Lefa, Lederfaserstoff oder regeneriertes Leder: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Dezember 2012, 20:32 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lederfasern
In der Lederherstellung fallen beim Falzen große Mengen an Lederfasern (Falzspäne) an.
Lederfaserstoff - LEFA
Lederfaserstoff (auch "LEFA", "Bonded leather", "reconstituted leather", "Faserkunstleder" genannt) ist ein Material, welches aus Lederfasern und Bindemitteln besteht und als Rollenmaterial produziert wird. Die lederähnlichen Eigenschaften des Materials, sein homogener Aufbau, der günstige Preis und die Verarbeitung als Bahnenmaterial machen Lederfaserstoffe interessant. LEFA ist auch eine sinnvolle Ressourcenausnutzung, da es aus Produktionsabfällen der Lederherstellung produziert wird.
Bild 1: Lederfaserstoff ist i. d. R. dick und fest - Bild 2: Fußboden aus Lederfaserstoff mit Prägung
LEFA wird hauptsächlich als Material für Absätze, Sohlen und andere nicht direkt sichtbare Komponenten von Schuhen eingesetzt. Weitere Verarbeiter sind die Möbelindustrie und Buchbindereien. Dort wird LEFA als Bucheinband verwendet. LEFA wird auch als Bodenplatten oder Wandverkleidungen verwendet.
Verarbeitet dürfen solche Materialien aber nicht mit der Kennzeichnung "echtes Leder" verkauft werden, auch wenn Echtlederfasern ein Bestandteil sind.
Man unterscheidet zwei Arten von Lederfaserstoff. Lefa 1 ist ein Material, das aus einer einzigen Lederfaserschicht besteht, welche durch Latex gebunden wird. Das billigere Lefa 2 hingegen ist mehrschichtig und enthält nicht nur Lederfasern und Latex, sondern auch Fasern aus Holz und Zellulose. Eine Sonderform, die nur in der Schuhindustrie als elastisches Material vorkommt, ist Lefakork, eine Zusammenstellung von Lederfasern, Korkschrot und Latex.
Im Möbelbereich tauchen Lederfasern meist nur im Zusammenhang mit preiswerten Qualitäten auf.
Eine Folie auf einem leicht abreißenden Faserverbund
Die Oberfläche besteht aus einer Folie mit einer Haarporenprägung und das Untermaterial ist ein Fasergefüge aus aufgelösten Lederfasern, die mit einem „Kleber“ verbunden sind. Man kann ein angelöstes Materialende mit zwei Fingern ohne großen Kraftaufwand weiter reißen. Die Fasern haben nicht wie bei echtem Leder einen starken Verbund. Die Fasern „kleben“ nur aneinander und sind nicht natürlich miteinander verwachsen und haben nicht annähernd die Stabilität von Leder.
Regeneriertes Leder
Im Onlinehandel taucht immer häufiger der Begriff "regeneriertes Leder" auf. Dieser Begriff wird für Lederfaserstoff bei Bezügen von preiswerten Stühlen, Zeitungsständern, Buchrücken und anderen Accessoires verwendet. Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den Kennzeichnungsvorschriften für Leder, weil das Material zu Recht nicht als "Leder" bezeichnet werden darf.
Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite
Im Möbelbereich werden auch Kunstleder angeboten, wo Lederfasern auf der Rückseite verklebt werden, um in der Werbung eine Ähnlichkeit zu Leder zu suggerieren. Es ist aber ein Kunstleder ohne Ledereigenschaften.
Lederfasern auf der Rückseite eines Kunstleders geklebt.
Weitere Informationen
- Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?
- Was ist "echtes Leder"
- Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite
- Kunstleder