Ledereigenschaften zusammengefasst.


Autoleder-001.jpg Guertel-Praegungen-002.jpg Kroko-Sofa-01.jpg Louis-Vuitton-003.jpg Pergament-Hut-01.jpg


Im Zusammenhang mit der Qualität von Ledern wird häufig von Echtheiten gesprochen. Je höher die "Echtheit" eines Leders ist, desto besser ist das Leder. Damit ist gemeint, je länger ein Leder unverändert zum Originalzustand (Neuleder) bleibt, desto besser ist es.

In der Realität stehen viele Parameter der Ledereigenschaften im Konflikt. Ein Leder kann nicht gleichzeitig "butterweich" und "robust und pflegeleicht" sein. Ein Leder kann nicht "hauchdünn und weich" und gleichzeitig "reißfest" sein. Optische Einflüsse wie Prägungen oder der Glanzgrad beeinflussen auch die Parameter und können fördernd oder hinderlich sein, andere Parameter zu erfüllen.

Die richtige Abstimmung aller Wünsche und die Erfüllung erforderlicher Parameter bestimmt die Gerberkunst. Über viele Arbeitsschritte in der Lederherstellung wird auf ein passendes Endergebnis hingearbeitet, was dann bestmöglich immer gleich für den Kunden reproduziert werden kann. Je nach Lederart sind diese Herausforderungen enorm bedürfen langer Erfahrung bei schwierigeren Lederarten wie den offenporigen Glattledern.

Insbesondere die Empfindlichkeit besonders hochwertiger Leder wie butterweiches Anilinleder einer Luxusjacke, von Exotenledern oder einer teuren Möbelgarnitur werden oft falsch eingeschätzt. Gerade weil das Objekt so teuer war, erwarten die Kunden, dass es unproblematisch in der Reinigung und Pflege sei. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wie beim Stoff ist die Empfindlichkeit solcher Leder wie bei Seide. Beim regelmäßigen Gebrauch lässt die Schönheit schnell nach, und eine falsche Reinigung kann das Material sogar ruinieren.


Lederqualitaet-Leder-01.jpg

Ein gutes Leder fühlt sich warm und weich an, ist aber auch entsprechend empfindlicher.

 

Als besonders Robust gilt das Fahrzeugleder. Die großen Fahrzeughersteller verlangen mehr als 40 Parameter, die vom Leder erfüllt werden müssen. Der Kugelplattentest oder der Reibtest über Doppelkappnähte muss bestanden werden. Es muss gegen Sonnenmilch und Insektenspray beständig sein. Viele Chemikalien dürfen nicht eingesetzt werden und Emissionen werden geprüft. Das Leder ist dann im Ergebnis ausgesprochen strapazierfähig, aber weich und warm fühlt es sich nicht mehr an.

Der Gerber und der Hersteller eines Lederobjektes muss daher je nach gewünschten Ledereigenschaften eigene, überprüfbare Qualitätsparameter festlegen und regelmäßig nachprüfen. Die Berücksichtigung dieser Parameter beginnt schon bei der Auswahl der Tierart und der Rohware. Auch bei der späteren Verarbeitung müssen die Unterschiede in der Qualität der einzelnen Abschnitte einer Haut inkl. möglicher Hautschäden beim Zuschnitt berücksichtigt werden. Dazu gibt es bei sensiblen Ledern Unterschiede von Partie zu Partie. Es kann immer nur eine begrenzte Menge Leder den Herstellungsprozess durchlaufen und Leder verhält sich nicht bei jedem Durchlauf gleich. Oft muss der Gerber in den Prozess durch kleine Änderungen eingreifen, was zu Abweichungen von Partie zu Partie führen kann. Je nach Bandbreite der festgelegten Qualitätsgrenzen, kann so ein Unterschied auffallen.

Aber nicht nur von der Herstellungsqualität hängt die Langlebigkeit eines Leders ab. Ein wichtiges Element für lange Freude an einem Lederobjekt ist der Umgang damit. Wird ein Leder regelmäßig gereinigt und gepflegt und nicht übermäßig strapaziert und beachtet man die Grundregeln im Umgang mit Leder, wird man lange Freude an diesem langlebigen und robusten Material haben.


Lederbeurteilung - Ledereigenschaften

Um Ledereigenschaften zu beurteilen gibt es die unterschiedlichsten Parameter und Prüfmethoden. Für den Laien gibt es nur grobe Prüfmöglichkeiten, die bei der Auswahl aber hilfreich sind, wenn man ein gutes und schönes Leder kaufen möchte. Einige der Kriterien kann man auch als Laie direkt prüfen, aber bei nicht prüfbaren Kriterien sollte man bei Interesse Rückfragen an den Anbieter stellen.

