Ledergürtel
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ledergürtel
- 2 Patronengürtel aus Leder
- 3 Prüfung der Kennzeichnung und Lederqualität bei Ledergürteln und Lederriemen
- 3.1 Ledergürtel schwarz mit roter Naht
- 3.2 Zweiter Ledergürtel schwarz mit roter Naht
- 3.3 Weitere Gürtel mit Verbundmaterial innen
- 3.4 Ledergürtel glatt, schwarz
- 3.5 Ledergürtel schwarz
- 3.6 Ledergürtel braun
- 3.7 Gürtel weiß
- 3.8 Ledergurt grau mit Nieten
- 3.9 Gürtel schwarz mit Nieten
- 3.10 Gürtel braun mit Nieten
- 4 Weitere Informationen
Ledergürtel
Die meisten auf der Welt verkauften Gürtel sind aus Leder. Ein Großteil dieser Ledergürtel ist aus dickem, festem Rindsleder. Rindsleder ist stabil, in ausreichenden Mengen erhältlich, und Rinderhäute sind groß genug. Bei Gürteln mit einer Bundweite von 1,7 Metern wird aber auch das Maß einer Rinderhaut knapp. Vegetabil gegerbtes Leder ist aufgrund des höheren Gerbstoffanteils leichter fest genug für einen Gürtel zu machen. Daher haben pflanzlich gegerbte Leder eine bessere Qualität für Gürtel. Häufig sind Gürtel mit Prägungen oder Stickereien oder Flechtarbeiten verziert.
In China werden preiswerte Gürtel schon für wenige Euro produziert und kosten dann bei uns unter 10 Euro (Stand 2014). Preiswerte Gürtel bestehen aber häufig aus mehreren Schichten, wobei einige Schichten dann aus preiswerteren Materialien wie Pappe, Schäumen oder Kunststoff gefertigt werden. Da sollte man genau prüfen, ob es sich wirklich um einen stabilen Gürtel aus "Echtleder" handelt.
Gürtel, Riemen und Gurte aus Leder werden auf der ganzen Welt angeboten.
Gürtel mit Prägung. - Gürtel mit Flechtung aus Pergament.
Heavy Duty Belt: Amerikanisches Stierleder, vegetabil gegerbt, einbrenngefettet, 6,3mm Lederstärke von Wolf Continental.
Ledergürtel aus Büffelleder (erhältlich bei www.heinzbauer.com). - Gürtel aus Pythonleder.
Ledergürtel aus Pythonleder kombiniert mit Rindsleder mit Kroko-Prägung.
Arbeitsgürtel des Pantaneiros im Pantanal in Brasilien.
Gürteltaschen für Waffen, Munition etc.
Filme über Ledergürtel
Die Herstellung von Ledergürteln bei www.ludwigschroeder.de.
Patronengürtel aus Leder
Patronengürtel aus Leder.
Patronengürtel aus Nilpferdleder für einen Großwildjäger gefertigt von www.ledermanufaktur.com.
Prüfung der Kennzeichnung und Lederqualität bei Ledergürteln und Lederriemen
Gürtel werden bei der Nutzung stark strapaziert. Das Leder muss flexibel und gleichzeitig reißfest sein. Daher muss man beim Kauf von Ledergürteln und Lederriemen genau prüfen, ob es sich um echtes Leder handelt. Es gibt unterschiedlichste Preisklassen und viel Importware, wo die Kennzeichnung nicht stimmt.
Normalerweise geht man davon aus, dass ein Gütel aus einem Stück Leder ist. Aber viele Gürtel sind in mehreren Schichten unterschiedlichster Materialien aufgebaut, um an den Herstellungskosten zu sparen. Entsprechend leidet dann oft die Lebensdauer der Gürtel. Gürtel aus durchgehend echtem Leder sind langlebiger als Gürtel, die mit anderen Materialien gemixt werden.
Erstaunlich ist der Einfallsreichtum der Hersteller wenn es darum geht, 100% Leder durch preiswertere Materialien zu ersetzen. Bei preiswerten Gürteln wäre es auch angemessen, wenn diese dann richtig deklariert würden. Aber oft wird auf die Rückseite "Echt Leder" gestempelt oder geprägt, ohne dass diese Deklaration den Bezeichnungsvorschriften entspricht.
Aber wie kann man als Laie prüfen, ob man es mit einem hochwertigen und richtig deklarierten Gürtel zu tun hat? Da die Substitutionsmaterialien meist eine Oberfläche erhalten, die wie Leder aussieht und die Schnittkanten meist mit einem Kantenschutz eingefärbt werden, kann man eine sichere Prüfung nur dann durchführen, wenn man den Gürtel durchschneidet. Nur so kann man den Querschnitt genau prüfen. Daher ist oft ein Gutachter für Leder nötig, um die Richtigkeit der Deklaration zu prüfen. Als Laie kann man den Gürtel anfassen und die Flexibilität prüfen und man kann den Anbieter gezielt fragen. Aber die Fälschungen sind oft so gut, dass selbst ein Lederexperte ohne Schnitt ins Material keine eindeutige Aussage treffen kann. Daher verbleibt nur die Empfehlung, wenn ein Gürtel schön und preiswert ist, den zu kaufen und zu hoffen, dass der lange hält. Ist ein Gürtel aber teuer, dann auf jeden Fall kritischer prüfen und hinterfragen, ob das Objekt sein Geld wert ist.
