Krokodilleder
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Krokodilleder
Krokodile sind Reptilien und haben eine feste Haut mit einem Schuppenpanzer. Markant ist der Panzer auf dem Rücken. Es gibt ca. 25 Arten die in Mittelamerika, Afrika und von Indien bis Australien vorkommen. Krokodile leben im Süß- und im Salzwasser (Australien und Südostasien).
Unterarten der Krokodile sind die Alligatoren, zu dessen Unterarten auch die Kaimane zählen. Alligatoren gibt es in Amerika und China. Kaimane gibt es in Südamerika und das Verbreitungsgebiet der Krokodilkaimane reicht bis Mittelamerika.
Krokodilleder, aber auch Kaimanleder und Alligatorleder wird für Taschen, Schuhe oder Gürtel verwendet. Häufig wird Krokodilleder auch als Krokoleder bezeichnet und man spricht auch oft von Krokohandtaschen.
Kaiman aus dem Pantanal in Brasilien.
Die Haut von Krokodilen, die zu Leder verarbeitet werden, stammen von Zuchtfarmen. Diese befinden sich in den Ländern, wo Krokodile auch natürlich vorkommen. Das sind Australien, Südostasien, Afrika, und Mittel- und Südamerika in der Region des Amazonasbeckens. Die Parks verdienen ihr Geld als touristische Attraktionen, mit dem schmackhaften Fleisch der Krokodile und der Haut.
1993 wurde die Zahl der auf Farmen gehaltenen Tiere auf 1.1 Mio geschätzt, geteilt auf ca. 597 Farmen in 49 Ländern. Auf der Darwin Crocodile Farm in Australien werden über 70 Tsd. Krokodile gehalten und das Leder geht an die Luxusfirmen dieser Welt wie Louis Vuitton und Hermes. Das Nilkrokodil wird in 15 afrikanischen Ländern kommerziell genutzt. Die wichtigsten Lieferländer sind Simbabwe (ca. 70 Tsd. Häute) und Sambia und Südafrika mit je ca. 40 Tsd. Häuten.
Krokodilfleisch ist hell, zart und schmeckt ähnlich wie Hähnchenfleisch.
Beim Krokodilleder werden meist nur die Bauchhaut und Häute jüngerer Tiere (ca. 18 Monate bis 3 Jahre alt) zu Leder verarbeitet. Die Rückenhaut ist wegen der Panzerung der älteren Tiere zu hart. Das ist unter anderem ein Grund für den hohen Preis dieser Leder. Weitere Kostenfaktoren sind, dass der Grund der Zucht meist nur die Haut ist. Daher muss das Leder dieser Tiere die Kosten der Zucht tragen. Laut verschiedener Berichte werden die Tiere, deren Haut zu Leder verarbeitet wird, oft in absoluter Dunkelheit gehalten, weil das die Tiere friedlicher stimmt (weniger Hautverletzungen) und die Haut dünner und somit weicher bleibt.
Bauchseite eines Kaiman.
Rückenteil, gesehen im DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
Heutzutage werden nur noch Leder von Zuchttieren nach strengen Vorgaben (Washingtoner Artenschutzabkommen) verarbeitet. Trotzdem wird auch diese Nutzung von Organisationen wie PETA kritisch betrachtet.
Krokodilleder wird nach Länge (Zoll) berechnet. 1 Zoll = 2,54 cm. Verarbeitet werden meist Häute zwischen 28 und 35 cm Breite.
Krokodilleder-Rücken.
Als "Wildkroko" wird nicht poliertes oder glanzgestoßenes Krokoleder bezeichnet. Es ist matter und rauer.
Mappe aus Krokodilleder mit Rückenteil (von 1958) - innen - außen - Nahaufnahme.
Vor einigen Jahrzehnten waren Krokodilleder-Handtaschen ein Statussymbol und eine Wertanlage mit steigendem Wert. Diese Zeiten sind vorbei. Heutzutage ist eine Kroko-Handtasche für junge Damen kein erstrebenswertes Ziel mehr. In Zeiten von Tierwohl und Nachhaltigkeit passt eine Kroko-Handtasche nicht mehr rein. Die fallenden Werte machen sich auch im Wiederverkaufswert bemerkbar. Krokoleder-Handtaschen sind nur dann noch hochpreisig, wenn es begehrte Marken sind oder Taschen von Prominenten.
Die Zeiten, wo eine Krokoleder-Handtasche ein Statussymbol war, sind vorbei.
Lederhandtasche aus Kroko-Rücken, die Panzerung ist sehr markant.
Tasche aus Kroko-Rücken, vermutlich von 1890.
Alter Lederkoffer mit Kroko-Rücken.
Koffer und Taschen aus Krokoleder von Sams & Son.
Krokotasche mit geschliffener Panzerung wie sonst nur bei Rochenleder.
Bei glanzgestoßenen Krokodilledern wird der Glanz durch Stoßen der Oberfläche erreicht.
Sofa aus Krokodilleder. Verkaufspreis des Sofas 30 Tsd. € April 2011 und 40 Tsd. Euro April 2013.
Schuhe und Stiefel aus Krokodilleder. - Schuh aus Kaimanleder von Himer Maßschuhe.
Eine absolute Rarität: Kroko-Leder als Nubuk.
Ledergürtel und Geldbörse aus Frankreich von der Firma Pierre Guijarro, 78500 Sartrouville, p.guijarro@orange.fr.
Motorradsattel aus Krokoleder.
Ausgestopftes, junges Krokodil.
Eine ungewöhnliche Krokohandtasche. - das ganze Tier wurde verarbeitet
Handtasche mit Krokodilkopf auf der Vorderseite.
Alligatorkopf auf Handtasche aus den 50iger Jahren.
Beine vom Krokodil als Tragegriff der Handtasche.
Gürteltasche aus Kroko-Pranke (Goldpfeil 1954).
Bei dieser Kroko-Tasche scheint der Kopf nicht aus Leder vom Kopf des Krokodils zu sein. Es ist vermutlich echtes Krokodilleder, aber nicht von der Kopfpartie.
Krokodilleder als Teppich. - Nahaufnahme.
Geprägtes Rindsleder
Rindsleder kann auch mit einer Kroko-Prägung versehen werden. Selbt für Experten ist die Unterscheidung nicht immer einfach.
Echte Krokodilleder-Narbung.
Rindsleder mit Krokoprägung. - Prägung vom Rücken.
Rindsleder mit Krokoprägung im Oldtimer.
Nähte mit Krokooptik
Erzeugung einer Kroko-Rücken-Optik durch Nähte.
Kunstleder
Krokoprägung im Kunstleder.
Ähnliche Leder anderer Tierarten
Das Leder vom Straußenbein, von Hühnerbeinen und vom Biberschwanz haben die Optik vom Krokoleder. Biberschwänze waren in Zeiten, wo Biber noch viel gejagt werden dürfen, der preiswerte Ersatz für Krokoleder.
Straußenbeine, Hühnerbeine und Biberschwänze können mit Krokoleder verwechselt werden.
Video über Exotenleder
Video über Leder von verschiedenen Tierarten.
Weitere Informationen
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