  • Optik des Leder: Ein schönes Leder wirkt sehr natürlich und hat eine fehlerfreie Oberfläche.
  • Narbung: Die Narbung des Leders gehört mit zur Optik und sollte möglichst natürlich sein und gut aussehen. Eine geprägte Narbung ist zwar sehr gleichmäßig, was aber nicht der Natur entspricht und das Leder fühlt sich dann oft weniger natürlich an.
  • Weichheit des Leders: Generell sollten sich Leder angenehm weich und natürlich anfühlen. Aber ein Sohlenleder oder Kernleder braucht eine gewisse Festigkeit.
  • Griff des Leders: Ein festes Leder, sowie auch alle anderen Leder, sollen sich gut anfühlen. Dazu gehört nicht nur die Weichheit, sondern ein Leder kann sich auch stumpf oder geschmeidig anfühlen. Je schöner sich das Leder anfühlt, desto besser ist der Griff des Leders und somit die Lederqualität.
  • Farbabdeckung des Leders: Zum Schutz des Leders ist es oft sinnvoll, eine Zurichtung auf Bindemittelbasis auf der Lederoberfläche aufzutragen. Je mehr Lederfarbe aufgetragen wird, desto unnatürlicher wirkt das Leder. Wird es dazu vorher noch angeschliffen, wirkt das Leder noch unnatürlicher. Auch die mit einer Folie beschichteten Leder sind meist von preiswerter Qualität und weniger natürlich. Bei einem Lackleder ist dieser Effekt aber ein akzeptiertes Merkmal.
  • Atmungsaktivität: Ein Vorteil von Leder gegenüber Alternativmaterialien ist die Atmungsaktivität. Aber je mehr ein Leder mit Lederfarbe oder einer Folienstärke beschichtet ist, desto geringer ist die Atmungsaktivität.
  • Reißfestigkeit und Stabilität des Leders: Gutes Leder ist stabil und Reißfest, wobei Rauleder oder butterweiche Lammleder nicht die gleiche Stabilität wie ein Gürtelleder haben. Aber innerhalb der Lederarten gibt es sehr unterschiedliche Qualitäten und schlechtere Leder innerhalb einer Lederart reißen leichter ein als gute Leder. Angeschliffene Leder sind i. d. R. auch instabiler als vollnarbige Leder.


Die Ursachenforschung der Schäden an einer ausrangierten Couch.


Prüfkriterien der Lederqualität

Um festzustellen, ob ein Leder der gewünschten Lederqualität entspricht, durchläuft es eine Reihe von Prüfprozessen. Insbesondere in der Autoindustrie werden besonders strenge Maßstäbe gesetzt. Aber natürlich auch für Möbel-, Schuh- und Bekleidungsleder werden Mindestqualitäten festgelegt. Zusätzlich gibt es gesetzlich vorgeschriebene Schadstoffprüfungen, die auch ein Qualitätsmerkmal sind.


Qualitätsprüfung.jpg

Reibtest-02.jpg Lichtalterung-01.jpg

In der Lederherstellung wird die Lederqualität ständig inspiziert und mit Testgeräten überprüft.

 

Die konkreten Prüfnormen variieren zwar je nach Hersteller und werden gemäß des Verwendungszwecks des Leders gewählt (siehe auch Grenzmusterkatalog); die geprüften Eigenschaften selbst sind jedoch recht einheitlich.

Weitere Regelungen über zulässige Inhaltsstoffe im Leder werden in der Bedarfsgegenständeverordnung geregelt.


Zu den Prüfkriterien der Lederqualität gehören beispielsweise:

  • Atmungsaktivität: Die Fähigkeit, Schweiß aufzunehmen und auf der Gegenseite wieder abzugeben.
  • Gewicht: (DIN 53352) Wichtig z. B. bei Flugzeugleder, weil es möglichst nicht zu viel wiegen sollte.
  • Dicke: (DIN 53353) Wichtig zur Festlegung von "Dickledern". Die Dicke hat auch Einfluss auf die Stabilität des Leders.
  • Zugfestigkeit: (DIN 53354). Erwünschter Bereich: mehr als 200 N pro 5 cm. Die Reißfestigkeit, wenn das Leder gezogen wird.
  • Weiterreißkraft: (DIN EN ISO 3377-1 und DIN EN ISO 3377-2, auch DIN 53356) Erwünscht: mehr als 20 N. Leder sollte nicht problemlos weiter reißen.


Leder-Zurichtungshaftung-01.jpg

Test der Haftung der Zurichtung.

 


Schwer-entflammbar-DIN75200.jpg

Schwer entflammbares Leder.

 

Brandschutz-Leder-01.jpg

Geräte zum prüfen der Brandschutzeigenschaften.

