Kennzeichnung von Leder

Aus www.leder-info.de - Das Lederlexikon
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Als Endverbraucher steht man häufig vor der Frage, ob man es überhaupt mit Leder zu tun hat, und wenn, um welche Lederart es sich denn dann handelt. Hilfreich könnte eine nachvollziehbare Kennzeichnung von Leder sein, die dazu dient, eine Lederart eindeutig zuzuordnen und daraus die Behandlung bei Reinigungsproblemen und zur Pflege herzuleiten. Leider gibt es im Grunde keine für einen Endverbraucher nachvollziehbare oder leicht verständliche Kennzeichnung.

Besonderheiten bei Schuhen

Per Gesetz gibt es bei Schuhen Vorschriften zur exakten Kennzeichnung der Materialien.

Hersteller von Schuherzeugnissen (Sandalen, geschlossene Schuhe, Stiefel) sind verpflichtet, beim Verkauf die verarbeiteten Materialien anzugeben. In Textform oder als Piktogramme. Folgende Bestandteile eines Schuhs müssen hinsichtlich des verwendeten Materials gekennzeichnet sein:

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Obermaterial: Damit ist das obere, äußere Material gemeint.



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Futter und Decksohle: Damit sind die oberen und unteren Materialien, die im Schuh verarbeitet sind, bezeichnet.



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Laufsohle: Die Laufsohle bezeichnet das Kontaktmaterial zum Fußboden, welches sich abnutzt. Das für diese Bereiche angegebene Material muss 80% der Fläche und Volumens ausmachen. Sind mehrere Materialien verarbeitet (z.B. Leder und Textil als Obermaterial), müssen die Hauptmaterialien angegeben werden.



Folgende Materialien werden unterschieden:


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Leder: Unter Leder versteht man Häute und Felle, deren Faserstruktur nicht verändert wurde. Leder, die aufgelöst oder gemahlen wurden und verklebt und zu Bahnen verarbeitet wurden, sind kein „Leder“. Eine aufgetragene Farb- oder Folienschicht darf nicht dicker als 0,15 mm sein.




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Beschichtetes Leder: Beschichtete Leder sind Leder, wo ein Farbauftrag oder eine Folie dicker als 0,15 mm ist und nicht mehr als 1/3 der Gesamtstärke ausmacht. Ist der Auftrag stärker als 1/3, dann ist es kein „Leder“ mehr, sondern ein Kunstleder.




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Textil: Unter Textilien versteht man sämtliche natürliche und synthetische Textilien.




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Sonstiges Material: Unter sonstiges Material versteht man alle Materialien, die nicht unter die oberen Gruppen fallen. Zum Beispiel Gummi oder Kunststoff für eine Laufsohle.

Besonderheiten bei Lederbekleidung

In den meisten Lederbekleidungen sucht man vergeblich nach Hinweisen auf die Herkunft und Handhabung. Ca. ein Drittel der im Handel vertriebenen Lederbekleidung ist mit einem Pflegeeinnäher versehen. Weniger als 1% gibt an, um welche Lederart es sich handelt. Die Pflegehinweise sind häufig unklar und die Symbole nicht bekannt.

Die am meisten bei der Lederbekleidung verwendeten Leder sind von folgenden Tieren: Lamm, Schaf, Ziege, Rind, Kalb oder Schwein. Es wird aber auch Hirschleder, Rehleder, Rentierleder oder Elchleder verarbeitet. Selten sind Leder von Kängurus (Motorradkombis), Pferden (Schuhe), Schlangen oder Antilopen.

Symbol zur Kennzeichnung von echtem Leder
Für den Laien sind die Leder kaum unterscheidbar. Selbst Experten können nicht immer auf den ersten Blick eindeutig sagen, welche Tierart verwendet wurde.

Für Motorradkombis wird hauptsächlich Rindsleder verarbeitet. Die meisten glatten Freizeitjacken sind aus Lammleder. Die meisten weichen, dünnen Rauleder sind Ziegenleder. Schweinsleder wird meist auch als Rauleder verarbeitet, fühlt sich aber steifer an als Ziegenvelours, und bei Schweinsleder sieht man auch meist die charakteristischen Punkte der Haarwurzelnarben. Schweinsleder sind in der Regel preiswerter, weil sie nicht so weich und reißfest sind.

Häufig wird für die Kennzeichnung von echten Ledern neben den folgenden Begriffen das Symbol einer Lederhaut verwendet.

Deutsch: 100%, echt oder echtes Leder

Italienisch: Pelle, vera Pelle oder Cuoio Vero

Englisch: genuine, real oder pure Leather

Französisch: Cuir, veritable, vrai oder pur Cuir

Spanisch: Piel, verdadero Cuero, legitimo Cuero

Holländisch: Leer oder Echt Leer

Weitere Kennzeichnungen

Porc, Porc Split: Schweinsleder, Spaltleder vom Schwein

Lamb Leather, Cuir Agneau: Lammleder (Englisch, Französisch)

Material entspricht der PCP und A20 Verordnung: Solche Kennzeichnungen weisen darauf hin, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwerte für bestimmte Stoffe (Azo-Farbstoffe, PCP, giftiges Chrom VI etc.) eingehalten werden. Grundsätzlich müssen und werden die Werte auch von nicht so deklarierter Lederbekleidung eingehalten.