Lederqualität: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Mai 2014, 20:39 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lederqualität
Leder wird für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendet. Ob als Autoleder, Schuhleder, als Riemen oder Motorradkombi. Je nach Verwendungsart werden die unterschiedlichsten Ansprüche an Leder gestellt. Ein Möbelleder soll pflegeleicht, aber weich und warm sein. Ein Schuhleder soll wasserdicht, weich und warm sein, aber trotzdem atmungsaktiv bleiben, ein Autoleder pflegeleicht und unempfindlich gegen Wärme, Kälte und Verschleiß. Bei allen Verwendungsbereichen soll es nicht reißen, leicht zu reinigen sein, soll nicht ausbleichen, nicht unangenehm riechen, keine Schadstoffe beinhalten, und es soll beständig sein. All diese Parameter werden als "Lederqualität" zusammengefasst.
Im Zusammenhang mit der Qualität von Ledern wird häufig von Echtheiten gesprochen. Je höher die "Echtheit" eines Leders ist, desto besser ist das Leder. Damit ist gemeint, je länger ein Leder unverändert zum Originalzustand (Neuleder) bleibt, desto besser ist es.
In der Realität stehen viele dieser Parameter im Konflikt. Ein Leder kann nicht gleichzeitig "butterweich" und "robust und pflegeleicht" sein. Ein Leder kann nicht "hauchdünn und weich" und gleichzeitig "reißfest" sein.
Insbesondere die Empfindlichkeit besonders hochwertiger Leder wie butterweiches Anilinleder einer Luxusjacke, von Exotenledern oder einer teuren Möbelgarnitur werden oft falsch eingeschätzt. Gerade weil das Objekt so teuer war, erwarten die Kunden, dass es unproblematisch in der Reinigung und Pflege sei. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wie beim Stoff ist die Empfindlichkeit solcher Leder wie bei Seide. Beim regelmäßigen Gebrauch lässt die Schönheit schnell nach, und eine Reinigung kann das Material schnell ruinieren.
Ein gutes Leder fühlt sich warm und weich an, ist aber auch entsprechend empfindlicher.
Der Gerber und der Hersteller eines Lederobjektes muss daher je nach gewünschter Eigenschaft des Leders eigene, überprüfbare Qualitätsparameter festlegen und regelmäßig nachprüfen. Das beginnt schon bei der Auswahl der Tierart und der Rohware. Je nach Tier und Herkunft können die Qualitäten des Endprodukts schon sehr unterschiedlich ausfallen. Dazu gibt es bei sensiblen Ledern Unterschiede von Partie zu Partie. Es kann immer nur eine begrenzte Menge Leder den Herstellungsprozess durchlaufen und Leder verhält sich nicht bei jedem Durchlauf gleich. Oft muss der Gerber in den Prozess durch kleine Änderungen eingreifen, was zu Abweichungen von Partie zu Partie führen kann. Je nach Breite der festgelegten Qualitätsgrenzen, kann so ein Unterschied erkennbar sein.
Um festzustellen, ob ein Leder der gewünschten Lederqualität entspricht, durchläuft es eine Reihe von Prüfprozessen. Insbesondere in der Autoindustrie werden besonders strenge Maßstäbe gesetzt. Aber natürlich auch für Möbel-, Schuh- und Bekleidungsleder werden Mindestqualitäten festgelegt. Es gibt aber auch gesetzlich vorgeschriebene Schadstoffprüfungen, die auch ein Qualitätsmerkmal sind.
In der Lederherstellung wird immer wieder die Lederqualität optisch und mit Testgeräten überprüft.
Die konkreten Prüfnormen variieren zwar je nach Hersteller und werden gemäß des Verwendungszwecks des Leders gewählt (siehe auch Grenzmusterkatalog); die geprüften Eigenschaften selbst sind jedoch recht einheitlich.
Weitere Regelungen über zulässige Inhaltsstoffe im Leder werden in der Bedarfsgegenständeverordnung geregelt.
Prüfkriterien der Lederqualität
Zu den Prüfkriterien der Lederqualität gehören beispielsweise:
- Atmungsaktivität: Die Fähigkeit, Schweiß aufzunehmen und auf der Gegenseite wieder abzugeben.
- Gewicht: (DIN 53352) Wichtig z. B. bei Flugzeugleder, weil es möglichst nicht zu viel wiegen sollte.
- Dicke: (DIN 53353) Wichtig zur Festlegung von "Dickledern". Die Dicke hat auch Einfluss auf die Stabilität des Leders.