 

  • Reibechtheit: Trocken, nass, alkalisch (DIN 11640, DIN 53339, DIN 54021). Die Oberfläche soll sich bei Reibung/Verschleiß nicht verändern.
  • Flexibilität: (DIN 53351). Erwünscht: Robustheit bei mehr als 100000 Prüfzyklen. Leder soll dehnbar sein, aber nicht ausleiern.
  • Knickverhalten: (DIN 53351). Erwünscht: 30000 Knickungen ohne Beschädigung. Leder soll in Knickfalten nicht brechen.


Impraegnierung-Test-01.jpg

Labortest der wasserabweisenden Eigenschaften von einem Nubukleder.

 

  • Säure- und Laugenbeständigkeit: Die Lederoberfläche soll sich durch möglichst wenige Mittel anlösen.
  • Haptik: Leder soll sich je nach Wunsch entsprechend anfühlen.
  • Klimawechseltest: Leder soll witterungsbeständig sein.
  • Glanzgrad: Leder soll einen gewünschten Glanzgrad haben.
  • Rückpolierbarkeit: Leder soll durch den Gebrauch nicht den gewünschten Glanz verlieren.
  • Knarzverhalten: Leder soll bei Reibung mit Gegenflächen keine unerwünschten Geräusche machen.
  • Geruch: Leder soll gar nicht oder akzeptabel riechen (Prüfung z. B. nach RAL 430 oder SNV 195651).
  • Fogging: Leder soll keine Stoffe ausdünsten.
  • Alkoholbeständigkeit: Tropfentest. Beständigkeit gegen z.B. Desinfektionsmittel.
  • Meerwasserbeständigkeit: Beständigkeit gegen Meerwasser bei Booten.


Materialzerstörend-01.jpg

Stanzen-Proben-01.jpg

Oft sind nur materialzerstörende Tests möglich, um eine Lederqualität zu prüfen. - Die Proben werden gestanzt.

 

Aufgrund dieser strengen Prüfnormen sind sich z. B. Autoleder im Ergebnis sehr ähnlich. Es sind fast immer einfarbige, oberflächengefärbte Glattleder.


Sattel-Fahrrad-Brooks-03.jpg Schafsessel0509.jpg Straussenleder-001.jpg Schuhe-002.jpg Praegung-Rindsleder-003.jpg


Normen der Lederqualität

Zusätzlich zu den bereits genannten Prüfkriterien gibt es noch sehr viele weitere, die in teils sehr spezialisierten Industrienormen reglementiert sind. Hier eine umfangreiche, jedoch bei weitem noch nicht vollständige Liste:

