Lederfarbe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. November 2011, 12:20 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lederfarbe
Die Farbe eines Leders ist zunächst einmal abhängig vom verwendeten Gerbstoff. Pflanzliche Gerbung färbt das Leder bräunlich, Trangerbung gelblich, Alaungerbung weiß und Chromgerbung bläulich-gräulich. Um den Kundenwünschen nach bunten Lederfarben gerecht zu werden, wird das Leder gefärbt.
Bei der Färbung von Ledern werden zwei Hauptarten von Färbungen unterschieden. Die „Durchfärbung“ mit einem Farbstoff und die „Pigmentierung“ der Oberfläche.
Durchfärbung
Nach der Gerbung werden die meisten Leder zuerst durchgefärbt. Das erfolgt in einem Farbstoff (wie Tinte). Da diese Farbstoffe transparent sind, kann man mit diesen Farbstoffen nur dunkler färben. Meist wird dieser Farbstoff als „Anilinfarbe“ bezeichnet. Früher wurden Azofarbstoffe als Anilinfarben verwendet. Diese sind aber wegen deren Gesundheitsschädlichkeit nicht mehr zulässig.
Dieses Leder ist nicht komplett durchgefärbt.
Pigmentierung
Strapazierte Leder erhalten auf der Oberfläche nach der Durchfärbung noch zusätzlich eine schützende Farbschicht auf Pigmentbasis. Diese wird i.d.R. aufgesprüht. Fast alle Autoleder, viele Möbelleder, aber auch Taschen, Bekleidungs- und Schuhleder haben häufig eine schützende Pigmentschicht. Man erkennt diese Pigmentierung i.d.R. daran, dass ein verriebener Tropfen Wasser nicht in die Oberfläche einzieht.
Nachfärbung alter Leder in der Werkstatt. In der Gerberei wird maschinell gefärbt.
Mit Pigmenten kann man so ziemlich alle Lederfarben darstellen. Es gibt Lederfarben mit Leuchteffekten oder Metalliceffekten. Auf die Pigmentschicht kommt noch ein Transparenter Schutzlack. Der Top Coat. Der steuert die Stabilität und den Glanzgrad des Leders. Eine Pigmentschicht auf einem Leder macht ein Leder aber immer weniger weich. Ein pigmentiertes Leder fühlt sich „kälter“ an. Daher muss der Gerber immer entscheiden, ob das Leder eher pflegeleicht oder haptisch schön sein soll. „Superweich“ und „sehr pflegeleicht“ geht nach dem heutigen Stand der Technik nicht.
Die meisten pigmentierten Leder sind unter der Pigmentierung trotzdem durchgefärbt. Das macht man, damit die mit der Zeit entstehenden Gebrauchsspuren nicht einen zu starken Kontrast haben. Ganz verhindern lässt sich die optische Wahrnehmung von Gebrauchsspuren dadurch aber nicht.
Bei manchen Herstellungsprozessen werden gefärbte Folien auf das Leder aufgeklebt. Dieses Verfahren wird bei Lackledern oder PU-Ledern eingesetzt.
Eher preiswerte Leder werden folienbeschichtet.
Weitere Informationen
Filme zur Farbauffrischung bei Gebrauchsspuren
'Farbauffrischungen bei Auto-, Möbel- und Taschenledern
Filme über die Lederherstellung in der Gerberei