Goldleder
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Goldleder
Goldleder sind Leder, die durch eine besondere Form der Zurichtung einen metallisch-goldenen Glanz erhalten. Sie waren historisch besonders stark im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts verbreitet, und zwar in Form von [[Ledertapete|]Ledertapeten] für fürstliche und großbürgerliche Gemächer.
Obwohl der Name Goldleder dies vermuten lässt, beruht sein Gold-Glanz nicht etwa auf der Beschichtung mit Blattgold, sondern mit Blattsilber. Trotzdem ist der Herstellungsprozess traditionell teuer, aufwändig und erfordert sowohl Übung als auch Geduld und Hintergrundwissen, denn der Goldschimmer entsteht erst dadurch, dass gleichmäßig ein spezieller Lack auf Basis diverser Harze aufgetragen wird (dessen Zusammensetzung in Renaissance und Barock ein gut gehütetes Geheimnis war).
Das fertige Goldleder kann anschließend bemalt, punziert oder auch geprägt werden.
Ledertapete mit Goldleder (Blattsilber mit Bemalung und Firnes) und Prägung im Schloss Jever.
Heutige Goldleder werden durch Färbungen oder Folien auf den richtigen Goldton gebracht.
Karpfenleder als Goldleder. - Die Folie ist gut zu erkennen.
Lederhandtasche aus Goldleder.
Zwei Damenschuhe aus Goldleder um 1895; gesehen im DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
Handervergoldung - Golddruck - Pressvergoldung
Bei der Dekoration von Bucheinbänden mit Gold werden verschiedene Arten von Prägungen unterschieden:
- Handvergoldung: Die Handvergoldung stammt aus dem islamischen Kulturraum und existierte vermutlich bereits im 11. Jahrhunder. Mittels Werkzeuge wird Blattgold in das Leder geprägt. Hierbei muss sehr genau gearbeitet werden, um saubere Übergänge zu erzielen.
- Golddruck: Beim Golddruck wurden die Motive früher vorgeprägt, dann der Bereich wo Gold hin sollte vorgrundiert, der Rest geölt, damit dort das Blattgold nicht haftet. Dann wurde das Blattgold mit Watte angepresst, mit einem erhitzten Werkzeug angepresst und der Überschuss abgerieben.
- Pressvergoldung: Bei der Pressvergoldung kommen Messingplatten oder Stempel zum Einsatz. Heute werden insbesondere große Auflagen mit Goldfolie und entsprechenden Maschinen vergoldet.
- Gravurkalligraphie: Die Kunst der Transferierung von Goldfolie durch Hitze per Handwerkzeuge auf das Leder.
Bücher mit Goldprägung.
Prägerad bei der Aufbringung einer Goldprägung.
Traditionelle Gold-Gravur von Buchdeckeln in Paris.
Möbel mit Ledereinlagen mit Goldprägungen
Im Laufe der Jahrhunderte fand die Verwendung von Ledereinlagen auf Tischplatten mit Goldprägungen in verschiedenen Kulturen und Epochen Anklang. Die Praxis, Leder auf Tischplatten zu verwenden, hat ihre Wurzeln im antiken Rom. Dort wurden bereits in der römischen Zeit Tische mit kunstvoll verzierten Ledereinlagen geschaffen. Diese Tische dienten nicht nur als funktionale Möbelstücke, sondern auch als Statussymbole, die den Reichtum und den Geschmack ihrer Besitzer zur Schau stellten. Im Mittelalter und in der Renaissance erlebte diese Kunstform eine Blütezeit. Besonders in Europa, insbesondere in Italien, Frankreich und England, wurden prächtige Tische mit kunstvollen Ledereinlagen hergestellt.
Früher wurden Tischplatten aus Leder gerne mit Golddekorationen versehen.
Während der Barock- und Rokoko-Ära im 17. und 18. Jahrhundert erreichte die Verwendung von Ledereinlagen mit Goldprägungen auf Tischplatten ihren Höhepunkt. In dieser Zeit waren Tische mit aufwendigen Designs, floralen Motiven und filigranen Goldverzierungen äußerst beliebt. Diese kostbaren Stücke wurden von kunstfertigen Handwerkern hergestellt, die ihr Talent und ihre Geschicklichkeit in die Schaffung wahrhaft meisterhafter Werke einbrachten.
Im Laufe der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden Ledereinlagen auf Tischplatten mit Goldprägungen zunehmend maschinell hergestellt. Die Produktionstechniken wurden effizienter, was zu einer größeren Verfügbarkeit dieser kunstvollen Tische führte. Sie fanden ihren Platz in vielen wohlhabenden Haushalten und wurden oft als Prestigeobjekte angesehen.
Film über die Besonderheiten von Metallic-Effekten auf Leder
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