  • DIN EN ISO 17070: (2015-05) Leder - Chemische Prüfungen - Bestimmung des Gehalts an Tetrachlorphenol-, Dichlorphenol-, Monochlorphenol-Isomeren und Pentachlorphenol.
  • DIN EN ISO 4045: (1998-10) Leder - Bestimmung des pH-Wertes.
  • DIN 53304: (1977-12) Prüfung von Leder. Bestimmung des Wassergehaltes.
  • DIN EN ISO 4047: (1998-12-12) Leder - Bestimmung der sulfatierten Gesamtasche und sulfatierten wasserlöslichen Asche.
  • DIN EN ISO 4048: (1998-10) Leder — Bestimmung der in Dichlormethan löslichen Substanzen.
  • DIN 53307: (1978-01) Prüfung von Leder Bestimmung der Gehalte an auswaschbaren organischen und anorganischen Stoffen (Auswaschverlust).
  • DIN 53308: (1968-10) Prüfung von Leder Bestimmung des Gesamtstickstoffgehaltes und des Gehaltes an Ammoniumsalzen; Berechnung der Hautsubstanz.
  • ASU B-82.02/8: (2001-06) Nachweis und Bestimmung von Pentachlorphenol in Bedarfs- gegenständen, insbesondere aus Leder und Textilien.
  • DIN CEN/TS 14494: (2003-08) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Pentachlorphenol-GehaItes in Leder.
  • DIN 53314: (1996-04) ersetzt durch DIN EN ISO 17075 (2008-02) Leder - Chemische Prüfungen - Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes-Gehalts im Leder.
  • DIN CEN/TS 14495: (2003-08) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes.
  • DIN ISO/TS 17226: (2004-01) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Formaldehyd-Gehaltes.
  • DIN 53316: (1997-03) Prüfung von Leder Nachweis bestimmter Azofarbstoffe in Leder.
  • DIN ISO/TS 17234: (2004-01) Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung bestimmter Azofarbstoffe in gefärbten Ledern.
  • LGR-IPV 1: (1996-09) Bestimmung der Wasseraufnahme von Leder nach Freundlich.
  • LGR-IPV 3: (2004-05) Bestimmung des Chromgehaltes in Leder mittels Atomabsorptions-Spektrometrie.
  • VDA 275: (1994-07) Formteile für den Fahrzeuginnenraum; Bestimmung der Formaldehydabgabe - Messverfahren nach der modifizierten Flaschenmethode.
  • DIN 53323: (1974-01) Prüfung von Leder Bestimmung des Spannungsdehnungsverhaltens im Wölbversuch.
  • DIN EN ISO 3378: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung des Widerstandes gegen Narbenplatzen und des Narbenbruchindex.
  • DIN 53325: (1974-01) Prüfung von Leder Kugeldruckversuch zur Bestimmung der Narbendehnfahigkeit und der Bruchkraft mit dem Lastometer.
  • DIN EN ISO 2589: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Dicke.
  • DIN EN ISO 2420: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der scheinbaren Dichte.
  • DIN EN ISO 3376: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Zugfestigkeit und der prozentualen Dehnung.
  • DIN EN ISO 2417: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der statischen Wasseraufnahme.
  • DIN 53331: (1980-05) Prüfung von Leder Bestimmung der Stichausreißkraft.
  • DIN EN ISO 14268: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der WasserdampfdurchIässigkeit.
  • DIN EN 14288: (2004-03) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der Foggingeigenschaften.
  • DIN EN 14326: (2004-03) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der Widerstandsfähigkeit gegen die horizontale Ausbreitung von Flammen.
  • DIN EN ISO 17229: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen Bestimmung der Wasserdampfaufnahme.
  • DIN 53327: (1989-09) Prüfung von Leder - Bestimmung der Rohdichte und der flächenbezogenen Masse (zurückgezogene Norm).
  • DIN 53336: Prüfung von Leder(1977-01) Bestimmung der Schrumpfungstemperatur.
  • DIN EN ISO 3380: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Schrumpfungstemperatur bis 100 °C.
  • DIN EN ISO 5403: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Wasserbeständigkeit von flexiblem Leder.
  • DIN 53338-2: (1978-05) Prüfung von Leder Bestimmung des Verhaltens gegenüber Wasser bei dynamischer Beanspruchung im Permeometer.
  • DIN EN ISO 5404: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Wasserdichtigkeit von schwerem Leder.
  • DIN EN ISO 11640 und DIN EN ISO 105-X12: (1998-12) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Reibechtheit von Färbungen. Bei der Reibechtheit nach DIN EN ISO 11640) wird mit synthetischer Schweißlösung (ohne Fett, pH 8, manchmal auch 5,5) geprüft. Dabei wird sowohl das Anbluten des Filzes als auch die Veränderung der Lederoberfläche (z. B. Schädigung der Zurichtung) bewertet.
  • DIN 53340 (auch DIN 53351): (1979-07) Prüfung von Leder Bestimmung des Dauer-Faltverhaltens wenig flexibler Leder.
  • DIN EN ISO 17233: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Kältebruchtemperatur von Oberflächendeckschichten.
  • LGR-IPV 10: (2002-02) Prüfung einfacher Beschaffenheitsmerkmale von Leder.
  • DIN EN ISO 15701: (1999-10) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Migrationsechtheit gegenüber plastifiziertem Polyvinylchlorid.
  • DIN 53342: (1981-12) Prüfung von Leder Bestimmung der Bügelechtheit.
  • DIN 53343: (1982-01) Prüfung von Leder - Bestimmung der Migrationsechtheit der Farbe von Leder.
  • DIN EN ISO 5402: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung der Dauerbiegefestigkeit nach dem FIexometer – Verfahren.
  • DIN 75200: (1980-09) Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung.
  • DIN 75201: (1992-09) Bestimmung des Foggingverhaltens von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung.
  • VDA 75202: (2001-08) Werkstoffe der Kraftfahrzeuginnenausstattung; Farbechtheitsprüfung und Alterungsverhalten gegen Licht bei hohen Temperaturen – Xenonbogenlicht.
  • DIN EN 420: (2003-12) Schutzhandschuhe - Allgemeine Anforderungen und Prüfmethoden; Abschnitt 6.4; Prüfverfahren zur Bestimmung der Wasserdampfaufnahme.
  • DIN EN 1021-1: (1994-01) Möbel Bewertung der Entzündbarkeit von Polstermöbeln. Teil 1: Zündquelle: Glimmende Zigarette.
  • DIN EN ISO 11646: (1998-12) Leder – Flächenmessung.
  • DIN EN ISO 17227: (2003-10) Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; Bestimmung des Trockenhitzewiderstandes von Leder.
  • DIN EN ISO 15700: (1999-10) Leder – Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Wassertropfenechtheit von Färbungen.
  • DIN EN ISO 11642: (1998-12) Leder – Farbechtheitsprüfungen - Farbechtheit gegenüber von Wasser.
  • DIN EN ISO 15703: (1999-10) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Waschechtheit bei Feinwäsche.
  • DIN EN ISO 11641: (2004-01) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Farbechtheit gegenüber Schweiß.
  • DIN EN ISO 11643: (1998-12) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Farbechtheit kleiner Lederproben gegenüber chemischen Reinigungslösungen.
  • DIN EN ISO 15702: (1999-10) Leder - Farbechtheitsprüfungen - Bestimmung der Waschechtheit bei Maschinenwäsche.
  • DIN EN ISO 11644: (2004-01) Leder - Prüfung der Haftfestigkeit von Zurichtungen.
  • DIN EN ISO 1421: Zugversuch.
  • DIN EN1876-1: Knickechtheit bei Kälte (-10°C).
  • DIN EN ISO 105-E04: Schweißechtheit.
  • DIN EN ISO 105-E02: Meerwasserbeständigkeit.
  • DIN EN ISO 5470-2: Abriebverhalten Martindale.
  • DIN EN ISO 105-B02: Lichtechtheit.


