Glanz

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Die meisten neuen Leder bei Autos und Möbeln, aber auch sehr viele alte Leder sind matt. Durch Pflegemittel und das Polieren mit der Bekleidung bei der Benutzung wird die Lederoberfläche mit der Zeit aufpoliert und somit glänzend. Besonders gut sieht man diesen Unterschied beim Fahrersitz eines gebrauchten Fahrzeuges im Vergleich zur Rückbank.

Ein Leder ist matt, weil es unter dem Mikroskop im Querschnitt in der Oberfläche wie die Alpenlandschaft aussieht. Die Reflektion dieser rauen Oberfläche erzeugt die Mattheit. Das Licht wird in alle Richtungen gestreut und sieht für das menschliche Auge matt und heller aus. Durch jedes Draufsetzen und durch jede Bewegung im Fahrzeug drücken Sie diese Spitzen flach und polieren diese herunter. Durch jeden Hautkontakt tragen Sie etwas Handfett auf (wie beim Fingerabdruck auf der Brille) und füllen die Täler auf. Dadurch glätten Sie die Oberfläche und ändern die Reflexion. Die Reflexion des Lichts ist dann parallel und sieht für das menschliche Auge dunkler und glänzender aus.


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Matte Leder sind unter dem Mikroskop sehr rau.

 

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Glanzgestoßenes Krokoleder - die Reflexion ist parallel

 


Es gibt Produkte, die das Leder wieder matter machen (Lederreiniger, Leder Versiegelung, Leder Protector, Fresh Neutral "matt"), aber kein Mittel, welches die Folgen der erneuten Benutzung mindern könnte. Leder wird immer weicher sein als der Gegendruck, und Handfette sind selbst durch Handschuhe am Lenkrad nicht zu verhindern. Die Handschuhe würden dann stattdessen die Oberfläche polieren. Man darf daher den Mattgrad nicht zur Manie werden lassen. Es gehört zum Leder dazu, dass es mit der Zeit etwas glänzender wird, und wenn es einmal zu störend wird, dann reinigt man und pflegt wieder. Intervalle von 3 Monaten sind dann aber absolut ausreichend.

Traditionell bevorzugen die Amerikaner und Engländer eher glänzende Leder (die traditionell in den USA erzeugten Schuhe aus Pferdeleder werden z. B. glanzgestoßen) und die Deutschen eher mattere Leder. Das Leder sieht dann weniger "plastikartig" aus. Matte Leder neigen durch die rauhe Oberfläche eher zu Anschmutzungen und Verschleiß als glänzende Leder.


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Metallikeffekt und Patina alter Autos.

 

Der Glanzgrad eines Leders kann neben der Bestimmung durch spezielle Messgeräte auch durch Vergleichskarten (sog. Boller-Skala) ermittelt werden, die anhand der empirisch erhobenen Grade "stumpfmatt", "matt", "halbmatt", "halbglanz", "glanz" und "hochglanz" abhängig vom Farbton des Leders (da der Glanzeindruck auch von der Farbe des Materials abhängt) eine Beurteilung zulassen.

Auf der von Dr. Boller in den fünfziger Jahren entwickelten Glanz-Skala, die bereits seit Jahrzehnten nicht mehr erhältlich ist, baute die neue Skala des TORSO-VERLAG auf. Der UNITY COLOR Gloss Meter definierte die sechs oben genannten Glanzgrade und zeigt diese in einem handlichen Fächer in vier Farbbeispielen. Zusätzlich sind auch Reflektomerwerte angegeben, die einen Bezug zu den in der Industrie verwendeten Messtechnik schaffen. Aber auch dieser Fächer ist nicht mehr erhältlich.


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Weitere Informationen


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