Spaltleder: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. August 2008, 13:31 Uhr

Fleischspaltleder sind gegenüber Narbenspaltledern deutlich weniger reißfest, da die Fasern weniger stark miteinander vernetzt sind. Das Bild zeigt das charakteristische Ausfransen solcher Leder am Rand von Rissen.
Wird eine Haut oder ein Fell über die gesamte Fläche in mehrere Schichten zerlegt, so bezeichnet man diesen Vorgang als Spalten. Oft werden dickere Leder - besonders vom Rind, das 5 bis 10 Millimeter starke Häute liefert - gespalten. Die so gewonnenen Schichten nennt man Narbenspalt (Außenspalt), Fleischspalt (unterer Spalt), und bei schwereren Häuten kann auch Kernspalt (Mittelspalt oder Zwischenspalt) anfallen. Bei aus Fleischspalt oder Mittelspalt hergestellten Ledern muß das Wort "Spalt" Teil des Namens sein, z. B. Rindspalt, Schweinsspalt etc., da dieses Spaltleder in der Regel nicht so wertvoll und qualitativ hochwertig ist wie das Narbenspalt: Die Dichte der Eiweißfasern, die das Leder bilden, nimmt nach unten in Richtung Fleischspalt nämlich immer stärker ab. Am festesten ist der Narbenspalt mit der glatten Lederoberseite.
Ein beschädigtes beschichtetes Fleischspaltleder. Dort, wo die Beschichtung durch mechanische Beanspruchung abgetragen wurde, tritt die eigentliche fransig-raue Struktur des Leders hervor.
Zum Vergleich ein Narbenleder mit Abriebspuren, das als Glattleder zugerichtet wurde. Ausfransungen sind nicht zu erkennen.

Um nicht deklarierte Spaltleder zu "entlarven", kann man sie leicht anschleifen (um die Deckfarbe anzulösen) und eine Weile in eine warme 1:1-Essigwasserlösung legen. Wenn es sich um Spaltleder handelt, wird die abgeschliffene Stelle rauh, während sie bei Narbenleder glatt bleibt.

Siehe auch: Narbenseite, Fleischseite

Weitere Informationen im Web


Stationen der Lederherstellung
Lagern - Weichen - Entfleischen - Äschern - Beizen - Gerbung - Abwelken - Sortieren - Spalten - Falzen - Neutralisieren - Füllen - Färben - Fetten - Trocknen - Stollen - Zurichtung - Kontrolle