Autoleder: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. April 2013, 18:45 Uhr

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"Autoleder" oder "KFZ-Leder" gibt es schon, so lange es überhaupt Fahrzeuge mit Motoren gibt. Es gab einen nahtlosen Übergang von lederbezogenen Kutschenböcken und Sitzpolstern zu motorisierten Fahrzeugen.

Zu Beginn waren die Bezüge pflanzlich gegerbte Rindsleder ohne Oberflächenfärbung, die wie Pferdesättel durch Öle und Fette imprägniert waren.


250px Oldtimer-002.jpg

Oldtimer mit viel Patina

 

Aber schon sehr früh wurden die ersten kopf- oder oberflächengefärbten Glattleder eingesetzt. Diese Oberflächenfärbung machte die Leder unempfindlicher gegen die Witterung und Anschmutzungen. Bis in die 70er bis 80er Jahre war diese Lederart Standard. Man erkennt diese oberflächengefärbten, pflanzlich gegerbten Auto-Leder an der braunen Rückseite. In dieser Zeit entstand auch die einzige, der Allgemeinheit bekannte Autoleder-Marke. Es war die Firma Connolly, die ein Markenzeichen für hochwertige Lederausstattung in pflanzlich gegerbten Ledern war.

Ab diesem Zeitraum wurde die Chromgerbung industriell nutzbar und verdrängte sehr schnell das pflanzlich gegerbte Leder. Heute gibt es eigentlich keine pflanzlich gegerbten Fahrzeugleder mehr. Es gibt aber Hersteller wie Audi, VW oder Porsche, die statt der Chromgerbung die synthetische Gerbung vorziehen. Der Unterschied ist weder spür- noch erkennbar.

Ist ein Fahrzeuginterieur komplett mit Leder bezogen, spricht man von einer Volllederausstattung. Von einer Teillederausstattung spricht man meist, wenn die Seitenflanken der Sitze aus Leder sind und die Mittelbahnen aus Stoff (z.B. Alcantara) sind.

Die Autoindustrie prüft ihre Leder sehr streng. Es gibt eine unendliche Anzahl an Parametern, die ein modernes KFZ Leder erfüllen muss. Jeder Hersteller hat dabei wieder seine eigenen Prüfnormen. Folgende Parameter werden unter anderem geprüft: Lichtechtheit, Reibechtheit (trocken/nass/alkalisch), Dauerfaltverhalten, Zurichtungshaftung, Weiterreißkraft, Stärke, Wasserdurchlässigkeit, Schwerentflammbarkeit, Hydrolysebeständigkeit, Haptik, Klimawechseltest, Glanzgrad, Rückpolierbarkeit, Anschmutzverhalten, Geruch, Knarzverhalten oder Fogging.

Aufgrund dieser strengen Prüfnormen sind Autoleder im Ergebnis sehr einheitlich. Es sind fast immer einfarbige, oberflächengefärbte Glattleder.

Auch wenn die meisten Autoleder sehr einheitlich sind, gibt es doch einige Ausnahmen und Besonderheiten bei den einzelnen Herstellern. Folgend gehen wir auf diese Besonderheiten ein. Die folgende Beschreibungen ist nicht vollständig! Gerne dürfen Sie uns Bilder und Informationen zukommen lassen.


Alfa Romeo

Der Wandel der Zeit bei Alfa Romeo. Aber immer in "rosso".


Oldtimer-001.jpg Alfa-Romeo-Flechtleder-Polt.jpg

Alter Alfa - neuer Alfa

 


Audi

Audi-Leder sind chromfrei gegerbt und lösungsmittelfrei zugerichtet. Gleiches gilt für die aktuellen Leder von Volkswagen und Porsche.

Das offenporige Anilinleder des RS6 ist eine seltene Ausnahme. Offenporige Leder sind sehr empfindlich und daher selten bei Autoledern anzutreffen.

In Fahrzeugen der Marke Audi finden sich unter anderem folgende Lederarten:

Autoleder-Audi-Classic-Line.jpg Autoleder-Audi-Coupe-Typ-81.jpg

Autoleder-Audi-RS6-2003.jpg Autoleder-Audi-TT-2007.jpg

Bild 1: Audi Classic Line mit farblich abgesetzten Kedern - Bild 2: Audi Coupé von 1981

Bild 3: Audi RS6 mit Anilinleder - Bild 4: Audi TT von 2007

 

BMW

In Fahrzeugen der Marke BMW finden sich unter anderem folgende Lederarten:


BMW ist die Marke mit den verschiedensten Prägungen.