- Zugfestigkeit: (DIN 53354). Erwünschter Bereich: mehr als 200 N pro 5 cm. Die Reißfestigkeit, wenn das Leder gezogen wird.
- Weiterreißkraft: (DIN EN ISO 3377-1 und DIN EN ISO 3377-2, auch DIN 53356) Erwünscht: mehr als 20 N. Leder sollte nicht problemlos weiter reißen.
- Haftfestigkeit: (DIN 53357). Erwünscht: mehr als 25 N pro 5 cm. Die Farbschichten auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
- Zurichtungshaftung: (IUF 470E). Erwünscht: mindestens 4 Newton. Die Farbschichten auf der Oberfläche sollten sich nicht lösen.
- Brennverhalten/Schwerentflammbarkeit: (DIN 75200 und DIN EN 1021 1/2). Erwünscht: weniger als 100 mm/Minute. Flugzeuge, Altersheime, öffentliche Einrichtungen.
- Reibechtheit: Trocken, nass, alkalisch (DIN 11640, DIN 53339, DIN 54021). Die Oberfläche soll sich bei Reibung/Verschleiß nicht verändern.
- Lichtechtheit: (DIN 54004, DIN 75202) Leder soll nicht ausbleichen.
- Flexibilität: (DIN 53351). Erwünscht: Robustheit bei mehr als 100000 Prüfzyklen. Leder soll dehnbar sein, aber nicht ausleiern.
- Knickverhalten: (DIN 53351). Erwünscht: 30000 Knickungen ohne Beschädigung. Leder soll in Knickfalten nicht brechen.
- Wasserdurchlässigkeit: (DIN EN ISO 5404) Leder soll wasserdicht sein.
- Säure- und Laugenbeständigkeit: Die Lederoberfläche soll sich durch möglichst wenige Mittel anlösen.
- Hydrolysebeständigkeit Leder soll nicht zerfallen.
- Haptik: Leder soll sich je nach Wunsch entsprechend anfühlen.
- Klimawechseltest: Leder soll witterungsbeständig sein.
- Glanzgrad: Leder soll einen gewünschten Glanzgrad haben.
- Rückpolierbarkeit: Leder soll durch den Gebrauch nicht den gewünschten Glanz verlieren.
- Anschmutzverhalten: (ISO 26082) Leder soll nicht zu leicht anschmutzen.
- Knarzverhalten: Leder soll bei Reibung mit Gegenflächen keine unerwünschten Geräusche machen.
- Geruch: Leder soll gar nicht oder akzeptabel riechen.
- Fogging: Leder soll keine Stoffe ausdünsten.
- Alkoholbeständigkeit: Tropfentest. Beständigkeit gegen z.B. Desinfektionsmittel.
- Meerwasserbeständigkeit: Beständigkeit gegen Meerwasser bei Booten.
Oft sind nur materialzerstörende Tests möglich, um eine Lederqualität zu prüfen. - Die Proben werden gestanzt.
Aufgrund dieser strengen Prüfnormen sind sich z. B. Autoleder im Ergebnis sehr ähnlich. Es sind fast immer einfarbige, oberflächengefärbte Glattleder.
