Zurichtung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Juni 2012, 20:22 Uhr
Um Leder strapazierfähiger und vor allen Dingen fleckenunempfindlich und dauerhaft wasserabweisend zu machen, wird auf mit Anilinfarben schon vorgefärbte Glattleder noch eine auf Pigmente und Bindemittel basierende deckende Farbschicht aufgetragen. Diese Farbschicht nennt man auch Kopffärbung, Zurichtung oder Pigmentierung. Glatte Motorradleder, aber auch viele Freizeitjacken, Schuhe, Auto-, Möbelleder und Taschen aus Glattleder haben diese zusätzliche Farbschicht. Diese Leder werden dann als pigmentierte Glattleder oder gedeckte Glattleder bezeichnet.
Glattleder ohne Zurichtung werden Anilinleder genannt. Leder mit einer ganz dünnen Zurichtung, werden Semianilinleder genannt.
Eine Grundierung wird zuerst als Haftvermittler aufgetragen. Auf die anschließende Farbschicht wird dann noch der Top Coat, eine Art Klarlack, aufgetragen. Der Top Coat schützt die Bindemittelfarbe vor Abrieb und Abfärbung und bestimmt den Glanzgrad und den Griff. Vernetzer sorgen als Additive für verbesserte Echtheiten.
Film über Glattlederarten
Querschnitt durch ein Glattleder mit und ohne Zurichtung (ohne = Anilinleder)
Ein Wassertropfen auf einem oberflächengefärbten Glattleder perlt ab. Die Poren des Leders sind sichtbar verschlossen.
In der Gerberei wird die Pigmentierung mittels rotierender Sprühpistolen aufgetragen.
Die Auftragung einer Pigmentierung in einer Lederreparaturwerkstatt erfolgt manuell mit der Sprühpistole
Bis in die 70er, 80er Jahre wurden Autoleder nicht durchgefärbt. Experten bezeichnen diese Leder als "kopfgefärbte Leder". Bei manchen Ledern führt die Kopffärbung bei Gebrauchsspuren zu einer schönen Patina.
Typische Kopffärbung - Das pflanzlich gegerbte Leder schimmert bräunlich durch.
Weitere Informationen
Filme über die Lederherstellung in der Gerberei
Stationen der Lederherstellung |
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