BMW-Autoleder-Bison.jpg BMW-Autoleder-Dakota.jpg BMW-Autoleder-Kansas.jpg

BMW-Autoleder-Klassik.jpg BMW-Autoleder-Merino.jpg BMW-Autoleder-Montana.jpg

BMW-Autoleder-Nappa.jpg BMW-Autoleder-Nasca-02.jpg BMW-Autoleder-Highleder.jpg

Rindernarbung mit den Bezeichungen "Bison", "Dakota", "Kansas", "Klassik", "Merino", "Montana", "Nappa", "Naca", "Highleder"


BMW-Autoleder-Chameleon.jpg BMW-Autoleder-Cinghalin2.jpg

BMW-Autoleder-Cobra.jpg BMW-Autoleder-Mosaico2.jpg

BMW-Autoleder-Oregon.jpg BMW-Autoleder-Pablo-02.jpg

BMW-Autoleder-Exclusive.jpg BMW-Autoleder-Unbekannt.jpg

"Exotische" Prägungen mit den Bezeichungen "Chameleon", "Cinghalino", "Cobra", "Mosaico", "Oregon", "Pablo", "Exclusiv" (Bezeichnung der letzten Prägung unbekannt, z.B. im BMW e46 Cabrio 4/2002)


Bueffel-004.jpg Bueffelspeckig.jpg BMW-Bueffelleder-03.jpg

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BMW-Bueffelleder-02.jpg BMW-Bueffelleder-01.jpg

BMW-Büffelleder. Typisch sind die Ausbleichungen und die Fleckenempfindlichkeit. Auf dem letzten Bild ist ein pigmentiertes Büffelleder zu sehen.


BMW-Z1-05.jpg Bmwz1.jpg BMW-Z1-03.jpg

BMW-Z1-02.jpg BMW-Z1-01.jpg

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Z1-Sitz mit grauem Nubuk und Glattleder "Camouflage" (Tarnfarben) und einfarbig.


BMW-Autoleder-Leatherette-S.jpg BMW-Flechtung-02.jpg

BMW-Flechtung-E30-Cabrio-19.jpg BMW-Flechtung-E30-1991.jpg

Noch eine Besonderheit: Ein Bezug aus einem Gewebemix aus Stoff- und Lederstreifen. Der graue Bezug stammt aus einem E30-Cabrio von 1991.


BMW-E3-1975.jpg BMW-01.jpg

BMW-E46-Leder-Individual.jpg BMW-e38-2001.jpg

BMW-Alpina.jpg BMW M5 1999.jpg BMW Z3.jpg

Aus unserer Bildersammlung: "BMW-E3 von 1975", "alter BMW", "BMW E46 Leder Individual", "BMW E38 von 2001"

"BMW Alpina", "BMW M5 von 1999", "BMW Z3"

 

Vollleder-01.jpg Vollleder-02.jpg

BMW E28 M5 von 1986 mit einer Volllederausstattung. Sogar der Himmel ist aus Nubukleder.

 

Cadillac

Typisch Amerika. Verspielte, großzügige Polster.

Cadillac-Fleetwood-1963.jpg Cadillac-1972.jpg

Cadillac-Eldorado-Mallorca.jpg

Bild 1: Cadillac Fleetwood von 1963 - Bild 2: Cadillac von 1972 mit wolkigem Leder - Bild 3: Cadillac Eldorado mit reichlich "Patina"

 

Chrysler

Amerika ist bunter.

Chrysler-300-Bj-1966-Met.jpg Chrysler-300-Bj-1966-Metall.jpg

Chrysler 300 von 1966 mit einem leuchtenden Metallicleder

 

Citroën

Auch Citroën hat seine eigenen "Kreationen".

