Naturnarbe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Dezember 2016, 11:45 Uhr
Unter Naturnarbe versteht man ein Glattleder, auf dessen Oberfläche die tatsächliche Narbung der Haut erkennbar ist.
Auf einer Haut: feinnarbig -> Übergang -> grobnarbig
Viele Auto- und Möbelleder erhalten in der Gerberei ein gleichmäßiges Narbenbild. Dieses wird in das Leder gepresst. Der Vorteil sind ein geringerer Verschnitt. Durch die Prägung werden kleine Fehler in der Oberfläche versteckt, und dadurch steigt die Flächenausbeute.
Leder mit einer Naturnarbe haben zum einen kein einheitliches Narbenbild in einer Haut, und auch die Häute zueinander sind im Narbenbild unterschiedlich. Da die Kunden in der Regel eine symmetrische Optik verlangen (das Narbenbild der Sitzflächen, Armlehnen oder Rücken- und Seitenteile sollte zumindest identisch sein), ist es viel schwieriger, bei einer Naturnarbe eine komplette Auto-Innenausstattung oder Möbelgarnitur passend zuzuschneiden. Dieses Problem entfällt bei geprägten Ledern.
Da kleine Lederschäden bei Prägeledern versteckt werden können, ist Prägeleder in der Regel auch preiswerter. Es stellt sich daher die Frage, ob ein geprägtes Leder "schlechter" ist als ein Leder mit einer Naturnarbe. Grundsätzlich sind keine Qualitätsunterschiede für den Endverbraucher feststellbar. Typische Reklamationen aufgrund der Prägung des Leders gibt es nicht.
Für Leder mit einer Naturnarbe müssen möglichst einwandfreie Häute verwendet werden, ohne Verletzungen oder krankheitsbedingte Hautschäden. Da aber viele Häute kleine Schäden aufweisen, ist die Menge, die für Leder mit Naturnarben übrig bleibt, geringer. Aus diesem Grunde sind solche Häute auch teurer.
Geprägtes und geschliffenes Leder. Die Haarporen sind weggeschliffen und übergegeprägt.
Geprägtes, aber ungeschliffenes Leder. Die Haarporen sind noch gut sichtbar.
Bild 1: Autoleder BMW Prägung Montana. - Bild 2: Stark geprägtes Möbelleder. - Bild 3: BMW mit Prägung "Picasso".
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