Lefa, Lederfaserstoff oder regeneriertes Leder: Unterschied zwischen den Versionen

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[[bild:lefa.jpg|thumb|300px|Lederfaserstoff im Detail betrachtet.]][[bild:lederfliesen-001.jpg|thumb|300px|Fußboden aus Lederfaserstoff mit Prägung.]]'''Lederfaserstoff''', '''Faserkunstleder''' oder '''Lefa''' ist ein Material, welches aus [[Leder]]fasern, natürlichen Bindemitteln, Weichmachern, [[Gerbung|Gerbstoffen]] und Fettungsmitteln besteht und als Rollenmaterial produziert wird. Dabei werden die Fasern durch die Zusatzstoffe verfilzt und ergeben einen sehr regelmäßigen Werkstoff. Die lederähnlichen Eigenschaften des Materials, sein homogener Aufbau, der günstige Preis und die Verarbeitung als Bahnenmaterial machen Lederfaserstoffe interessant.
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In der Lederherstellung fallen große Mengen an Lederfasern an ([[Schleifen]], [[Spalten]] etc.). Daher ist es z. B. bei der Herstellung von [[Lederfliesen|Bodenplatten]] oder Wandverkleidung eine sinnvolle Ressourcenausnutzung, diese aus Produktionsabfällen der Lederherstellung zu produzieren.
 
  
Verarbeitet dürfen solche Materialien aber nicht mit der Kennzeichnung [[Echtes Leder|"echtes Leder"]] verkauft werden, auch wenn Echtlederfasern ein Bestandteil sind.  
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==Lederfaserstoff - LEFA==
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'''Lederfaserstoff''' (auch "LEFA", "Bonded Leather", "Reconstituted Leather", "Faserkunstleder" genannt) ist ein Material, welches aus Lederfasern und Bindemitteln besteht und als Rollenmaterial produziert wird. In der [[Lederherstellung|Lederproduktion]] fallen große Mengen an Schleifstaub und [[Falzen|Falzspänen]] an. Auch [[Lederzuschnitt|Verschnittreste]] aus der Lederverarbeitung werden zur LEFA-Herstellung verwendet. Material, was unter diesen Namen verkauft wird, muss einen Lederfaseranteil von mindestens 50% haben.
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Die lederähnlichen Eigenschaften des Materials, sein homogener Aufbau, der günstige Preis und die Verarbeitung als Bahnenmaterial machen Lederfaserstoffe interessant. LEFA ist auch eine sinnvolle Ressourcenausnutzung, da es aus Produktionsabfällen der Lederherstellung produziert wird.
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Die Firma Salamander Bonded Leather stellt mit über 100 Mitarbeitern Lefa her. Bei der Herstellung werden [[Chromgerbung|Chrom]]-[[Falzen|Falzspäne]] und [[Pflanzlich gegerbtes Leder|pflanzlich gegerbte]] [[Lederzuschnitt|Stanzabfälle]] verarbeitet. Auf über 100 Meter langen Produktionsanlagen wird im Dreischichtbetrieb Lefa in der [[Lederdicke|Stärken]] 0,25 bis 6 Millimeter hergestellt. Die Jahresproduktion beträgt ca. 10 Tsd. Tonnen. Der Umsatz beträgt 22 Mio. Euro (01/2013).
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LEFA wird hauptsächlich als Material für Absätze, Sohlen und andere nicht direkt sichtbare Komponenten von [[Lederschuhe|Schuhen]] eingesetzt. Weitere Verarbeiter sind die [[Möbelleder|Möbelindustrie]] und [[Bucheinband|Buchbindereien]]. Dort wird LEFA als Bucheinband verwendet. LEFA wird auch als [[Lederfliesen|Bodenplatten]] oder [[Ledertapete |Wandverkleidungen]] verwendet.
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Verarbeitet dürfen solche Materialien aber nicht mit der Kennzeichnung [[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|"echtes Leder"]] verkauft werden, auch wenn Echtlederfasern ein Bestandteil sind.  
  
 
Man unterscheidet zwei Arten von Lederfaserstoff. ''Lefa 1'' ist ein Material, das aus einer einzigen Lederfaserschicht besteht, welche durch Latex gebunden wird. Das billigere ''Lefa 2'' hingegen ist mehrschichtig und enthält nicht nur Lederfasern und Latex, sondern auch Fasern aus Holz und Zellulose. Eine Sonderform, die nur in der Schuhindustrie als elastisches Material vorkommt, ist ''Lefakork'', eine Zusammenstellung von Lederfasern, Korkschrot und Latex.  
 
