Felle: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 5. Mai 2023, 07:49 Uhr

Der Begriff "Felle" wird unter Lederfachleuten anders verwendet als in der Umgangssprache.

Fell ist der von Lederfachleuten verwendete Begriff für alle abgezogenen oder auch schon gegerbten Häute von Kleintieren. Dazu zählen z. B. die Häute von Kälbern, Ziegen, Schafen, Hirschen oder Lämmern. Die Haut von größeren Tieren wie z. B. Rindern, Büffeln, Pferden oder Elefanten wird als "Haut" bezeichnet. Die beiden Begriffe sind unabhängig davon, ob die Felle noch eine Haarschicht besitzen. Aber auch bei Schlangenleder oder Krokodilleder wird dann von "Leder" und nicht von "Fell" gesprochen.

Umgangssprachlich wird jede Haut, auf der die Haare noch vorhanden sind, als Fell oder Pelz bezeichnet. Typisch sind Begriffe wie Löwenfell, Schafsfell, Kuhfell, Bärenfell etc.; entsprechend bei der Bekleidung z. B. "Lammfellmantel".

Als Pelz wird die Haut eines Tieres bezeichnet, welches ein besonders dichtes und feines Haar (mehr als 400 Haare pro Quadratzentimeter) hat. Aber auch bei den Pelzen unterscheidet sich die Bedeutung zwischen Fachleuten und der Umgangssprache.

Auch im englischen Sprachraum wird zwischen "skin" und "hide" unterschieden. Auch dort ist nicht im jeden Fall klar, wann welcher der beiden Begriffe verwendet wird. Fachleute in diesem Sprachraum bezeichnen alle Kleintierhäute als "skin". Aber auch alle Häute hufloser Tiere. Auch Schweinsleder wird als "skin" bezeichnet und die Häute von Jungtieren. Nur die Häute von Tieren mit einer Schulterhöhe von über einem Meter werden als "hides" bezeichnet. Unklar ist es beim Känguru. Durch den aufrechten Gang sind die Schultern hoch, aber durch den Körperbau die Häute je nach Art nicht immer sehr groß.

Die Verwendung von Fellen und Pelzen reicht bis in die frühe Geschichte der Menschheit zurück. Während es in der Vergangenheit üblich war, fast jedes verfügbare Tierfell zu nutzen, hat sich dies im Laufe der Zeit geändert. Früher wurden Tierfelle und Pelze für Kleidung, Schuhe und andere Bedürfnisse verwendet. Zu dieser Zeit waren sie eine wichtige Ressource für Menschen, um sich vor Kälte und anderen Elementen zu schützen. Tierfelle und Pelze wurden von Jägern und Sammlern erworben, die ihre Fähigkeiten nutzten, um Tiere zu erlegen und ihre Felle zu verarbeiten.

Während des 19. Jahrhunderts wurde die Nachfrage nach Pelzen aufgrund des wachsenden Wohlstands und der Industrialisierung immer größer. Der Handel mit Pelzen florierte, und die Pelzindustrie entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Die meisten Pelze stammten aus Nordamerika, wo Pelztierjagd und -handel zu einem wichtigen Teil der Wirtschaft wurden aber auch Russland war bekannt für seine Felle.

Bisam und Bisamfell.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts begann sich die öffentliche Einstellung gegenüber der Verwendung von Fellen und Pelzen zu ändern. Der Tierschutz wurde zu einem wichtigen Thema, und immer mehr Menschen begannen, sich gegen die Verwendung von Pelzen aus ethischen Gründen auszusprechen. Infolgedessen nahm die Nachfrage nach Pelzen ab. Heutzutage ist es deutlich weniger populär, einen Pelzmantel zu tragen oder auf einer Felldecke zu sitzen und das Angebot an Pelzobjekten ist deutlich zurückgegangen.

Eine weithin höhere Akzeptanz haben Schaffelle und Lammfelle, weil diese Tiere für die Milch- und Fleischproduktion gehalten werden und nicht ausschließlich für die Fellherstellung. Laut einer Studie von 2014 haben Kinder, die in den ersten drei Lebensmonaten auf Tierfellen geschlafen haben, ein um 79% reduziertes Risiko später an Asthma zu erkranken.

Kopf vom Leopardenfell. - Bärenfell.

Zebrafell und Bisonfell.

Wunderbar warme Alpakafell-Pantoffeln aus Lima in Peru. - Alpakafell-Accessoires vom Markt in Aguas Calientes, Peru, unterhalb von Machu Picchu.

Ziegen- und Wildschweinfell.

Exotisch eingefärbte Kuh- und Kalbsfelle.

Felle als Schonbezug im Auto.

Fellmützen in Moskau.

Das Gerben von Fellen mit einfachen Mitteln.

Weitere Informationen

• Pelze
• Die Kennzeichnung von Pelzen und Fellen
• Ausgestopfte Tiere
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