Dazu werden die Bezeichnungsvorschriften von Lederprodukten in verschiedenen DIN- und RAL-Normen geregelt.

Pro Jahr werden ca. 2.000 DIN-Normen verabschiedet. Aktuell gibt es ca. 34.000 davon (Stand 2015). Dazu kommen noch EN-, ISO- und RAL-Normen. Reichen diese Normen um die optimale Produktqualität zu gewährleisten? Die Stiftung Warentest hat diese Frage in der Ausgabe 11-2015 im Rahmen des VW-Skandals beleuchtet. Eigentlich sollten Normen von Behördenvertretern, Wissenschaftlern, Verbraucherschützern und Produzenten gemeinsam erarbeitet werden. In der Praxis dominieren aber die Hersteller diese Gremien. So ist es auch bei Norm-Formulierungen im Lederbereich. Im Großen und Ganzen sind die Normen rund um das Thema Leder richtig und notwendig. Aber es gibt auch Lücken und Schwächen in den Normen.

Dazu gehört z. B. die konfuse Regelung der Kennzeichnung von Spaltledern. In manchen Normen ist eine klare Benennung bei Verarbeitung vorgeschrieben (z. B. Möbelleder), aber bei einer Volllederausstattung in einem Hochpreis-Fahrzeug kann es durchaus vorkommen, dass Spaltleder verbaut wird, was dann nicht extra in der Kundeninformation mitgeteilt werden muss.

Die DIN EN 15987 (Leder – Terminologie – Hauptdefinitionen für den Lederhandel - Juli 2015) schreibt dem Lederhandel die Verwendung des Begriffs "Leder" vor. Es wird klar abgegrenzt, dass Spaltleder als solche deklariert werden müssen und nicht nur als "Leder" bezeichnet werden dürfen. Das ist sinnvoll, weil Beschichtungen auf Spaltleder dieses wie das wertvollere Narbenleder aussehen lassen und Kunden diesen Qualiätsunterschied nicht erkennen können.

Auch die RAL-GZ 430/4 (Besondere Güte- und Prüfbestimmungen Polstermöbel - Januar 2013) setzt auf Kundenaufklärung und schreibt vor, dass die Verwendung von Spaltledern in der Produktinformation aufgeführt werden muss und die Verwendung von Spaltledern aufgrund der Qualitätsprobleme in Gebrauchsflächen nicht verarbeitet werden dürfen.

Anders in der RAL 060 A 2 (Abgrenzung des Begriffes Leder gegenüber anderen Materialien - Bezeichnungsvorschriften - März 2012). Diese definiert den Begriff "Leder" wie die DIN EN 15987, aber der Passus zum Spaltleder ist nicht enthalten. Nach dieser Definition darf Spaltleder als Leder bezeichnet werden.

Dazu führt die DIN EN 16223 (Leder – Anforderungen an Bezeichnung und Beschreibung von Leder für Polsterungen und die Innenausstattung von Automobilen Februar 2013) explizit auf, dass Spaltleder im Nichtkontaktbereich zulässig sind, aber als "Leder" bezeichnet werden dürfen.

Da ein Endverbraucher aufgrund der Oberflächenkopie einer Narbenlederoptik auf einem Spaltleder die Qualität des erworbenen Materials nicht ermitteln kann, wäre es im Sinne einer transparenten Verbraucherinformation sinnvoll, Spaltleder immer als solches kennzeichnen zu müssen.