Man unterscheidet zwei Arten von Lederfaserstoff. ''Lefa 1'' ist ein Material, das aus einer einzigen Lederfaserschicht besteht, welche durch Latex gebunden wird. Das billigere ''Lefa 2'' hingegen ist mehrschichtig und enthält nicht nur Lederfasern und Latex, sondern auch Fasern aus Holz und Zellulose. Eine Sonderform, die nur in der Schuhindustrie als elastisches Material vorkommt, ist ''Lefakork'', eine Zusammenstellung von Lederfasern, Korkschrot und Latex.  
  
Im Onlinehandel taucht immer häufiger der Begriff '''"regeneriertes Leder"''' auf. Dieser Begriff wird für Lederfaserstoff bei Bezügen von preiswerten Stühlen, Zeitungsständern, Buchrücken und anderen Accessoires verwendet. Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den [[Kennzeichnung von Leder|Kennzeichnungsvorschriften für Leder]], weil das Material zu Recht nicht als "Leder" bezeichnet werden darf.
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Im Möbelbereich tauchen Lederfasern meist nur im Zusammenhang mit preiswerten Qualitäten auf.
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Die Oberfläche besteht aus einer Folie mit einer [[Prägung|Haarporenprägung]] und das Untermaterial ist ein Fasergefüge aus aufgelösten Lederfasern, die mit einem „Kleber“ verbunden sind. Man kann ein angelöstes Materialende mit zwei Fingern ohne großen Kraftaufwand weiter reißen. Die Fasern haben nicht wie bei echtem Leder einen starken Verbund. Die Fasern „kleben“ nur aneinander und sind nicht natürlich miteinander verwachsen und haben nicht annähernd die [[Lederqualität|Stabilität von Leder]].
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==Recyceltes Leder==
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Bei preiswerten Angeboten taucht immer wieder die Beschreibung "Recyceltes Leder" auf. Das klingt, als würden gebrauchte Objekte aus Leder zu neuen Produkten verarbeitet. Das mag für einige [[Accessoires]] sogar zutreffend sein, die aber dann nicht unter dem Begriff "Recyceltes Leder" verkauft werden.
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Die unter dem Namen "Recyceltes Leder" oder "Recycling Leder" verkauften Produkte teilen sich auf zwei Bereiche auf. Zum einen werden Lefa-Produkte so genannt, aber auch [[Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite]] werden so bezeichnet.
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In beiden Fällen gilt: Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den [[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|Kennzeichnungsvorschriften für Leder]], weil das Material zu Recht nicht als "[[Leder]]" bezeichnet werden darf.
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==Regeneriertes Leder==
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Im Onlinehandel taucht immer häufiger der Begriff '''"regeneriertes Leder"''' auf. Dieser Begriff wird für Lederfaserstoff bei Bezügen von preiswerten Stühlen, Zeitungsständern, Buchrücken und anderen [[Accessoires]] verwendet. Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den [[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|Kennzeichnungsvorschriften für Leder]], weil das Material zu Recht nicht als "[[Leder]]" bezeichnet werden darf.
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==[[Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite]]==
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Im [[Möbelleder|Möbelbereich]] werden auch [[Kunstleder]] angeboten, wo [[Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite|Lederfasern auf der Rückseite]] verklebt werden, um in der Werbung eine Ähnlichkeit zu Leder zu suggerieren. Es ist aber ein [[Kunstleder]] ohne Ledereigenschaften.
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''Lederfasern auf der Rückseite eines Kunstleders geklebt.''<br></p>
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''[[Leder|Echtes Leder]] und [[Kunstleder]] sind unterschiedliche Materialien, wobei Leder das hochwertigere Material ist. Selbst für Experten ist es nicht einfach, Leder und Kunstleder zu unterscheiden.''</p>
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== Weitere Informationen ==
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* [[Leder#Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?|Welche Materialien dürfen als Leder bezeichnet werden?]]
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* [[Echtes Leder|Was ist "echtes Leder"?]]
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* [[Lederabfall]]
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* [[Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite]]
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* [[Kunstleder]]
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[[Kategorie:Alle Artikel]]
 
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Aktuelle Version vom 25. Januar 2023, 16:11 Uhr

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Lederfasern

In der Lederherstellung fallen beim Falzen große Mengen an Lederfasern (Falzspäne) an.


Lederfaserstoff - LEFA

Lederfaserstoff (auch "LEFA", "Bonded Leather", "Reconstituted Leather", "Faserkunstleder" genannt) ist ein Material, welches aus Lederfasern und Bindemitteln besteht und als Rollenmaterial produziert wird. In der Lederproduktion fallen große Mengen an Schleifstaub und Falzspänen an. Auch Verschnittreste aus der Lederverarbeitung werden zur LEFA-Herstellung verwendet. Material, was unter diesen Namen verkauft wird, muss einen Lederfaseranteil von mindestens 50% haben.

