Spaltleder: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Spalten von Ledern)
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== Beschichtete Spaltleder ==
 
== Beschichtete Spaltleder ==

Version vom 20. August 2009, 03:47 Uhr

Wird eine Haut oder ein Fell über die gesamte Fläche in mehrere Schichten zerlegt, so bezeichnet man diesen Vorgang als Spalten. Oft werden dickere Leder - besonders vom Rind, das 5 bis 10 Millimeter starke Häute liefert - gespalten. Die so gewonnenen Schichten nennt man Narbenspalt (Außenspalt), Fleischspalt (unterer Spalt), und bei schwereren Häuten kann auch Kernspalt (Mittelspalt oder Zwischenspalt) anfallen. Die nach unten abgespaltenen Leder sind auf beiden Seiten rau wie die Rückseite eines Leders.

Als wertvoller gilt der "Narbenspalt". Das Fasergefüge ist in den oberen Schichten, bzw. im Narbenbereich wesentlich dichter und dadurch reißfester. Dazu ist die narbige Oberfläche glatt und genarbt und kann daher leichter zu einem pigmentierten Glattleder weiterverarbeitet werden.

Nach dem Verlassen der Gerberei wird der Begriff "Narbenspalt" nicht mehr verwendet. Der Lederhändler bis zum Endkunden verwendet dann je nach Lederart Begriffe wie "Glattleder", "Anilinleder", "Nappa" etc. Der Begriff "Spalt" taucht im Zusammenhang mit der Narbenseite nicht mehr auf. Der untere Spalt mit den zwei rauen Seiten wird dann auch nicht mehr als "Fleischspalt", sondern als "Spaltleder", "Spaltvelours" oder "Veloursleder" oder mit dem Überbegriff "Rauleder" bezeichnet. Um die Lederarten für den Laien verständlicher zu machen, ist das auch gut so. Dadurch ist klar, dass beim Begriff "Spalt" immer die weniger stabile untere Schicht gemeint ist.

Bei aus Fleischspalt oder Mittelspalt hergestellten Ledern muss das Wort "Spalt" Teil des Namens sein, z. B. Rindspalt, Schweinsspalt etc., da dieses Spaltleder nicht so hochwertig wie der Narbenspalt ist.

Im Bekleidungsbereich sind Schweinsvelours oder Ziegenvelours die typischsten Rauleder. Schweinsleder ist i. d. R. etwas steifer und auch nicht so reißfest wie ein Ziegenvelours. Daher liegt es preislich unter dem Ziegenvelours. Schweinsvelours wird auch häufig als "Porc Split" deklariert. Das ist die englische Bezeichnung für Schweinsvelours.

Im Möbelbereich werden Spaltleder beschichtet, so dass diese wie ein Narbenspalt aussehen. Man nennt diese Leder dann "geprägtes Spaltleder" oder "PU-Leder". Im Alltag werden aber die wenigsten Spaltleder richtig deklariert. Meist werden solche Leder nur mit "Echtleder" und ähnlichen Begriffen deklariert. Es ist uns nicht bekannt, ob die Nichtdeklaration juristisch relevant ist. Zumindest aber bei den beschichteten Spaltledern ist es alles andere als kundenfreundlich, nicht auf diesen Tatbestand hinzuweisen. Vor einigen Jahrzehnten war Spaltvelours auch unbeschichtet in Mode.

Siehe auch: Narbenseite, Fleischseite

Das Spalten von Ledern

Rindsleder werden i. d. R. in mindestens zwei Schichten gespalten.
"Narbenspalt" mit Haarseite.
Das Fleischspalt ist auf beiden Seiten rau. Nach dem Verlassen der Gerberei wird es als "Veloursleder" oder "Spaltleder" bezeichnet.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spaltmaschine in der Gerberei.
Datei:Leder-spalten-messen-01.jpg
Dickenkontrollmessung.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Beschichtete Spaltleder

Typische PU-Leder-Optik
Beschichtete Spaltleder reißen leichter ein.
Bei Beschädigungen von beschichteten Spaltledern kommt die Veloursseite zum Vorschein.



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Bei beschädigten "Narbenledern" ist die Oberfläche in der ersten Phase des Verschleißes glatt.
"Spaltleder" finden sich in fast jedem Haushalt im Schuhregal. Als Turnschuhleder.
Ein Veloursledersessel aus den 50er Jahren.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 

Weitere Informationen im Web


Stationen der Lederherstellung
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