Pomeranzen: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 15. Februar 2014, 19:27 Uhr

Pomeranzen sind jene Teile des Queues (Billardstock), welche auf der weißen Ferrule aufgeklebt sind und die mit der Billard-Kugel direkten Kontakt haben. Also die Teile, welche eingekreidet werden, damit man nicht beim Stoß abrutscht. Da diese Pomeranzen meist aus Leder sind, spricht man auch von Klebeledern. Diese Klebeleder sind recht hart gepresst und die Fasern entsprechend verdichtet.

Für die Pomeranzen verwendet man z. B. mit Eiche pflanzlich gegerbtes Wasserbüffelleder.

Das Klebeleder wird auf das Queue aufgeklebt, und der Überstand wird dann auf einer Drehbank abgedreht und vorne eine Abrundung im Leder erzeugt und schließlich mit feinstem Schleifpapier trocken abgeschliffen, so dass das Klebeleder schließlich mit der Ferrule bündig abschließt und eine Flucht bildet. Am Ende wird das Leder an den Außenkanten mit einer Versiegelung behandelt.

Beim Spielen wird die Spitze immer wieder eingekreidet, um ein Abrutschen am Ball zu vermeiden. Mit der Zeit „verglast“ die Oberfläche des Leders. Die Kreidereste und das durch das Schlagen ständig komprimierte Leder wird glatt und feste. Ist es erst mal richtig glatt, kann die Kreide auf der Lederspitze nicht mehr haften. Es gibt verschiedene Techniken, die Spitze wieder aufnahmefähig zu machen. Zum einen wird die verhärtete Lederspitze mit feinen Nadeln durch Aufschlagen wieder aufgeraut. Das komprimierte Fasergefüge des Leders wird wieder aufgelockert und gelöchert. Alternativ wird die Spitze einfach geschliffen. Dadurch reduziert sich aber die Lederstärke, weil Lederfasern endgültig entfernt werden.