Ledergürtel schwarz mit roter Naht
Bei diesem Gürtel handelt es sich um ein schwarzes Blankleder in guter Qualität. Der Gürtel ist gut verarbeitet, das Leder ist stabil und geschmeidig und der Gürtel ist nicht in Schichten aufgebaut.
Gute Verarbeitung und korrekte Kennzeichnung.
Kantenschutz sauber aufgetragen, im Querschnitt eine Lederschicht mit Narbenseite oben.
Zweiter Ledergürtel schwarz mit roter Naht
Dieser Gürtel ist in Schichten aufgebaut und ist nicht in gleicher Qualität wie der oben beschriebene Ledergürtel. Es gibt zwei Außenschichten mit beschichtetem Spaltleder und innen ein Streifen eines Faserverbundmaterials ohne Lederanteil. Da die Beschichtung auf dem Spaltleder unter 0,15 Millimetern liegt, und die Gesamtstärke des Lederanteils über 80% liegt, darf dieser Gürtel als "Ledergürtel" deklariert werden. Es ist insgesamt ein guter Gürtel, aber kein "hochwertiger" Gürtel. Im Mittleren Preissegment würde das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.
Handwerklich einwandfreie Verarbeitung.
Korrekte Kennzeichnung.
Aufbau in drei Schichten: Oben und unten Spaltleder mit Beschichtung, Mittelschicht Faserverbundmaterial.
Weiterer Gürtel mit gleicher Bewertung, aber ohne Mittelschicht. Oben und unten Spaltleder mit Beschichtung.
Weitere Gürtel mit Verbundmaterial innen
Weitere Gürtel hatten Verbundmaterialien im Innenbereich zwischen zwei beschichteten Spaltledern, aber die Mengenrelation von mindestens 80% Ledermaterial in der Schichtstärke wurde nicht eingehalten. Daher war die Deklaration "Echt Leder" eine Falschdeklaration.
Verbundmaterial als Mittelschicht, aber unter 80% Leder. Daher kein "Ledergürtel".
Ledergürtel glatt, schwarz
Bei diesem Ledergürtel ist der Schichtaufbau anders. In diesem Fall ist das Innenleben ein Spaltleder mit einer geschäumten Beschichtung auf Vorder- und Rückseite. Oben ist eine Folie auf der Schaumbeschichtung, die wie eine Glattlederoberfläche aussieht. Die Schaumbeschichtung hat eine Stärke von 0,25 Millimetern auf der Oberseite und von 0,5 Millimetern auf der Rückseite. Daher muss das Material als "Beschichtetes Spaltleder" deklariert werden. Tatsächlich ist das Material als "Echt Leder" und "PU-Coated" gekennzeichnet, was ein deutscher Kunde nicht verstehen würde. "PU-Coated" ist keine gängige Bezeichnung und ersetzt daher nicht die Pflichtkennzeichnung "Beschichtet". Den Nachteil einer Schaumbeschichtung sieht man beim Knicktest. Die Rückstellkräfte sind wesentlich Schwächer als beim Faserverbund echten Leders. Der Gürtel altert optisch schneller. Bei richtiger Deklaration und im unteren Preissegment wäre der Gürtel akzeptabel. Der Gürtel ist preiswert, aber gut verarbeitet.
Kennzeichnung: "Echt Leder" und "PU-Coated".
Folie und Beschichtung, ein Nachteil beim Knicktest.
Ledergürtel schwarz
Bei diesem Gürtel wurde Verbundmaterial mit Spaltleder verklebt. Das Verbundmaterial ist die Sichtseite mit einer Oberflächenbeschichtung, die wie Glattleder aussehen soll. In diesem Fall ist der Lederanteil in der Schichtstärke unter 50%, der Lederanteil ist auf der Rückseite des Gürtels und es ist das weniger hochwertige Spaltleder. Daher ist die Deklaration "Echt Leder" eine gravierende Kundentäuschung.
Der "Lederanteil" ist unter 50% und es ist ein Spaltleder.
Ledergürtel braun
Dieser Gürtel hat eine weitere Aufbauvariante. Aufbau von der Rückseite nach vorne:
- 1. Dunkelbraune, dünne Folie oder Farbschicht.
- 2. Braune, geschäumte Schicht, ca. 19% der Gesamtdicke.
- 3. Cognacbraunes Gewebe, ca. 19% der Gesamtdicke.
- 4. Verbundmaterial ohne Lederanteil, ca. 16% der Gesamtdicke.
