Lederfarbe: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Februar 2012, 20:58 Uhr

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Lederfarbe

Die Farbe eines Leders ist zunächst einmal abhängig vom verwendeten Gerbstoff. Pflanzliche Gerbung färbt das Leder bräunlich, Trangerbung gelblich, Alaungerbung weiß und Chromgerbung bläulich-gräulich. Um den Kundenwünschen nach bunten Lederfarben gerecht zu werden, wird das Leder gefärbt.


Pigmentierung-gepraegt-003.jpg Strauss-004.jpg Kroko-02.jpg BMW-Autoleder-Pablo-02.jpg


Bei der Färbung von Ledern werden zwei Hauptarten von Färbungen unterschieden. Die „Durchfärbung“ mit einem Farbstoff und die „Pigmentierung“ der Oberfläche.


Durchfärbung

Nach der Gerbung werden die meisten Leder zuerst durchgefärbt. Das erfolgt in einem Farbstoff (wie Tinte). Da diese Farbstoffe transparent sind, kann man mit diesen Farbstoffen nur dunkler färben. Meist wird dieser Farbstoff als „Anilinfarbe“ bezeichnet. Früher wurden Azofarbstoffe als Anilinfarben verwendet. Diese sind aber wegen deren Gesundheitsschädlichkeit nicht mehr zulässig.

Rauleder werden nur durchgefärbt. Manchmal werden Rauleder aber zusätzlich mit Mustern bedruckt. Im Bereich der Drucke ist es dann pigmentiert und glatt. Geprägtes Nubuk war in den 90er Jahren bei Möbeln sehr populär.


Durchfaerbung-002.jpg Chesterfield-PU-07.jpg

Diese Leder ist nicht komplett durchgefärbt. Beim braunen Muster wurde die Rückseite nur besprüht. Das kommt nur bei besonders preiwerten Ledern vor.

 

Pigmentierung

Strapazierte Leder erhalten auf der Oberfläche nach der Durchfärbung noch zusätzlich eine schützende Farbschicht auf Pigmentbasis. Diese wird i. d. R. aufgesprüht. Fast alle Autoleder, viele Möbelleder, aber auch Taschen, Bekleidungs- und Schuhleder haben häufig eine schützende Pigmentschicht. Man erkennt diese Pigmentierung i. d. R. daran, dass ein verriebener Tropfen Wasser nicht in die Oberfläche einzieht.


Lederfarbe-spruehen-01.jpg

Nachfärbung alter Leder in der Werkstatt. In der Gerberei wird maschinell gefärbt.

 

Mit Pigmenten kann man so ziemlich alle Lederfarben darstellen. Es gibt Lederfarben mit Leuchteffekten oder Metalliceffekten. Auf die Pigmentschicht kommt noch ein transparenter Schutzlack, der Top Coat. Er steuert die Stabilität und den Glanzgrad des Leders. Eine Pigmentschicht auf einem Leder macht ein Leder aber immer weniger weich. Ein pigmentiertes Leder fühlt sich „kälter“ an. Daher muss der Gerber immer entscheiden, ob das Leder eher pflegeleicht oder haptisch schön sein soll. „Superweich“ und „sehr pflegeleicht“ geht nach dem heutigen Stand der Technik nicht.

Die meisten pigmentierten Leder sind unter der Pigmentierung trotzdem durchgefärbt. Das macht man, damit die mit der Zeit entstehenden Gebrauchsspuren nicht einen zu starken Kontrast haben. Ganz verhindern lässt sich die optische Wahrnehmung von Gebrauchsspuren dadurch aber nicht.

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Leutfarben als Pigmentfarbe (von www.lederzentrum.de). Solche Farben werden z.B. bei Motorradkombis verwendet.

 

Folienbeschichtung

Bei manchen Herstellungsprozessen werden gefärbte Folien auf das Leder aufgeklebt. Dieses Verfahren wird bei Lackledern oder PU-Ledern eingesetzt.


Spaltleder-Pu-Folie01.jpg PU-Leder-M-002.jpg

Eher preiswerte Leder werden folienbeschichtet.

 

Weitere Informationen


Filme zur Farbauffrischung bei Gebrauchsspuren

Farbauffrischungen bei Auto-, Möbel- und Taschenledern


Filme über die Lederherstellung in der Gerberei


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