Lederfehler
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Version vom 21. Januar 2017, 20:35 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
Lederfehler sind Mängel im fertigen Leder, die entweder bereits in Schäden in der Rohhaut, in Fehlern bei deren Lagerung oder in nicht sachgerechter Verarbeitung im Herstellungsprozess begründet sind.
- Abfärbungen sind eine Folge zu geringer Farbfixierung, etwa durch zu hoch konzentrierte Farbstoffe oder zu geringes Auswaschen nach der Färbung. Bei zu hoher Farbkonzentration kommt es auch zum Bronzieren.
- Beim Äscher können, wenn man die Blößen zuvor an der Luft verweilen lässt, Äscherschatten entstehen. Das sind dunkle Flecken, die durch Kalkablagerungen in der Narbenseite verursacht werden.
- Unregelmäßig begrenzte Blutflecken entstehen durch punktuell mangelnden Abfluss der Salzlake nach dem Konservieren der Häute durch Einsalzen.
- Es können Farbfehler entstehen, wenn die aufgetragene Färbung nicht gleichmäßig deckt, besonders auf bereits anderweitig vorhandenen Schadstellen.
- Fettausschlag kommt bei sehr fetthaltigen Ledern wie Lamm- und Schafsledern vor.
- Gerbstoffflecken entstehen durch eine ungleichmäßige Konzentration des Gerbstoffs im Gerbprozess.
- Losnarbigkeit nennt man das Phänomen, dass die Narbenseite des Leders ungleichmäßig dick ist und Hohlräume darunter entstehen. Hier handelt es sich um einen bereits am Tier bestehenden Hautfehler. Solche Häute sollten den Weg in die Produktion eigentlich gar nicht erst finden.
- Unter Fettfraß versteht man Schäden an Tierfellen, die nach längerer Lagerung durch Gerbfehler entstehen können und etwa an Tierpräparaten in Museen auftreten. Wenn nach dem Gerben noch zuviel Fett im Fell verblieben ist, kann dieses Fett sich zu Säure zersetzen und das Kollagen in der Haut angreifen. In der Folge löst diese sich kontinuierlich auf und wird zum Fall für einen Präparator.
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