Lagerung von Leder: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. November 2015, 19:22 Uhr
Leder werden oft auf dem Weg von der Gerberei bis zur Verarbeitung zwischengelagert. Gelagert wird das Leder in der Gerberei, beim Lederhändler oder beim lederverarbeitenden Betrieb. Um Schäden zu vermeiden, muss die Lagerung sachgerecht erfolgen.
Leder werden üblicherweise in Regalen, auf Böcken oder hängend gelagert.
Die Ledereigenschaften Elastizität und Weichheit sind an einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt des Leders gebunden. Die Lagerung des Leders sollte daher nicht zu trockenen in luftigen Räumen bei möglichst gleichmäßiger Temperatur von etwa 15 - 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 50 - 70 % erfolgen. Höhere Temperaturen sollten vermieden werden, niedrigere Temperaturen bis 10 °C sind kein Problem. Aber Schwankende Temperaturen und ständige Änderungen der Luftfeuchtigkeit sollten möglichst vermieden werden um das Altern des Leders nicht zu fördern.
Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit wird das Leder mit der Zeit spröde und härter. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und/oder mangelnder Luftzirkulation besteht die Gefahr der Stockflecken- bzw. Schimmelpilzbildung mit dem entsprechenden Geruch. Direktes Sonnenlicht gilt es auch zu vermeiden. Das Leder kann sonst ausbleichen und altert schneller. Leder sollte nie direkt auf Zementfußböden oder luftdicht lagern, da sonst die Gefahr von Kondenswasserbildung besteht. Das kann zu Flecken und zur Schimmelpilzbildung führen.
Zweckmäßig wird die Lagerung in Regalen vorgenommen, wobei der unterste Regalboden mindestens 10 cm vom Fußboden entfernt sein sollte und die Leder bis höchstens 50 bis 60 Zentimeter hoch gestapelt werden sollten. Bei zu hohen Stapeln, vor allem bei zu stark gefetteten Ledern, kann es zu einem Verbrennungsschaden kommen. Durch den Druck des Gewichts kann sich das Leder erhitzen.
Das Leder sollte möglichst glatt liegen, um Falten und Beulen zu vermeiden. Ein Lederlager sollte sauber gehalten werden und auch auf Ungeziefer muss geachtet werden. Daher sollte das Leder im Lager auch regelmäßig inspiziert werden.
Angeliefertes Leder sollte auch immer zeitnah inspiziert und umgelagert werden, da die Transportlagerung meist nicht optimal für längere Zeiträume ist.
Zu starker Druck auf dem Leder führt zu Druckfalten und kleinen Beulen
Typische Falten von falscher Lagerung. Das darf in der Endkontrolle nicht übersehen werden.
Besonders frisch zugerichtete Leder dürfen bei geringerer Beladung der Transportböcke nur so aufbewahrt werden, dass keine Erwärmung von außen stattfinden kann, da sonst die Gefahr des Verklebens der Leder nicht vollständig auszuschließen ist.
Lederböcke im Lager eines Lederhändlers und eines Möbelverkäufers.
ca. 100 Häute = ca. 500 qm Leder auf einem Transportbock - Lieferung an die Autoindustrie
Es kommt aber immer wieder vor, dass Leder falsch gelagert werden und Knickfalten bekommen. Falls die Möglichkeit besteht, sollte man das Leder aufzuhängen. Durch das Eigengewicht des Leder ziehen sich die Falten teilweise raus. Dazu kann man mit Wärme arbeiten. Bei der Verarbeitung des Leders kann der Heißluftfön zum Einsatz kommen und manchmal werden die Falten auch ausgebügelt. Einige Fachleute feuchten das Leder auch vorher an, um es besser verformen zu können. Je länger das Leder falsch gelagert war, desto schlechter kann man die Falten wieder entfernen.
Hängend gelagertes Leder. Die perfekteste Variante.
Die Sauberhaltung eines Leder- oder Lederwarenlagers gehört zu den unbedingten Voraussetzungen. Neben vielen anderen Schädlingen, die das Leder nur zufällig anfressen (Mäusen, Ratten usw.) oder es durchbohren (Holzwespe, verpuppungsreife Larven des Speckkäfers bei der Lagerung von Rohfellen neben z. B. Crustlederballen), kann es auch zur direkten Zerstörung des Leders durch die Larven des gemeinen Diebskäfers Ptinus Fur L. (des Lederwurmes) kommen. Diese Larven fressen dabei besonders pflanzlich gegerbte Leder an.
Wurmlöcher in alten Bücherrücken
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