Flamingoeffekt: Unterschied zwischen den Versionen
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* [[Abfärbende Leder|Abfärbende Leder - Schuhe - Bekleidungsleder]] | * [[Abfärbende Leder|Abfärbende Leder - Schuhe - Bekleidungsleder]] | ||
* [[PU-Leder#Typische Schäden bei PU-Ledern im Möbelbereich|Schäden bei PU-Ledern im Möbelbereich]] | * [[PU-Leder#Typische Schäden bei PU-Ledern im Möbelbereich|Schäden bei PU-Ledern im Möbelbereich]] |
Version vom 12. Dezember 2015, 14:15 Uhr
Ein seltenes Lederproblem pigmentierter, heller Glattleder wird auch als „Flamingoeffekt“ bezeichnet. Beim Flamingoeffekt verändert sich die Oberflächenfärbung nur im verdeckten Bereich (Kontaktflächen der Polster gegeneinander auf der Narbenseite). Es scheint auch von Bedeutung für den Effekt zu sein, dass die Fläche eine Berührungfläche ist. Dunkelheit alleine löst das Phänomen nicht aus.
Die Verfärbungen sind nicht gleich erkennbar, aber störend. Meist sind relativ neue Möbel betroffen.
Die Oberflächenpigmentierung des Leders bekommt dann einen rötlichen oder rosafarbenen Stich. Seltener sind gelbliche Verfärbungen. Der Grund für diese Farbveränderung ist nicht endgültig geklärt. Bisher tauchte dieses Phänomen bei Möbelledern auf und innerhalb der ersten Jahre nach dem Kauf. Dazu taucht das Phänomen bei der Lagerung von Leder auf, wenn die Zurichtseiten sich berühren.
Nach längerer Lagerung im gefalteten Zustand verfärbt sich das helle Leder im Kontaktbereich der Pigmentierung rötlich.
Ursache könnte eine Veränderung der Pigmentfarbe sein oder ein Durchbluten von Farbstoffen aus dem Leder unter der Pigmentschicht.
Bei verarbeiteten Möbeln, wo die Polster nicht verstellbar sind, wird dieses Phänomen meist nicht sichtbar. Aber bei verstellbaren Möbeln wird dieser Effekt durch die Veränderung der Polsterpositionen sichtbar. Vorherige Kontaktbereiche der Lederoberflächen zeigen dann im Sichtbereich eine rosa Verfärbung. Bei gelagerten Ledern wird das Problem beim Ausbreiten des Leders sichtbar. Nur der Kontaktbereich des Leders zeigt die Verfärbung auf. Im Bogen der Faltung des Leders nicht. Das lässt vermuten, dass der Auslöser der Farbmigration der Kontakt der Zurichtung zur Zurichtung ist.
Was die Ursache ist, dass nur es nur im Kontaktbereich Oberflächenfärbung zu Obeflächenfärbung zu solchen Verfärbungen kommt, ist bisher nicht erforscht.
Bei Tests mit bereits rotstichigem Leder ergab sich folgendes Ergebnis: Durch reines Abdunkeln des Leders konnte die Farbveränderung nicht verstärkt werden. In Bereichen, wo Kreppband auf das Leder geklebt wurde, hellte das Leder wieder auf. Warum das Kreppband aufhellt, ist noch nicht geklärt.
Bei einem Xenon-Test wurde geprüft, ob sich die Verfärbung durch UV-Bestrahlung rückgängig machen ließ. Erfahrungen von Lederhändlern bestätigten diese Möglichkeit der Behebung des Problems. Wenn man solche Leder im Sommer in die Sonne legt, verschwindet der Effekt wieder.
Dazu wurde eine Probe des Leders mittels Xenon-Tests UV-Bestrahlung ausgesetzt. Nach 14 Stunden war eine deutliche Veränderung erkennbar. Die rötliche Verfärbung war im Bereich der Exposition nicht mehr erkennbar. Eine Messung des Farbunterschieds ergab folgendes Ergebnis. Basis waren die Messdaten eines unveränderten Leders. Im Bereich der rötlichen Veränderungen gab es eine Abweichung beim Delta-Wert von DEcmc 6,6 (Abweichungen bis 1,0 DEcmc sind tolerabel). Im Bereich der Exposition des UV-Lichts, wo das Leder aufgehellt war, ist der Wert auf DEcmc 1,3 zurück gegangen. Somit konnte gezeigt werden, das UV-Licht durch Ausbleichen die Farbveränderung rückgängig macht.
Der Xenon-Test zeigt, dass die rötliche Verfärbung durch UV-Bestrahlung deutlich zurück geht.
Auf der Rückseite des Leders war keine messbare Farbveränderung erkennbar. Man konnte nur eine ganz leichte, ins bläuliche gehende Veränderung erkennen.
Der Test unterstützt eine Mögliche Theorie der Ursache. Wenn Leder mit Chrom gegerbt wird, erhält es eine bläuliche Verfärbung durch den Chromgerbstoff. In der Nachgerbung kann dieser Effekt auch durch die Zugabe rötlicher Farbstoffe optisch gedämpft werden. Bei unglücklichen Konstellationen kann dieser Farbstoff dann durch die Zurichtung an die Sichtseite wandern.
Weitere Tests werden untersuchen, warum Kreppband für eine Aufhellung sorgt. Evtl. wird der migrationsfähige Farbstoff von der Klebeschicht aufgenommen. Tests mit Weich-PVC könnten das zeigen. Weiterhin muss getestet werden, ob nur der Kontakt der Pigmentschichten die Migration anregt.
Nach aktuellem Stand der Technik gibt es daher keine Lösung, außer, das Leder auszutauschen oder durch UV-Licht auszubleichen. Wird Leder ausgetauscht, darf aber nicht wieder gleiches Leder verwendet werden. Sonst kommt der Effekt erneut zum Vorschein.
Weitere Lederschäden
- Typische Lederschäden wie Alterung, Ausbleichen, Fettstellen, Jeansabfärbungen etc.
- Farbmigration
- Abfärbende Leder - Schuhe - Bekleidungsleder
- Schäden bei PU-Ledern im Möbelbereich
- Metallische Verfärbungen auf neuen Ledern - meist Bekleidungsleder
- Das Durschlagen von Klebern bis zur Oberseite
- Verschimmelte Leder
- Fettausschlag
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