Entfleischen: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 4. Mai 2013, 16:41 Uhr

Beim Entfleischen der Rohhäute werden Unterhautbindegewebe und anhaftendes Fleisch von der Fleischseite der Haut entfernt. In der Vergangenheit wurden dafür vom Gerber spezielle Werkzeuge (Scherdegen und Gerberbaum) verwendet. Inzwischen wird dieser Arbeitsschritt maschinell, mittels rotierender Schabeisen, erledigt. Das entfernte Material wird Leimleder genannt. Beim entfernen des Unterhautbindegewebes und des Fettbehanges wird auch von Kantieren gesprochen.

Wenn man selber ein Tier enthauten möchte, muss man vorsichtig arbeiten, insbesondere wenn man ein komplettes Fell mit Kopf, Gliedern und Schwanz erhalten möchte. Ohne fachmännischen Rat, wird man Ohren, Nase oder Schwanz beim ersten Versuch nicht fachgerecht aufschneiden.

Vor dem Entfleischen wird die Rohhaut vom Schlachtvieh abgezogen. Hier kann die Haut schon beschädigt werden.

Der Ablauf des Entfleischens

Bild 1: Gerber mit traditionellen Werkzeugen (Scherdegen und Gerberbaum) beim Entfleischen. Bild: D. Albert, Horb 2006 - Bild 2: Entfleischen - historisches Bild

Das maschinelle Entfleischen in der Gerberei mittels scharfer Messerwalzen

Die Empfehlung, wenn man die Rohhaut im geringen Umfang selber entfleischen möchte

• Die Rohhaut mit der Haarseite nach unten auf einen glatten Baumstamm legen.
• Mit dem Abtragmesser Fett und Fleischreste abschaben. Gründlich arbeiten, sonst gelingt die Gerbung nicht, aber vorsichtig, um keinen Löcher im Flankenbereich oder den Achseln zu machen.
• Bei gelöstem Haar auch die Haare auf der Haarseite abschaben.
• Wenn das Haar nicht gelöst werden soll, das Haar waschen, wenn es dreckig ist. Mit warmem Wasser und Schampoo. Bei Schafwolle öfter, um das Wollfett zu entfernen. Aber nicht länger im Wasserbad lassen. Danach ausspülen.

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Film über die Lederherstellung

Filme über die Lederherstellung in der Gerberei

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