Fischleder: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. September 2010, 16:20 Uhr
Fischleder ist eine sehr seltene Lederart. Die Hautflächen sind i.d.R. sehr klein und daher sind Fischleder eher selten anzutreffen. In den letzten Jahren haben Objekte aus Rochenleder an Popularität gewonnen. Das liegt an der glasperlenartigen Oberflächenstruktur.
Das Herstellungsprinzip für die Fischlederproduktion entstammt ursprünglich der in Ostsibirien heimischen Ethnie der Nanai, welche traditionell für die Fertigung sämtlicher Bekleidungsstücke auf Fischleder zurückgreifen. Der Gerbprozeß benötigt dabei etwa einen Monat. Geeignet zur Verarbeitung sind beispielsweise die Häute von Hai, Lachs, Karpfen, Perlrochen, Dorsch, Seewolf und Stör. Fischleder hat meist eine schuppige Struktur, ist dünner als etwa Kalbsleder, gilt jedoch als sehr elastisch und reißfest.
Inhaltsverzeichnis
Aalleder
Aalleder ist eher eine Seltenheit. Die Bilder vom Stuhl stammen aus Estland und das Bild vom Stiefel aus den USA.
Aal im Wasser - Aalleder Stiefel Chicago von 2005 für 200 $
Mit Aalleder bezogener Stuhl
Karpfenleder
Leder von Karpfen ist weich und hat eine eigene Struktur.
Karpfenleder ist stark schuppig
Lachsleder
Auch die Haut von Lachsen wird gegerbt. Dabei bleibt die typische Optik der Fischschuppen erhalten. Lachsleder sind dünn und leicht.
Laut Anbieter der Lachsleder hat das Leder aus Lachsen eine höhere Festigkeit als Schaf- oder Schweinsleder.
Der Hauptverarbeitungsbereich ist der Accessoire-Bereich. Lachsleder wird modisch bei Taschen, Bekleidung oder Schuhen verarbeitet.
Die Häute stammen aus den inzwischen weit verbreiteten Zuchtfarmen von Lachsen. Daher fallen ausreichend Häute für die Weiterverarbeitung zu Lachsleder an. Weit verbreitet ist Lachsleder aber nicht. Es ist ein Nischenprodukt im Ledermarkt.
Lachsleder wird z. B. unter der Marke "Nanaileder" angeboten. Die unter dieser Marke angebotenen Lachsleder sind vegetabil gegerbte FOC-Leder (chromfrei).
Lachs - Lachsleder
Lachsleder im Möbelbereich. Aber eher eine Rarität
Bild 1: Lachsledertasche - Bild 2: Uhrenarmbänder aus Lachsleder
Muräne
Das Leder der Muräne ist fest und weniger schuppig.
Bild 1: Der Fisch - Bild 2: Muränenlederstruktur - Bild 3: Muränenleder-Handtasche
Rochenleder
Rochenleder ist ein seltenes Leder und taucht gelegentlich bei Accessoires wie Börsen, Lederetuis und Messerscheiden auf. Es kann in verschiedenen Farbtönen eingefärbt werden, charakteristisch bleibt aber immer eine helle Stelle auf dem Leder, die durch das Wegschleifen des Stachels bei der Produktion entsteht und keine Farbe annimmt. Die Oberfläche von Rochenledern erinnert auch von der Härte an kleine Glasperlen und lässt sich sehr schwer schneiden.
Bild 1: Rochen
Bild 2 Eine Detailaufnahme des Stachelbereiches an der Rochenhaut. Der helle rautenförmige Fleck entsteht durch das Wegschleifen des Stachels
Bild 1: Rochenleder Uhrenarmband - Bild 2: Rochenleder als Schlüsseletui
Bild 1: Komplette Rochenhaut - Bild 2: Rochenleder-Handtasche
Rochenlederherstellung - Getrocknetes Rochenleder
Sonstiges
Hier noch viele weitere Exoten zu Uhrenarmbänder verarbeitet
Bild 1: Brasilianischer Flachkopf, Barbensalmler, Lachs
Bild 2: Karpfen (gelb), Papageienfisch (grau-braun), Wolfsbarsch (dunkelbraun-zottelig)
Bild 3: Wels (gelb), Atlantikrochen (braun)