Normen sind keine Gesetze und Richter müssen Normen nicht folgen. Aber bei Auseinandersetzungen werden Normen von Gerichten und Gutachtern zurate gezogen. Welche Norm bei widersprüchlichen Normen den Vorrang hat ist unklar. Wünschenswert wäre eine transparente Information für den Verbraucher, in welcher klar hervorgeht, welches Material sich hinter der Farbschicht verbirgt, um Preise und Qualitäten fair vergleichen zu können.


Auch die Problematik von Lederschäden in Kontaktbereichen mit Fettstellen auf Leder, die bei schwächeren Ledern zu Farbablösungen führen können, werden bei Reklamationen nicht lebensnah genug geprüft. Der sogenannte "Schweißtest" berücksichtigt nicht den Fettanteil den Haut und Haare auf dem Leder hinterlassen. Aus diesem Grund sollte man bei Lederproblemen nicht immer nur auf die Normen schauen, sondern diese auch kritisch hinterfragen.


Testgeräte

Um die unterschiedlichen Anforderungen an Leder zu testen, gibt es die verschiedensten Testgeräte.

  • Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät: Beim Reibtest werden der Trockenabrieb und der Nassabrieb getestet. Beim Test werden Filze aus Wolle trocken und nass in einer festgelegten Anzahl von Wiederholungen über das Leder gerieben. Dabei wird geprüft, wie sich das Leder im täglichen Gebrauch abnutzt, oder ob es anfällig für Abfärbungen ist.


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Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät

 

  • Dauerfaltverhalten - Dauerbiegeverhalten - Flexometer: Bei der Prüfung des Dauerfaltverhaltens bzw. Dauerbiegeverhaltens wird geprüft, wie stark die Lederoberfläche gegen Knicke resistent ist. Insbesondere Schuhoberleder knickt beim Gehen ein und braucht eine besondere Resistenz gegen Farb- und Faserbrüche. Üblich ist das nach dem Erfinder benannte "Bally-Flexometer". Es findet aber auch bei Möbelledern, Automobilledern, Bekleidungsledern etc. seine Anwendung.


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Bally-Flexometer

 

  • Abriebtest - Taber-Tester: Mit dem Taber-Tester lassen sich Abriebwiderstände verschiedenster Materialien prüfen. Der Taber Abraser Test ist ein international anerkanntes Prüfverfahren. Die Abriebbeanspruchung wird von zwei Reibrollen erzeugt, die mit einer festgelegten Kraft auf das Prüfmaterial gedrückt werden, welches sich kreisförmig unter den Reibrollen dreht. Dadurch wird eine Kombination aus Schaben, Gleiten, Zusammendrücken, Durchkreuzen und Abrieb simuliert. Die Auswertung erfolgt über eine Differenzbeurteilung.


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Abriebtest - Taber Tester

 

  • Abnutzung - Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte: Das Kugelplatte-Verfahren dient der Bestimmung des Abriebwiderstandes von Polsterleder. Bei diesem Test rotiert ein Gewicht mit einem davor gespannten wollenen Standardstoff über das Testmaterial. Beim Einsatz der Kugelplatte wird diese unter das zu testende Material gelegt. Durch die Kugelplatte wird das Gebrauchsverhalten besser simuliert.


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Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplattentest

 

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Beim Kugelplatten-Test werden punktuelle Reibbelastungen geprüft.

 

  • Lichtalterung - Xenon-Test: Beim “Xenon-Test” wird die Wirkung von Licht auf Oberflächen geprüft. Sonnenlicht bewirkt eine schnelle Alterung von Werkstoffen. Bei diesem Test wird eine Xenon-Bogenlampe als Strahlungsquelle genutzt, wobei deren gefiltertes Spektrum Ähnlichkeit mit dem Sonnenlicht aufweist. Der Xenon-Test ist für alle Lacke, Textilien, Kunststoffe etc. geeignet.


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Lichtalterung beim Xenon-Test - Anilinleder und Semianilinleder sind zwar butterweich, bleichen aber auch leichter aus.

 

Messung der Farb- und Helligkeitsunterschiede über den Delta DEcmc

Die Farbveränderung kann mit Messgeräten geprüft werden. Der Maßstab der Abweichung ist der Delta-Wert. Es gibt verschiedene Delta-Werte. Ein typischer Messwert ist der Delta DEcmc. Die Abweichung resultiert aus der Abweichung in der Helligkeit und der Verschiebung des Farbtons. Ein Leder kann z. B. grüner werden, ohne das sich die gemessene Helligkeit verändert. Innerhalb einer Veränderungstoleranz ist ein Delta-Wert von 1. Die Autoindustrie schreibt sogar bis maximal Delta 0,5 Abweichungstoleranz vor, was nur schwierig zu erreichen ist. Oberflächenunregelmäßigkeiten der Narbung oder unterschiedliche Glanzgrade verändern den Delta-Wert. Schon innerhalb einer Fläche kann der Delta-Wert aufgrund der Narbung bis zu 0,5 abweichen.

