Haarporen
Die Haarporen des Leders
Die Leder der verschiedenen Tierarten unterscheiden sich auch durch die Porung, die sich durch den Haarwuchs ergibt. Bei manchen Tieren wachsen die Haare schräg ein, bei manchen senkrecht. Bei anderen verteilen sich die Haarporen gleichmäßig über die ganze Haut, oder die Haarporen verlaufen parallel zum Narbenmuster.
Das Muster, welches die Haarporen erzeugen, gibt daher zusätzlich Aufschluss über die Tierart, von der das Leder stammt. Es kann auch auf das Alter eines Tieres hinweisen. Die Anzahl der Haarporen bleibt bei einem Rind über sein gesamtes Leben hinweg gleich, weshalb sich diese bei einem größeren Tier auf eine weitere Fläche verteilen. Auf derselben Hautfläche weist Kalbsleder entsprechend bis zu 3 bis 3,5mal so viele Poren auf wie auf Rindsleder.
Bei der Kuhhaut wachsen die Haare schräg und gleichmäßig verteilt
Bild 1: Büffelleder, die Haare wachsen senkrechter - Bild 2: Peccary hat immer Dreierpaarungen - Bild 3: Haarporen der Robbenhaut
Die Haarporen beim Ziegenleder sind in halbmondförmigen Gruppen angeordnet.
Die Haarporen beim Schafsleder sind in Reihen. Bei Wollschafen sind die Poren kleiner.
Gut erkennbar: Die Haarporen bei einem empfindlichen, offenporigem Stiefel
feinporiges Leder - grobporiges Leder - feinnarbiges Leder - grobnarbiges Leder
Lederoberflächen werden manchmal auch als feinporig oder grobporig beschrieben oder als grobnarbig oder feinnarbig. Bei "feinporig" oder "grobporig" sind dann nicht immer eindeutig die Haarporen gemeint, die man meist nur mit der Lupe erkennen kann. Meist ist der Gesamteindruck der Oberfläche gemeint. Ein Büffelleder wird als "grobporig" bezeichnet. Nicht weil die Haarporen so groß sind, sondern weil die Oberfläche fast wie ein Rauleder wirkt. Ein Elefantenleder würde man wegen der Tiefe der Narbung als "grobnarbig" bezeichnen, nicht als "grobporig". Ein feines Lammleder kann dann aber als feinnarbig oder als feinporig bezeichnet werden. Fachleute wie Ledertechniker werden die Begriffe deutlich trennen. Aber im allgemeinen Sprachgebrauch und in der Werbung wird die Porigkeit nicht immer mit der tatsächlichen Größe und/oder Dichte der Haarporen in Verbindung gebracht, sondern die allgemeine "Feinheit" der Oberfläche beschrieben. Gelegentlich wird statt von "grobporigen" Ledern auch von "großporigen" gesprochen. Bei einer engen Interpretation wird dann die tatsächliche Größe der Pore im Vergleich zu anderen Größen von Poren gesprochen, aber meist wird das Gleiche wie bei "grobporig" gemeint. Es ist dann die Beschreibung einer weniger feinen Lederoberfläche.
Grobporige Leder: Rindsleder - Fahrradsattel Rindsleder - Muränenleder
Grobnarbige Leder: Elefantenleder- Krokoleder - Rindsleder
Als "feinporig" bezeichnet man glatte, weiche Leder ohne sichtbare Poren. Hier Kalbsleder und Lammleder
Als "feinnarbig" bezeichnet man glatte, weiche Leder
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