Die lederähnlichen Eigenschaften des Materials, sein homogener Aufbau, der günstige Preis und die Verarbeitung als Bahnenmaterial machen Lederfaserstoffe interessant. LEFA ist auch eine sinnvolle Ressourcenausnutzung, da es aus Produktionsabfällen der Lederherstellung produziert wird.

Die Firma Salamander Bonded Leather stellt mit über 100 Mitarbeitern Lefa her. Bei der Herstellung werden Chrom-Falzspäne und pflanzlich gegerbte Stanzabfälle verarbeitet. Auf über 100 Meter langen Produktionsanlagen wird im Dreischichtbetrieb Lefa in der Stärken 0,25 bis 6 Millimeter hergestellt. Die Jahresproduktion beträgt ca. 10 Tsd. Tonnen. Der Umsatz beträgt 22 Mio. Euro (01/2013).


Lederfliesen-001.jpg

Lederfaserstoff ist i. d. R. dick und fest. Fußboden aus Lederfaserstoff mit Prägung.

 

LEFA wird hauptsächlich als Material für Absätze, Sohlen und andere nicht direkt sichtbare Komponenten von Schuhen eingesetzt. Weitere Verarbeiter sind die Möbelindustrie und Buchbindereien. Dort wird LEFA als Bucheinband verwendet. LEFA wird auch als Bodenplatten oder Wandverkleidungen verwendet.

Verarbeitet dürfen solche Materialien aber nicht mit der Kennzeichnung "echtes Leder" verkauft werden, auch wenn Echtlederfasern ein Bestandteil sind.

Man unterscheidet zwei Arten von Lederfaserstoff. Lefa 1 ist ein Material, das aus einer einzigen Lederfaserschicht besteht, welche durch Latex gebunden wird. Das billigere Lefa 2 hingegen ist mehrschichtig und enthält nicht nur Lederfasern und Latex, sondern auch Fasern aus Holz und Zellulose. Eine Sonderform, die nur in der Schuhindustrie als elastisches Material vorkommt, ist Lefakork, eine Zusammenstellung von Lederfasern, Korkschrot und Latex.

Im Möbelbereich tauchen Lederfasern meist nur im Zusammenhang mit preiswerten Qualitäten auf.


Stühle-Lefa-07.jpg

Stühle-Lefa-05.jpg

Eine Folie auf einem leicht abreißenden Faserverbund.

 

Die Oberfläche besteht aus einer Folie mit einer Haarporenprägung und das Untermaterial ist ein Fasergefüge aus aufgelösten Lederfasern, die mit einem „Kleber“ verbunden sind. Man kann ein angelöstes Materialende mit zwei Fingern ohne großen Kraftaufwand weiter reißen. Die Fasern haben nicht wie bei echtem Leder einen starken Verbund. Die Fasern „kleben“ nur aneinander und sind nicht natürlich miteinander verwachsen und haben nicht annähernd die Stabilität von Leder.


Recyceltes Leder

Bei preiswerten Angeboten taucht immer wieder die Beschreibung "Recyceltes Leder" auf. Das klingt, als würden gebrauchte Objekte aus Leder zu neuen Produkten verarbeitet. Das mag für einige Accessoires sogar zutreffend sein, die aber dann nicht unter dem Begriff "Recyceltes Leder" verkauft werden.

Die unter dem Namen "Recyceltes Leder" oder "Recycling Leder" verkauften Produkte teilen sich auf zwei Bereiche auf. Zum einen werden Lefa-Produkte so genannt, aber auch Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite werden so bezeichnet.

In beiden Fällen gilt: Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den Kennzeichnungsvorschriften für Leder, weil das Material zu Recht nicht als "Leder" bezeichnet werden darf.


Regeneriertes Leder

Im Onlinehandel taucht immer häufiger der Begriff "regeneriertes Leder" auf. Dieser Begriff wird für Lederfaserstoff bei Bezügen von preiswerten Stühlen, Zeitungsständern, Buchrücken und anderen Accessoires verwendet. Wird der Begriff ohne nähere Beschreibung verwendet, entspricht dieser nicht den Kennzeichnungsvorschriften für Leder, weil das Material zu Recht nicht als "Leder" bezeichnet werden darf.


Kunstleder mit Lederfasern auf der Rückseite

Im Möbelbereich werden auch Kunstleder angeboten, wo Lederfasern auf der Rückseite verklebt werden, um in der Werbung eine Ähnlichkeit zu Leder zu suggerieren. Es ist aber ein Kunstleder ohne Ledereigenschaften.


Echtes-Leder-Fasern-01.jpg

Echtes-Leder-Fasern-07.jpg

Lederfasern auf der Rückseite eines Kunstleders geklebt.

 

Echtes Leder und Kunstleder sind unterschiedliche Materialien, wobei Leder das hochwertigere Material ist. Selbst für Experten ist es nicht einfach, Leder und Kunstleder zu unterscheiden.


Weitere Informationen


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