Citroen-CX-Prestige-Turbo2-.jpg Citroen-CX.jpg

Bild 1: Citroën CX Prestige Turbo 2 von 1988 - Bild 2: Citroën CX mit unbekanntem Baujahr

 

Citroen-vorne-DS-1968.jpg Citroen-hinten-DS-1968.jpg

Citroen-Tuerverkleidung-DS-.jpg Sitze-Citroen-DS-1972.jpg

Bild 1 bis 3: Citroën DS von 1968 - Bild 4: Sitze Citroën DS von 1972

 

Beim Citroën DS sind wir aber schon häufiger auf ein zweifarbiges braunes Leder gestoßen. Optisch kommt es dem "Natur Antik" oder "Cognac Zweiton" von Mercedes sehr ähnlich. Der Hintergrund des Leders hat ein helleres Mittelbraun, und im Vordergrund sind rotbraune Punkte. Häufig fällt das erst beim genaueren Hinsehen auf. Bei Farbkorrekturen und Reparaturarbeiten dieses Leders müssen diese Besonderheiten berücksichtigt werden.

 

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Zweifarbiges Leder beim DS.

Ferrari

Andere Länder - andere Sitze. Der italienische Stil.


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Stickerei in Leder

 

Sitz-Ferrari-01.jpg Ferrari-002.jpg

Ferrari-001.jpg Ferrari-Mondial.jpg

Ferrari Ledersitze - unten rechts: Ferrari Mondial

 

Horch

Das Leder im Horch ist edel. Bunte Keder und Logo-Stickerei.

Auto-Horch-Stickerei-04.jpg Auto-Horch-Stickerei-03.jpg

Auto-Horch-Stickerei-02.jpg Auto-Horch-Stickerei-05.jpg

Stickerei und farbig abgesetzte Keder

 

Irmscher

Irmscher mit Rauten-Naht.

Auto-Nähte-Rauten-03.jpg Auto-Nähte-Rauten-02.jpg

Nähte als Design-Element

 

Lamborghini

Ein farbenfroher Lamborghini Espada von 1970.

Lamborghini-Espada-01.jpg

Lamborghini-1970-01.jpg Lamborghini-1970-02.jpg


Mercedes

Die Marke Mercedes hat eine besonders lange Tradition bei den Lederbezügen. Auf alle Details kann in diesem Rahmen nicht eingegangen werden. Aber jeder Oldtimersammler, der die Marke Mercedes mit im Blick hat, kennt die Flechtnarbe oder die Ausstattung Cognac Zweiton. Im allgemeinen gilt das Leder von Mercedes als hochwertig und strapazierfähig.

In Fahrzeugen der Marke Mercedes finden sich unter anderem folgende Lederarten: Classic, Catania, Designo (Sonderausstattung, ein- oder mehrfarbig, meist auffällig), Lugano, Monza, oder Nappa.


Mercedes-Leder sind gelegentlich perforiert oder geprägt, bekannt ist hier die Mercedes-Flechtnarbe.

Mercedes-Flechtnarbe-001.jpg Mercedes-SL129-1995-perfori.jpg

Bild 1: Die Mercedes Flechtnarbe ist eine Prägung - Bild 2: Mercedes SL129 von 1995 mit einer ungewöhnlichen Lochperforation


Im Maybach von Mercedes gibt es Ausstattungsvarianten, wo das Armaturenbrett und Verkleidungsflächen mit Nubukleder bezogen sind. Diese Lederart taucht bei Fahrzeugen sonst nur beim Z1 von BMW auf. Es ist ein empfindliches Leder und daher selten anzutreffen.

Maybach-Nubuk-001.jpg Maybach-Nubuk-002.jpg

Bild 1: Im Maybach ist das Armaturenbrett auch im Bereich der Schlüsselmulde aus Nubukleder - Bild 2: Nubuk auch beim Handschuhfach

 


Mercedes hat auch eine Tradition im Kunstleder. Das MB-Tex, inzwischen unter dem Namen Artico, hat einen guten Ruf und hat sich bei Taxis über Generationen als robust bewährt. Bei der Ausstattung "Twin" von Mercedes handelt es sich um eine Kombination von Echtleder und Kunstleder. Meist sind bei den Vordersitzen die Sitz- und Rückenflächen aus Leder, aber die Flanken und die Rücksitze komplett aus Kunstleder. Diese Ausstattungsvariante ist günstiger als komplettes Leder.

Mercedes-300-SL-R-107-1988-.jpg Mercedes-Kunstleder-001.jpg

Bild 1: Mercedes-300-SL-R-107-1988 mit MB-TEX - Bild 2: Mercedes Artiko - Kunstlederausstattung

 

Eine Sonderserie von Mercedes hatte ein besonderes Muster bei der Einfärbung. Diese Variante ist aber selten.