- 5. Spaltlederschicht, ca. 43% der Gesamtdicke.
- 6. Oberflächenbeschichtung in Lederoptik, ca. 2,5% der Gesamtdicke
Aufgrund des geringen Ledermaterialanteils von 43% darf dieser Gürtel nicht ohne weitere, klar erkennbare Beschreibung als "Ledergürtel" oder "Echt Leder" bezeichnet oder gekennzeichnet werden. Für Verbundmaterialien gibt es klare Regeln: Ist der Lederanteil geringer als 80%, muss der Konsument verständlich und erkennbar aufgeklärt werden, um was für ein Material es sich handelt. Für einen preiswerten und richtig deklarierten Gürtel wäre die Verarbeitung sogar noch gut gewesen, aber die vorhandene Deklaration ist einer Verbrauchertäuschung und nicht normkonform.
Kennzeichnung: "Echt Leder" ist nicht zulässig.
Nur eine der vielen Schichten ist Ledermaterial. Es ist daher kein "Ledergürtel".
Gürtel weiß
Bei diesem Gürtel wurde keine Materialart deklariert. Dazu besteht auch keine Pflicht. Nur bei Schuhen gibt es eine europaweite Deklarationspflicht.
Auch dieser Gürtel besteht aus diversen Schichten. Der Aufbau von der Rückseite nach vorne:
- 1. Hellbraune, dünne Folie oder Farbschicht, ca. 5,5% der Gesamtdicke.
- 2. Schwarzes Spaltleder, ca. 45% der Gesamtdicke.
- 3. Graues Verbundmaterial, ca. 18,5% der Gesamtdicke.
- 4. Weißes Spaltleder, ca. 18,5% der Gesamtdicke.
- 5. Schaummaterial mit Folienbeschichtung, ca. 12,5% der Gesamtdicke.
Der Gürtel ist demnach richtig deklariert. Aber beim Knicktest fällt er durch. Wird der Gürtel eingeknickt, was beim Zumachen eines Gürtels unumgänglich ist, dann entstehen unerwünschte Knickfalten. So macht sich die preiswertere Qualität schon von Beginn an bemerkbar.
Gürtel können "vielschichtig" sein.
Die geschäumte, weiße Schicht auf dem weißen Spaltleder hat ein schlechtes Knickverhalten.
Ledergurt grau mit Nieten
Bei diesem Ledergurt handelt es sich um ein Rindsleder mit einer Stärke von ca. 3,3 mm. Es ist ein pigmentiertes „Glattleder“. Die Haarporen sind erkennbar unter der auflackierten Farbschicht. Dieser Ledergurt darf als „echt Leder“ bezeichnet werden.
Man kann gut erkennen, dass es durchgehend natürlich verbundene Lederfasern sind und dass die Farbschicht der Oberfläche nur dünn ist.
Gürtel schwarz mit Nieten
Dieser Gürtel besteht aus drei Schichten. Unten ist ein Ledermaterial, darüber ein graues, geschäumtes Material und auf der Oberfläche ist eine Folienbeschichtung in schwarz. Die gesamte Materialstärke beträgt ca. 3,3 mm.
Beim Ledermaterial handelt es sich um Spaltleder. Die Narbenseite ist nicht vorhanden. Auf beiden Seiten ist eine Veloursschicht. Die Schichtstärke des grauen Schaummaterials inkl. der Folie macht ca. 25 - 30% der Gesamtstärke aus. Laut der RAL 060 A 2 dürfen Leder, bei denen der auf die Außenseite aufgebrachte Oberflächenüberzug ein Drittel der Gesamtdicke des Materials nicht überschreitet, jedoch eine Dicke von mehr als 0,15 mm aufweist, nur als „Beschichtetes Leder“ deklariert werden. Die korrekte Kennzeichnung wäre daher „Beschichtetes Spaltleder“.
Gürtel braun mit Nieten
Dieser Gürtel besteht auch aus drei Schichten. Unten ist ein Ledermaterial, darüber ein graubraunes, geschäumtes Material und auf der Oberfläche ist eine Folienbeschichtung in dunkelbraun. Die gesamte Materialstärke beträgt ca. 3,3 mm.
Beim Ledermaterial handelt es sich um Spaltleder. Die Narbenseite ist nicht vorhanden. Auf beiden Seiten ist eine Veloursschicht.
Die Schichtstärke des Schaummaterials inkl. der Folie macht ca. 30 - 33% der Gesamtstärke aus. Es gelten die gleichen Regeln wie beim schwarzen Gürtel. Die korrekte Bezeichnung wäre daher auch „Beschichtetes Spaltleder“.
Weitere Informationen
- Lederriemen - Lederbänder
- Ledergurte
- Lederarmbänder
- Uhrenarmbänder
- Hundeleinen - Hundehalsbänder
- Geschirrleder
- Peitschenleder
- Schnüre und Riemen aus Tiersehnen