Altgegerbtes Leder: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:lohgerber.jpg|thumb|300px|Der Lohgerber. Aus: Was willst du werden? Bilder aus dem Handwerkerleben. Berlin : Winckelmann [c. 1880].]]'''Altgegerbtes''' oder auch ''lohgegerbtes'' Leder ist die Bezeichnung für rohgares, vorwiegend mit Eichen- und Fichtenrinde, aber auch z. B. Quebrachoholz oder Mimosarinde in der Grube gegerbtes Leder.
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#redirect [[pflanzlich gegerbtes Leder]]  
  
Im Mittelalter wurde insbesondere die Stieleiche für diesen Zweck in sogenannten ''Lohwäldern'' kultiviert. Die gerbstoffhaltige Rinde der Bäume wurde mit dem sogenannten Lohlöffel abgeschält (das mittelhochdeutsche Wort ''lo'' bezeichnet ''abreißen, schälen, löchern'') und in Lohmühlen verbracht, wo sie zur schließlichen Lohe zermahlen wurde. Diese Mühlen befanden sich meist in direkter Nähe von Gerbereien und geben bis heute Straßen und Plätzen in deutschen Städten ihren Namen. In der Kölner Innenstadt etwa erinnern ''Rothgerberbach'', ''Blaubach'' und ''Mühlenbach'' an Lohmühlen, die ihre Rinde über den Rheinauhafen bezogen haben. Ein Teil des Marktviertels nannte sich bereits im 12. Jahrhundert ''Lohmarkt''. Ein anderes Beispiel ist die Lohmühleninsel am Landwehrkanal in Berlin-Kreuzberg, wo seit 1750 Lohe erzeugt worden war. Und auch Familiennamen wie Lohmann, Lohmüller, Löhrer, Loher, Luerer gehen auf dieses Handwerk zurück.
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[[Kategorie:Alle Artikel]]
 
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[[Kategorie:Lederherstellung]]
Der Lohgerbprozess benötigt etwa 20-30 Monate. Pro Haut werden dabei ca. 30 kg Rinde oder 20 kg Früchte oder 90 kg Eichenholz verbraucht. Die Lohe wird gemeinsam mit den Häuten in eine wassergefüllte Grube gelegt, wodurch nach einigen Tagen ein gerbsäurehaltiges Bad entsteht.
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Bereits verwendete und ausgelaugte Lohe wurde in gepreßter Form (''Lohkäse'') anschließend noch als Brennmaterial oder auch als Dünger verwertet.
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Weitere Bezeichnungen für Alt- bzw. Lohgerbung sind ''vegetabile Gerbung'' und ''Pflanzengerbung''.
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[[Kategorie:Gerbung]]
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Aktuelle Version vom 25. Dezember 2014, 14:25 Uhr