Beschichtetes Leder: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. November 2016, 20:10 Uhr
Unter beschichteten Ledern verstehen Lederexperten alle Leder, die mit einer Folie beschichtet sind. Leder, die im Sprühverfahren gefärbt werden, bezeichnet man als oberflächengefärbte oder pigmentierte Leder.
Folienbeschichtetes Spaltleder. - Pigmentierung im Sprühverfahren.
Anders ist es bei den Vorschriften für die richtige Deklaration der Lederart für den Endkunden: Als "beschichtetes Leder" deklariert werden muss Leder, wo eine Schichtstärke von über 0,15 mm aufgetragen wurde (Farbe mit Bindemitteln, Folie, Schaum etc.). Beträgt die Schichtstärke mehr als ein Drittel der Gesamtdicke, darf das Material weder als "Leder", noch als "beschichtetes Leder" bezeichnet werden.
Entsprechend gilt die Vorschrift zur richtigen Deklaration auch für Leder, die im Sprühverfahren gefärbt wurden.
Eine berechtigte Ausnahme gilt für Lackleder, solange die Beschichtung nicht mehr als ein Drittel der Gesamtstärke ausmacht. Hier wird richtiger weise von ausgegangen, dass der Zusatz "beschichtet" nicht notwendig ist, weil die Allgemeinheit weiß, dass Lackleder beschichtet sind.
Lackleder sind meist mit Folien beschichtet.
Zu den beschichteten Ledern zählen auch die folienbeschichteten Spaltleder, wo die Schichtstärke dünner als 0,15 mm ist, aber eine Folie auf Spaltleder aufgeklebt wird. Die Bezeichnungsvorschrift für beschichtete Spaltleder ist in den Normen widersprüchlich geregelt. Laut RAL 060 A2 reicht die Deklaration "Leder" bei Schichtstärken unter 0,15 mm und ""beschichtetes Leder" bei Schichtstärken über 0,15 mm, aber laut der DIN EN 15987 und DIN EN 16223 müssen solche Materialien entweder als "Spaltleder" oder als "beschichtete Spaltleder" gekennzeichnet werden. Im Sinne einer klaren Erkennbarkeit für einen Endverbraucher ist die Kennzeichnung mit dem Begriff "Spaltleder" wesentlich verständlicher und transparenter. Ein passendes Beipsiel ist "Edelholz" im Vergleich zu "Edelholzfurnier". Auch hier ist die Deklarationspflicht für jedermann nachvollziehbar. Solange ein Kunde das Material hinter der Oberfläche als wertiger einschätzt, als es tatsächlich ist, wird er über das tatsächlich erworbene getäuscht. Spaltleder hat nicht die Wertigkeit von Narbenleder und die Kennzeichnung sollte dann selbstverständlich sein, wenn ein Kunde ein Oberfläche kauft, die wie Narbenleder aussieht, aber nur ein Spaltleder mit einer Narbenoptik erwirbt.
Folienbeschichtung bei Spaltledern und PU-Spaltledern.
Preiswerte, beschichtete Spaltleder neigen oft zur Ablösung der Folie oder Farbschicht.
Die Farbschicht ist dick wie eine Beschichtung. Es ist ein pigmentiertes und geprägtes Spaltleder.
Häufig werden beschichtete Spaltleder im unteren Preissegment angeboten. Sie sind anfälliger für Schäden und nicht besonders weich oder atmungsaktiv im Vergleich zu hochwertigen Möbelledern. Es gibt aber auch hochwertige Beschichtungen. Eine Unterscheidung ist aber selbst für Lederexperten schwierig.
PU-Spaltleder mit einer starken Beschichtung.
Veloursleder mit einer textilen Beschichtung
Insbesondere Metallic-Leder werden oft beschichtet, wenn die Oberfläche nicht nur einen Metalleffekt haben soll, sondern wie poliertes Metall aussehen soll. Dazu werden hauchdünne Schichten aufgetragen, die optisch wie eine polierte Metalloberfläche aussehen.
Oben: Bei der Beschichtung ist eine Falte eingeklappt gewesen. Folien auf Metallicledern sind hauchdünn.
Film über folienbeschichtete Spaltleder (PU-Spaltleder)
Filme über die Herstellung von folienbeschichteten Spaltledern.
Film über Farbablösungen und Abfärbungen
Abfärbungen von Leder und Farbablösungen auf Leder
Weitere Informationen
- Vorschriften für die richtige Deklaration
- Oberflächenfärbung im Sprühverfahren
- PU-Leder
- Lackleder
- Typische Schäden bei preiswerten Möbeln mit Spaltledern
- Farbablösung auf Leder
- Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite
- Gebundenes Leder
- Buffalo Split Leder
- Napalonleder
- Pilotenleder
- Tasan Leder