Normen der Lederqualität
Zusätzlich zu den bereits genannten Prüfkriterien gibt es noch sehr viele weitere, die in teils sehr spezialisierten Industrienormen reglementiert sind. Hier eine umfangreiche, jedoch bei weitem noch nicht vollständige Liste:
DIN EN ISO 4045 Leder - Bestimmung des pH-Wertes 1998-10 DIN 53304 Prüfung von Leder 1977-12 Bestimmung des Wassergehaltes DIN EN ISO 4047 Leder - Bestimmung der sulfatierten Gesamtasche und 1998-12-12 der sulfatierten wasserlöslichen Asche DIN EN ISO 4048 Leder — Bestimmung der in Dichlormethan löslichen 1998-10 Substanzen DIN 53307 Prüfung von Leder 1978-01 Bestimmung der Gehalte an auswaschbaren organischen und anorganischen Stoffen (Auswaschverlust) DIN 53308 Prüfung von Leder 1968-10 Bestimmung des Gesamtstickstoffgehaltes und des Gehaltes an Ammoniumsalzen; Berechnung der Hautsubstanz ASU B-82.02/8 Nachweis und Bestimmung von Pentachlorphenol in Bedarfs- 2001-06 gegenständen, insbesondere aus Leder und Textilien DIN CEN/TS 14494 Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Pentachlorphenol-GehaItes in Leder 2003-08 DIN 53314 Prüfung von Leder 1996-04 Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes in Ledern DIN CEN/TS 14495 Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Chrom(VI)-Gehaltes 2003-08 DIN ISO/TS 17226 Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung des Formaldehyd-Gehaltes 2004-01 DIN 53316 Prüfung von Leder 1997-03 Nachweis bestimmter Azofarbstoffe in Leder DIN ISO/TS 17234 Leder - Chemische Prüfungen, (Vornorm) Bestimmung bestimmter Azofarbstoffe in gefärbten Ledern 2004-01 LGR-IPV 1 Bestimmung der Wasseraufnahme von Leder nach Freundlich 1996-09 LGR-IPV 3 Bestimmung des Chromgehaltes in Leder mittels 2004-05 Atomabsorptions-Spektrometrie VDA 275 Formteile für den Fahrzeuginnenraum; 1994-07 Bestimmung der Formaldehydabgabe - Messverfahren nach der modifizierten Flaschenmethode DIN 53323 Prüfung von Leder 1974-01 Bestimmung des Spannungsdehnungsverhaltens im Wölbversuch DIN EN ISO 3378 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung des Widerstandes gegen Narbenplatzen und des Narbenbruchindex DIN 53325 Prüfung von Leder 1974-01 Kugeldruckversuch zur Bestimmung der Narbendehnfahigkeit und der Bruchkraft mit dem Lastometer DIN EN ISO 2589 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Dicke DIN EN ISO 2420 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der scheinbaren Dichte DIN EN ISO 3376 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Zugfestigkeit und der prozentualen Dehnung DIN EN ISO 2417 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der statischen Wasseraufnahme DIN 53331 Prüfung von Leder 1980-05 Bestimmung der Stichausreißkraft DIN EN ISO 14268 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der WasserdampfdurchIässigkeit DIN EN 14288 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen 2004-03 Bestimmung der Foggingeigenschaften DIN EN 14326 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen 2004-03 Bestimmung der Widerstandsfähigkeit gegen die horizontale Ausbreitung von Flammen DIN EN ISO 17229 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen 2003-10 Bestimmung der Wasserdampfaufnahme DIN 53327 Prüfung von Leder - Bestimmung der Rohdichte und der 1989-09 flächenbezogenen Masse (zurückgezogene Norm) DIN 53336 Prüfung von Leder 1977-01 Bestimmung der Schrumpfungstemperatur DIN EN ISO 3380 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Schrumpfungstemperatur bis 100 °C DIN EN ISO 5403 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Wasserbeständigkeit von flexiblem Leder DIN 53338-2 Prüfung von Leder 1978-05 Bestimmung des Verhaltens gegenüber Wasser bei dynamischer Beanspruchung im Permeometer DIN EN ISO 5404 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Wasserdichtigkeit von schwerem Leder DIN EN ISO 11640 Leder - Farbechtheitsprüfungen - 1998-12 Bestimmung der Reibechtheit von Färbungen und DIN EN ISO 105-X12 DIN 53340 Prüfung von Leder 1979-07 Bestimmung des Dauer-Faltverhaltens wenig flexibler Leder auch DIN 53351 DIN EN ISO 17233 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Kältebruchtemperatur von Oberflächen- deckschichten LGR-IPV 10 Prüfung einfacher Beschaffenheitsmerkmale von Leder 2002-02 DIN EN ISO 15701 Leder - Farbechtheitsprüfungen - 1999-10 Bestimmung der Migrationsechtheit gegenüber plastifiziertem Polyvinylchlorid