Glanzstoßen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. November 2022, 18:03 Uhr
Bei der Glanzstoßbehandlung wird die Lederoberfläche durch starke Reibung und Druck so komprimiert, dass diese glatt und glänzend wird. Um einen besonders starken Glanz zu erreichen, werden vorher nichtthermoplastische Bindemittel auf die Lederoberfläche aufgetragen, die bei der Bearbeitung nicht weich und kleberig werden. Verwendet werden daher meist Casein-basierende Bindemittel. Die Bearbeitung erfolgt durch eine Glanzstoßmaschine. Trotzdem ist der manuelle Aufwand für das Glanzstoßen groß, was die Kosten der Herstellung erhöht.
Wegen der Art der Bearbeitung können nur dünne Bindemittelschichten aufgetragen werden. Damit diese auf der Oberfläche bleiben, gelangen nur feinnarbige Leder mit einer dichten Oberflächenstruktur in die Auswahl. Dazu gehören Kalbs- oder Ziegenleder oder auch Reptilienleder wie Schlangen- oder Krokoleder. Durch die Glättung und den Glanz werden insbesondere bei Reptilienledern die Schattierungen der Muster, Schuppen und Panzerung hervorgehoben.
Stark glänzende Krokoleder, Echsenleder, Schlangenhäute, Schildkrötenleder oder Straußenbeine werden immer glanzgestoßen.
Insbesondere bei Schuhen wird wegen der zusätzlichen, wasserabweisenden Wirkung noch ein imprägnierender Schlusslack aufgetragen. Glanzgestoßene Leder sind sonst Wasserempfindlich.
Glanzgestoßenes Krokodilleder. - Krokohandtasche glanzgestoßen, gesehen im DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
Glanzgestoßenes Straußenbeinleder. - Glanzgestoßenes Pythonleder, gesehen im DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
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