Trocknen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Das Nageln oder Spannen==
 
==Das Nageln oder Spannen==
Beim Nageln und beim Spannen werden die Ränder des Leders auf einem Holzrost oder einer Metall-Lochplatte mit Nägeln oder Klammern festgehalten, so dass ein glattes Leder entsteht. Das Wasser kann vom Narben und von der [[Fleischseite]] verdunsten, was durch Warmluft-Zirkulation in den Trockenkanälen beschleunigt wird. Bei 50 - 60°C im Trockenkanal trocknet das Leder in 8 bis 10 Stunden. Eine neue Entwicklung bei der Spannrahmentrocknung von [[Möbelleder|Möbelledern]] erhöht die Glätte und die [[Maße und Gewichte|Flächenausbeute]] der Leder durch hydraulisches Nachspannen der Lochrahmen.  
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Beim Nageln und beim Spannen werden die Ränder des Leders auf einem Holzrost oder einer Metall-Lochplatte mit Nägeln oder Klammern festgehalten. Das Wasser kann vom Narben und von der [[Fleischseite]] verdunsten, was durch Warmluft-Zirkulation in den Trockenkanälen beschleunigt wird. Bei 50 - 60°C im Trockenkanal trocknet das Leder in 8 bis 10 Stunden. Das Trocknen der Lederhäute im Spannrahmen zieht durch die Spannung die [[Narbung]] glatter, das Leder wird [[Lederdicke|dünner]] und etwas [[Haptik|fester]] und die [[Maße und Gewichte|Fläche]] wird größer gezogen.  
  
  

Version vom 13. Dezember 2022, 17:07 Uhr

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Die Trocknung von Leder in der Gerberei

In der Gerberei wird das Leder zwischen den vielen Arbeitsschritten maximal zwei Mal getrocknet. Die Trocknung wird durch verschiedene Methoden erreicht: die Hängetrocknung, das Nageln oder Spannen, die Vakuumtrocknung, die Pastingtrocknung und die Hochfrequenztrocknung.

Bei der Trocknung sind verschiedene Parameter zu beachten, die über den zu wählenden Trockenprozess entscheiden. Der Faktor „Zeit“ spielt eine große Rolle. Kürzere Trockenzeiten sind aber mit höheren Energiekosten verbunden. Leder wird meist nach Fläche verkauft. Daher muss berücksichtigt werden, wie die Trocknungsart die Fläche des Leders verändert. Die Trocknungsart hat auch Einfluss auf die Glattheit des Leders.


Luftgetrocknetes Leder- Bodentrocknung - Trocknung im Spannrahmen

Preiswert aber arbeitsaufwändig ist die die Trocknung des Leders durch Ausbreiten der Häute mit der Fleischseite nach oben in der milden Sonne. Beim Trocknen an der frischen Luft können die Häute auf dem Boden ausgebreitet werden oder in Spannrahmen gespannt werden. Durch das Aufspannen ist die Schrumpfung durch Trocknung geringer.

Schon in alten Kulturen wie bei den Indianern wurde Leder zum Trocknen und zur Bearbeitung gespannt. Dabei wurden Löcher in den Außenrand vom Leder gestochen und Seile durchgeflochten.


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Ledertrocknung im Spannrahmen.


Abwelken

Das Abwelken bezeichnet die Station in der Lederherstellung, bei der die tropfnassen, frisch gegerbten Häute, durch Pressen den ersten Teil der noch starken Feuchtigkeit verlieren. Es ist vergleichbar mit dem Auswringen von gewaschenen Textilien vor dem Aufhängen zum Trocknen. Bei diesem Arbeitsschritt reduziert sich der Wassergehalt ca. 35 bis 50 %. Dazu werden spezielle Abwelkpressen eingesetzt, deren Walzen mit Filz überzogen sind, um die Bildung von Falten beim Durchlaufen des Leders zu verhindern. Durch diesen Arbeitsschritt wird Zeit und Energie für die Resttrocknung gespart.


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Die Hängetrocknung

Bei der Hängetrocknung werden die Leder möglichst glatt frei hängend an Haken oder über Stangen bei normaler Raumtemperatur und eventuell verstärkter Luftbewegung getrocknet. Je nach Lederart kann dies bis zu einigen Wochen dauern. Für dünne und weiche Lederarten ist es ein geeignetes Verfahren. Die Verformung der Leder ist hierbei am größten, weil sie nicht behindert wird.


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Das Nageln oder Spannen

Beim Nageln und beim Spannen werden die Ränder des Leders auf einem Holzrost oder einer Metall-Lochplatte mit Nägeln oder Klammern festgehalten. Das Wasser kann vom Narben und von der Fleischseite verdunsten, was durch Warmluft-Zirkulation in den Trockenkanälen beschleunigt wird. Bei 50 - 60°C im Trockenkanal trocknet das Leder in 8 bis 10 Stunden. Das Trocknen der Lederhäute im Spannrahmen zieht durch die Spannung die Narbung glatter, das Leder wird dünner und etwas fester und die Fläche wird größer gezogen.