Mercedes-Benz E500 LIMITED.jpg Mercedes bunt01 0306.jpg

Bild 1: Mercedes E500 Limited mit einem ungewöhnlichen Design - Bild 2: Auch in grau erhältlich

 

Der sogenannte "Cognac-2-Ton" oder auch "Natur-Antik" genannt, gelebte Tradition.

Mercedes-zweiton-05.jpg Mercedes-zweiton-04.jpg

Mercedes-zweiton-07.jpg Mercedes-zweiton-08.jpg

Der Zweifarbeffekt ist gut erkennbar

 

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Mit den Jahren verschwinden die rötlichen Punkte


Mercedes-geflochtener-Haltegriff-01.jpg

Die Kenner historischer Fahrzeuge erkennen es schneller: geflochtener Mercedes-Haltegriff aus Leder.

 


Mercedes mit Patina und Charme.

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Mercedes Ponton - Das englische Wohnzimmer


Mercedes-300D-Adenauer-1958-03.jpg Mercedes-300D-Adenauer-1958-01.jpg

Mercedes-300D-Adenauer-1958-02.jpg

Mercedes 300D Adenauer von 1958 mit viel Charme und einer wunderschönen Patina

 


Mercedes Modern.

Mercedes-Benz-SLK-2000.jpg Mercedes-SLK.jpg

Mercedes-SLK-230-1999.jpg

Bild 1: Mercedes SLK von 2000 - Bild 2: Mercedes SLK - Bild 3: Mercedes SLK 230 von 1999

 

Opel

Der Opel nicht ganz so auffällig:

Opel-Omega-A-3000-1988.jpg Opel-Calibra-1994.jpg

Bild 1: Opel Omega A 3000 von 1988 - Bild 2: Opel Calibra von 1994

 

Porsche

Porsche steht für sportliche Lederausstattungen. Für einen Porsche 911 werden ca. 5 Häute verarbeitet. Beim Porsche Carrera sind ca. 3/4 der Innenausstattungen aus Leder, beim günstigeren Boxter ca. 1/3. (Stand 2013 www.pro-leder.de)


Porsche-Carrera-4-2000-mode.jpg

Porsche-964.jpg Porsche-Cabrio.jpg

Bild 1: Porsche Carrera 4 von 2000 - Bild 2: Porsche 964 - Bild 3: Porsche Cabrio

 

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Porsche-Metallik-02-2008.jpg Porsche-Metallik-05.jpg

Bild 1 + 2: Sondermodell mit Metallicleder und Stickerei - Bild 3: Verschiedene Metallicleder kombiniert

 

Porsche-Riemen-10.jpg

Porsche-Riemen-03.jpg

Lederriemen-Verschluß für Motorhaube

 

Rolls-Royce

Rolls-Royce, das Wohnzimmer in Leder

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Bild 1: Rolls-Royce - Bild 2: Rolls Royce Corniche

 

Rolls-Royce-Silver-Shad-196.jpg Rolls-Royce-Silver-Shadow-1.jpg

Rolls-Royce Silver-Shadow von 1969

 

Volkswagen

VW mit buntem Golf-Tournier

VW-Golf-1-Cabrio.jpg VW Golf 1997.jpg VW-Golf-Aigner.jpg

Golf-001.jpg Golf-III-GTI-Color-Concept-.jpg

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Bild 1: Golf I Cabrio - Bild 2: Golf von 1997 - Bild 3: Golf "Aigner - Bild 4: Golf - Bild 5: Golf III GTI Color Concept - Bild 6: Golf V R32 - Bild 7: Golf IV mit Recaro Volleder


Der Touareg mal "Individual"

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Bild 1 und 2: Im Touareg mit der Indiviual-Lederausstattung ist ein Mix aus pigmentiertem und Semianilinleder verarbeitet

Volvo

Volvo mit eigenem Design

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Volvo Coupe Bertone von 1991

 

Wiesmann

Wiesmann im vollendeten Design...

Wiesmann Roadster-001.jpg

Anilinleder traumhaft verarbeitet

 

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Oldtimermessen: Techno-Classica Essen 2011 und Classic Auto Madrid Spanien 2011


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Weitere Informationen


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