DIN 53342 Prüfung von Leder 1981-12 Bestimmung der Bügelechtheit DIN 53343 Prüfung von Leder 1982-01 Bestimmung der Migrationsechtheit der Farbe von Leder DIN EN ISO 5402 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung der Dauerbiegefestigkeit nach dem FIexometer— Verfahren DIN 75200 Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen der 1980-09 Kraftfahrzeug-Innenausstattung DIN 75201 Bestimmung des Foggingverhaltens von Werkstoffen der 1992-09 Kraftfahrzeug-Innenausstattung VDA 75202 Werkstoffe der Kraftfahrzeuginnenausstattung; 2001-08 Farbechtheitsprüfung und Alterungsverhalten gegen Licht bei hohen Temperaturen - Xenonbogenlicht DIN EN 420 Schutzhandschuhe - Allgemeine Anforderungen und 2003-12 Prüfmethoden; Abschnitt 6.4; Prüfverfahren zur Bestimmung der Wasser- dampfaufnahme DIN EN 1021-1 Möbel 1994-01 Bewertung der Entzündbarkeit von Polstermöbeln Teil 1: Zündquelle: Glimmende Zigarette DIN EN ISO 11646 Leder - Flächenmessung 1998-12 DIN EN ISO 17227 Leder - Physikalische und mechanische Prüfungen; 2003-10 Bestimmung des Trockenhitzewiderstandes von Leder DIN EN ISO 15700 Leder — Farbechtheitsprüfungen - 1999-10 Bestimmung der Wassertropfenechtheit von Färbungen DIN EN ISO 11642 Leder — Farbechtheitsprüfungen - 1998-12 Farbechtheit gegenüber von Wasser DIN EN ISO 15703 Leder - Farbechtheitsprüfungen - 1999-10 Bestimmung der Waschechtheit bei Feinwäsche DIN EN ISO 11641 Leder — Farbechtheitsprüfungen - 2004-01 Farbechtheit gegenüber Schweiß DIN EN ISO 11643 Leder - Farbechtheitsprüfungen - 1998-12 Farbechtheit kleiner Lederproben gegenüber chemischen Reinigungslösungen DIN EN ISO 15702 Leder - Farbechtheitsprüfungen - 1999-10 Bestimmung der Waschechtheit bei Maschinenwäsche DIN EN ISO 11644 Leder - Prüfung der Haftfestigkeit von Zurichtungen 2004-01 DIN EN ISO 1421 Zugversuch DIN EN1876-1 Knickechtheit bei Kälte (-10°C) DIN EN ISO 105-E04 Schweißechtheit DIN EN ISO 105-E02 Meerwasserbeständigkeit DIN EN ISO 5470-2 Abriebverhalten Martindale DIN EN ISO 105-B02 Lichtechtheit
Testgeräte
Um die unterschiedlichen Anforderungen an Leder zu testen, gibt es die verschiedensten Testgeräte.
- Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät: Beim Reibtest werden der Trockenabrieb und der Nassabrieb getestet. Beim Test werden Filze aus Wolle trocken und nass in einer festgelegten Anzahl von Wiederholungen über das Leder gerieben. Dabei wird geprüft, wie sich das Leder im täglichen Gebrauch abnutzt, oder ob es anfällig für Abfärbungen ist.
Reibtest - VESLIC-Reibechtheitsgerät
- Dauerfaltverhalten - Dauerbiegeverhalten - Flexometer: Bei der Prüfung des Dauerfaltverhaltens bzw. Dauerbiegeverhaltens wird geprüft, wie stark die Lederoberfläche gegen Knicke resistent ist. Insbesondere Schuhoberleder knickt beim Gehen ein und braucht eine besondere Resistenz gegen Farb- und Faserbrüche. Üblich ist das nach dem Erfinder benannte "Bally-Flexometer". Es findet aber auch bei Möbelledern, Automobilledern, Bekleidungsledern etc. seine Anwendung.
- Abriebtest - Taber-Tester: Mit dem Taber-Tester lassen sich Abriebwiderstände verschiedenster Materialien prüfen. Der Taber Abraser Test ist ein international anerkanntes Prüfverfahren. Die Abriebbeanspruchung wird von zwei Reibrollen erzeugt, die mit einer festgelegten Kraft auf das Prüfmaterial gedrückt werden, welches sich kreisförmig unter den Reibrollen dreht. Dadurch wird eine Kombination aus Schaben, Gleiten, Zusammendrücken, Durchkreuzen und Abrieb simuliert. Die Auswertung erfolgt über eine Differenzbetrachtung.
Abriebtest - Taber Tester
- Abnutzung - Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte: Das Kugelplatte-Verfahren dient der Bestimmung des Abriebwiderstandes von Polsterleder. Bei diesem Test rotiert ein Gewicht mit einem davor gespannten wollenen Standardstoff über das Testmaterial. Beim Einsatz der Kugelplatte wird diese unter das zu testende Material gelegt. Durch die Kugelplatte wird das Gebrauchsverhalten besser simuliert.
Martindale Abnutzungsprüfgerät - Kugelplatte
- Lichtalterung - Xenon-Test: Beim “Xenon-Test” wird die Wirkung von Licht auf Oberflächen geprüft. Sonnenlicht bewirkt eine schnelle Alterung von Werkstoffen. Bei Test wird eine Xenon-Bogenlampe als Strahlungsquelle genutzt, wobei deren gefiltertes Spektrum Ähnlichkeit mit dem Sonnenlicht aufweist. Der Xenon-Test ist für alle Lacke, Textilien, Kunststoffe etc. geeignet.