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Spannrahmen mit Klammern zum Trocknen des Leders.


Vakuumtrocknung

Die Vakuumtrocknung beruht auf dem physikalischen Prinzip, dass Wasser bei niedrigem Druck bei niedriger Temperatur verdampft. Man braucht also weniger Wärme, wenn man einen Unterdruck erzeugen kann. In den verschiedenen Vakuumtrocknern werden die Leder einzeln mit dem Narben auf beheizte polierte Metallflächen aufgereckt und dann der Wasserdampf aus der Unterdruckkammer abgesaugt. Diese Trocknung bringt den Vorteil, dass der Flüssigkeitsstrom zur Fleischseite hin geht und eventuelle Fette vom Narben in die Innenzone ziehen. Auch der Arbeitsaufwand ist geringer, weil die Häute ohne Klammern oder Kleber auf der Metallplatte haften. Der Trocknungsprozess ist dazu sehr schnell.


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Vakuumtrockner in der Gerberei.


Im Vergleich zum Trocknen im Spannrahmen werden Leder bei der Vakuumtrocknung auf der Narbenseite sehr glatt und eben. Auch durch Bügeln wird die Narbenseite im Herstellungsprozess des Leders geglättet. Dadurch wirkt die Oberfläche edler. Beim Trocknen im Spannrahmen wird die Narbung auseinandergezogen und die Poren sind offener. Daher werden im Spannrahmen getrocknete Leder nie so glatt wie vakuumgetrocknete Leder. Die Spannrahmentrocknung ist aber richtig, wenn die natürlich Narbe später beim Millen besser sichtbar werden soll oder dazu leicht nachgeprägt werden soll. Beim Vakuumtrocknen verliert das Leder aber im Vergleich zur Spannrahmentrocknung 8 bis 10 % an Fläche. Da Leder i.d.R. nach Fläche verkauft wird, macht diese Flächenreduktion das Leder teurer.


Pastingtrocknung bzw. Klebetrocknung

Den Vorteil der glatten Fläche bietet auch das Klebe-Trocknungsverfahren, die Pastingtrocknung. Dabei versucht man einen zusätzlichen Vorteil zu erringen, indem man die feuchten Leder vorwiegend mit der Narbenseite auf Glasplatten aufklebt. Dieses Kleben sorgt dafür, dass das Leder sich im Verlauf der Trocknung nicht verziehen oder schrumpfen kann. Wird beim Aufkleben auf die Glasplatte das Leder etwas gestreckt, so kann darin im Vergleich zur Hänge- oder Vakuumtrocknung ein Flächengewinn liegen. Als Klebemittel wird Stärke oder ein Zelluloseprodukt verwendet, das sich gut in Wasser lösen oder anrühren lässt und trotz guter Haftung nicht tief in das Leder eindringt. Der sich bei der Trocknung auf der Lederoberfläche bildende Klebemittelfilm verbleibt dort und stellt eine Belastung des Narbens dar, die bei der weiteren Zurichtung berücksichtigt werden muss. Zur Trocknung werden die auf beiden Selten mit nassen Ledern beklebten Glastafeln in Trockentunnel mit gesteuerter Temperatur und Luftumwälzung eingebracht und durch geeignete Führung dieser Bedingungen und der relativen Luftfeuchtigkeit in wenigen Stunden nahezu vollständig ausgetrocknet. Die Bedeutung dieses Verfahrens liegt in der kurzen Trockenzeit, der glatten Lederfläche und dem Rendement. Der Kleber muss als Nachteil gewertet werden. Die Pastingtrocknung kommt nur für bestimmte Lederarten in Betracht.


Hochfrequenztrocknung

Eine Möglichkeit, den Wassergehalt der Leder auf ein gewünschtes Maß zu verringern, bietet die Hochfrequenztrocknung. Dabei werden die mechanisch vorentwässerten - also abgewelkten oder ausgereckten - Leder durch ein Bandfördersystem in ein elektrisches Feld hoher Frequenzen gebracht. Die Energiedichte in den feuchten, leitenden Bereichen sorgt für eine innere Erwärmung und Verdampfung des Wassers. Die aufzuwendende Energie und gelegentliche Störungen fremder elektromagnetischer Systeme haben diese Trocknungsart in der Lederindustrie nur begrenzt Eingang finden lassen. Eigentlich käme sie dem Wunsch nach, die Leder mit einer definierten, gleichmäßig verteilten Restfeuchtigkeit von ca. 23 % weiterverarbeiten zu können.


Film über die Lederherstellung

Filme über die Lederherstellung in der Gerberei.


Stationen der Lederherstellung
Lagern - Weichen - Äscher - Entfleischen - Spalten - Beizen - Gerbung - Neutralisieren - Abwelken - Sortieren - Falzen - Durchfärbung - Fettung - Nachgerbung - Trocknen - Zurichtung - Stollen - Endkontrolle


Verfahren der Gerbung
Chromgerbung - Lohgerbung - Weißgerbung - Fettgerbung - Synthetische Gerbung


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