Bei den folgenden Fotos ergab der Xenon-Test eine Abweichung im Delta DEcmc von 6,6 im verbichenen Bereich.


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Der Xenon-Test zeigt die Ausbleichempfindlichkeit. Die Narbenseite ist erkennbar verblichen. DEcmc 6,6.

 

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Anilinleder Tag 0, Tag 16 und Tag 50 - im normalen Sonnenlicht verblichen.

 

Messung der Farb- und Helligkeitsunterschiede über den Graumaßstab

  • Graumaßstab: Um die Farbgenauigkeit zu prüfen, wird oft mit einem genormten Graumaßstab verglichen. Auf einem Graumaßstab sind jeweils Paare von Graustufen gedruckt, die in festen Abstufungen immer stärker abweichend sind. Man sucht dann visuell die Abweichung, die mit dem Farbunterschied der Lederchargen am besten vergleichbar ist. Die maximale Abweichung wird durch Normen oder Qualitätszusagen festgelegt. Die Prüfung sollte bei Normlicht gemacht werden, da bei unterschiedlichen Lichtquellen (Tageslicht, Kunstlicht etc.) unterschiedliche Ergebnisse herauskommen können. Neben dem Graumaßstab gibt es auch Messgeräte zur Farbmessung. Diese geben genauer an, ob die Abweichung in der Helligkeit oder Farbgenauigkeit liegt und wie stark diese Abweichung dann ist. Leder sind ein Naturprodukt und je weniger Farbe auf den Ledern ist, desto schneller kann es zu Chargenabweichungen kommen, aber desto natürlicher ist das Leder. Daher sind Kontrollen wichtig, falls Kunden vom gleichen Leder nachbestellen. Bei den feinen Ledern ist es es oft gar nicht möglich, Leder im exakt gleichen Ton herzustellen, weil die Prozesse nicht so exakt gesteuert werden können, dass immer das gleiche Ergebnis raus kommt. Bei den stärker pigmentierten Ledern ist es einfacher, weil die Farbe die Oberfläche komplett abdeckt und es daher technisch möglich ist, nahezu die gleiche Farbe aufzubringen und das Leder dadurch identisch aussehen zu lassen.


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Prüfung der Farbgenauigkeit von Leder mit dem Graumaßstab.

 

Qualitätsunterschiede

Für den Endverbraucher ist es schwierig, die Qualität eines Leders zu beurteilen. Aber auch Experten sehen einem Leder nicht jeden Qualitätsmangel an. Erfahrung ist nötig, um Qualitätsunterschiede zu entdecken. Viele Qualitätskriterien lassen sich auch nur im Labor prüfen.

Alle Informationen in diesem Lexikon helfen, Leder besser zu verstehen. Für den Möbelkauf gibt es auch einen Leitfaden, was vor dem Kauf geprüft werden sollte.

Grundsätzlich gehen Preis und Qualität Hand in Hand. Ist ein Lederobjekt besonders preiswert, dann ist es i.d.R. auch nicht wertvoll. Markenprodukte sind oft von geprüfter Qualität. Hersteller, die sich offensichtlich um die Qualität ihrer Ware bemühen und die Herkunft und Qualität des Leder beschreiben können, verfügen i.d.R. über gute Qualitäten. Das gilt auch für den etablierten Fachhandel.

Autoleder haben aufgrund derEinkaufsmacht und strengen Qualitätskontrollen der Fahrzeughersteller recht robuste Qualitäten. Das Leder ist zwar nicht besonders weich und warm, aber strapazierfähig. Bei den Möbelledern gibt es stärkere Qualitätsschwankungen, aufgrund der großen Zahl an unterschiedlichen Anbietern in allen Preissegmenten.

Selbst wenn das Leder von guter Substanz ist, reibt sich bei oberflächengefärbten Ledern durch mechanische Belastung mit der Zeit die Farbe ab. Das Leder selber bleibt unbeschädigt. Ist das Leder selber instabiler, dann bricht das Leder unter der Fabschicht auf und die Farbschicht kann die mangelnde Stabilität im Faserverbund nicht auffangen.


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Typische Verschleißspuren bei Auto- und Möbelleder bei guter Qualität.

 

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Typische Brüche im Leder bei schlechterer Lederqualität. Das Leder unter der Zurichtung bricht oder ist dehnfähiger als die Zurichtung.

 

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Brüche in der Zurichtung aufgrund mangelhafter Zurichtungsqualität. Die Zurichtung bricht auf dem intakten Leder.