Lichtalterung beim Xenon-Test - Anilinleder und Semianilinleder sind zwar butterweich, bleichen aber auch leichter aus.
Qualitätsunterschiede
Für den Endverbraucher ist es schwierig, die Qualität eines Leders zu beurteilen. Aber auch Experten sehen einem Leder nicht jeden Qualitätsmangel an. Erfahrung ist nötig, um Qualitätsunterschiede zu entdecken. Viele Qualitätskriterien lassen sich auch nur im Labor prüfen.
Alle Informationen in diesem Lexikon helfen, Leder besser zu verstehen. Für den Möbelkauf gibt es auch einen Leitfaden, was vor dem Kauf geprüft werden sollte.
Grundsätzlich gehen Preis und Qualität Hand in Hand. Ist ein Lederobjekt besonders preiswert, dann ist es i.d.R. auch nicht wertvoll. Markenprodukte sind oft von geprüfter Qualität. Hersteller, die sich offensichtlich um die Qualität ihrer Ware bemühen und die Herkunft und Qualität des Leder beschreiben können, verfügen i.d.R. über gute Qualitäten. Das gilt auch für den etablierten Fachhandel.
Autoleder haben aufgrund derEinkaufsmacht und strengen Qualitätskontrollen der Fahrzeughersteller recht robuste Qualitäten. Das Leder ist zwar nicht besonders weich und warm, aber strapazierfähig. Bei den Möbelledern gibt es stärkere Qualitätsschwankungen.
Wenn das Leder von guter Substanz ist, dann reibt sich bei oberflächengefärbten Ledern mit der Zeit durch mechanische Belastung die Farbe ab. Das Leder selber bleibt unbeschädigt. Ist das Leder aber selber instabil, dann bricht das Leder unter der Fabschicht auf und die Farbschicht kann die mangelnde Qualität im Faserverbund nicht auffangen.
Typische Verschleißspuren bei Auto- und Möbelleder bei guter Qualität.
Typische Brüche im Leder bei schlechterer Lederqualität.
Qualitätsschwankungen
Leder ist ein Naturprodukt. Schon innerhalb einer Lederhaut schwankt die Qualität des Leders je nach Abschnitt. Dazu schwankt die Qualität von Haut zu Haut und von Partie zu Partie. Daher kann es dazu kommen, dass innerhalb eines Lederobjekts unterschiedliche Lederqualitäten auftauchen. Häufig ist das bei Möbeln und bei Bekleidung zu sehen.
Alles Möbelleder, wo benachbarte Flächen unterschiedlicher Qualität sind und daher unterschiedlich schnell gealtert sind.
Diese Möbelleder sind von Fläche zu Fläche durch Sonnenlicht unterschiedlich stark verblichen.
Diese Autokopfstütze wirft je nach Andruck innerhalb einer kleinen Fläche sehr unterschiedlich Falten. Im Randbereich sieht man gut die Losnarbigkeit.
Weitere Informationen
- Bedarfsgegenständeverordnung - Entsorgung von Lederabfällen
- Der Blaue Engel
- Gütegemeinschaft Möbel - das goldene "M"
- Identity-Leder
- Bio-Leder
- Brandschutz bei Leder - Schwerentflammbarkeit - Brennbarkeit
- Grundregeln im Umgang mit Leder
- Typische und altersgerechte Lederschäden und untypische, qualitätsbedingte Lederschäden
- Schlechte Erfahrungen beim Ledermöbelkauf
- Untersuchung von Handytaschen
- Untersuchung von Ledergürteln
- Peta, die kritische Betrachtung der Lederherstellung
- Ein bedrückendes Video über die Niederungen der Lederherstellung. Lederherkunft vom Schlachten bis zur Verarbeitung von Ledern und Pelzen in Bangladesh, Indien und China
- In Europa auffällig gewordene Produkte durch zu hohen Chrome VI - Anteil, werden im Rapex-System aufgeführt. The rapid alert system for non-food dangerous products (RAPEX). Bei "Free text search" die Begriffe "Chrom" oder "Chromium VI" eingeben. Dort werden ausführliche Informationen über aktuelle Funde bereit gestellt. Dort kann auch nach anderen Schadstoffen gesucht werden.
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