Rohhaut
Unter der Rohhaut versteht der Gerber die abgezogene, entfleischte Schlachthaut ohne Behandlung, im Gegensatz zum Leder als fertigem Produkt der Gerberei. Bei Rindsledern entstehen aus 1.000 Kilo Rohhaut ca. 200 bis 300 Kilo fertiges Leder. Von der Schichtstärke der Haut ist nur die Lederhaut für die Lederherstellung verwertbar. Leimleder, Schleifstaub oder Beschnittreste sind Abfälle der ursprünglichen Rohhaut.
Damit eine abgezogene Haut überhaupt weiter zu Leder oder Fellen weiter verarbeitet werden kann, muss diese möglichst fehlerfrei sein. Schäden durch Krankheiten oder Verletzungen oder durch fehlerhaften Umgang im Schlachthof beim Schneiden oder der Konservierung mindern den Wert für den Gerber.
Beim Abtrennen der Haut muss die Schnittführung so erfolgen, dass der Gerber möglichst große, heile Flächen für die Weiterverarbeitung produzieren kann. Der Verband der Lederindustrie versucht zum Beispiel, durch Poster den Schlachtern die optimale Schnittführung bei Rindern beizubringen. Aber es kommt häufig zu Schnittfehlern, weil das Abtrennen der Haut häufig im Akkord von ungelernten Kräften durchgeführt wird. Inzwischen wird aber auch dieser Vorgang mehr und mehr von "Abzugsmaschinen" vorgenommen, die es ermöglichen, die Haut im Ganzen von dem Tier abzuziehen. Das Ergebnis sind dann praktisch schnittfehlerfreie Häute.
Die Rohware wird über den Rohwarenhandel oder Auktionen, vorwiegend aber im freien Handel verkauft. An den Handels- und Auktionsstellen wird dann die Rohware zu Losen von gleichartigen Häuten bzw. Fellen zusammengestellt.
gekühlte Rohhaut
gesalzene Rohhaut
Rohhaut auf dem Weg zur Lederherstellung
Filme über die Lederherstellung in der Gerberei
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