 

Um beurteilen zu können, ob ein Lederschaden ein Qualitätsmangel oder typisches Alterungsverhalten von Leder ist, müssen viele Gesichtspunkte beachtet werden. Kein Leder ist unsterblich und je nach Lederart, Gebrauchsart und Belastung, Pflegezustand und Alter des Leders, kann ein Lederschaden typisches Alterungsverhalten sein oder ein Qualitätsmangel.


Qualitätsschwankungen

Leder ist ein Naturprodukt. Schon innerhalb einer Lederhaut schwankt die Qualität des Leders je nach Abschnitt. Dazu schwankt die Qualität von Haut zu Haut und von Partie zu Partie. Daher kann es dazu kommen, dass innerhalb eines Lederobjekts unterschiedliche Lederqualitäten auftauchen. Häufig ist das bei Möbeln und bei Bekleidung zu sehen.


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Alles Möbelleder, wo benachbarte Flächen unterschiedlicher Qualität sind und daher unterschiedlich schnell gealtert sind.

 

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Diese Möbelleder sind von Fläche zu Fläche durch Sonnenlicht unterschiedlich stark verblichen.

 

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Diese Autokopfstütze wirft je nach Andruck innerhalb einer kleinen Fläche sehr unterschiedlich Falten. Im Randbereich sieht man gut die Losnarbigkeit.

 

Lederqualitäten der Lederarten und deren Pflegeleichtigkeit

Meist wird davon ausgegangen, dass die beste Lederqualität auch die unempfindlichste und pflegeleichteste sein müsste. Aber wie bei Textilien oder Edelmetallen (Seide ist sehr empfindlich und Gold nicht kratzfest) ist die Empfindlichkeit im höchsten Preis- und Qualitätssegment eher höher. Wertvollere Lederarten müssen oft vorsichtiger und besser gepflegt werden als Preiswertere.


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Gegenüberstellung der Lederqualitäten und der Empfindlichkeit bzw. Pflegeleichtigkeit.

Rauleder - Anilinleder - Anilin veredelt - Semianilin - Pigmentiertes Glattleder - korrigierte Leder - beschichtetes Spaltleder

 

Anmerkungen:

LEDERQUALITÄT: Ein Anilinleder könnte theoretisch leicht reißen oder einen unzumutbaren Geruch haben oder abfärben. Dann ist es von schlechter Qualität. Ein Glattleder könnte hauchfein angeschliffen sein und vorsichtig geprägt werden und sich wie ein Semianilinleder anfühlen. Dann kann es besser sein als ein normales, pigmentiertes Glattleder. Aber meist treffen die üblichen Regeln zu. Anilinleder sind teurer, weil Häute ohne Hautschäden selten sind. Daher wird sich mehr Mühe bei der Herstellung des Leders gegeben. Glattleder werden meist angeschliffen und geprägt, damit auch schlechtere Häute mit Fehlern verwendet werden können. Solche Häute wirken dann künstlicher und billiger. Somit gibt es Ausnahmen von der Regel der Grafik, aber diese sind selten, sollten aber bei einer Prüfung berücksichtigt werden.

PFLEGELEICHTIGKEIT: Entsprechen die Leder den üblichen Qualitäten dieser Lederarten, dann treffen die Angaben zu. Ist aber eine Zurichtung wasser- oder fettempfindlich, kann sich diese empfindlicher verhalten als die sonst empfindlicheren Lederarten. Das kommt aber selten vor.



Gütesiegel für Leder

Neben den relevanten Normen und Gesetzen für Leder, vergeben Organisationen Gütesiegel und Zertifikate oder Unternehmen verpflichten sich in Eigeninitiative zu Mindestanforderungen an Ihre Lederqualität, die über den Ansprüchen der Gesetze und Normen liegen. Dabei geht es oft um Umwelt, Sozialaspekte und auch um das Tierwohl bei der Tierhaltung. Diese freiwilligen Auflagen gehen in unterschiedliche Richtungen und es gibt diverse Varianten der Selbstverpflichtungen.

Der Blaue Engel wird von der Firma RAL GmbH bezieht sich im Schwerpunkt auf Möbelleder und legt neben anderen Aspekten Wert auf eine umweltfreundliche Produktion, ein gesundheitlich unbedenkliches Endprodukt und auf eine unbedenkliche Entsorgung. Die Zertifizierung "NATURLEDER IVN zertifiziert" legt auf Sozial- und Umweltaspekte wert und verzichtet auf die Chromgerbung und eine Oberflächenpigmentierung des Leders. Das Identity-Leder der Firma Meindl sichert die [[Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit von Leder#Rückverfolgbarkeit von Leder|Rückverfolgbarkeit}} des Leders bis zum Bauernhof zu, um eine Artgerechte Tierhaltung zu gewährleisten.


Weitere Informationen





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