Robbenfell: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Februar 2017, 16:43 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Robbenfell - Robbenleder
Robbenfelle und Robbenleder waren wichtige Rohstoffe für die in jenen Regionen lebenden Menschen, wo Robben natürlich vorkommen. Das Leder und die Felle dieser Tiere dienten für Bekleidung, Schuhe, Handschuhe, Kopfbedeckungen, Riemen und Gurte und viele andere praktische Einsatzzwecke.
Durch die Massenjagd im 19. Jahrhundert wurden die Bestände teilweise deutlich dezimiert. Daraufhin wurden in vielen Ländern Gesetze erlassen, um die Bestände wieder anwachsen zu lassen.
Aufgrund einer EU-Richtlinie vom 28. März 1983 durften Felle von Jungrobben bis zum Alter von 3 Monaten der Arten Klappmütze und Sattelrobbe (Fellbezeichnungen Whitecoat und Blueback) nicht mehr eingeführt werden.
Das EU-Parlament erließ im September 2009 eine weiterreichende EU-Verordnung zur Einführung eines Handelsverbotes für Robbenfelle und andere aus Robben hergestellte Produkte. Das Verbot ist am 20. August 2010 in Kraft getreten. Das Verbot betrifft alle Robbenhautprodukte, also auch Schuhe und Bekleidung als auch Leder und Felle.
Das bedeutet vorerst ein Verbot des Inverkehrbringens von Robbenerzeugnissen in die Europäische Union. Ausnahmen gelten für Felle oder Produkte, die aus einer von Inuit oder anderen indigenen Gemeinschaften betriebenen Robbenjagd stammen oder zum persönlichen Gebrauch von Reisenden eingeführt werden oder aus der Bewirtschaftung von Meeresressourcen stammen.
Inuit in Robbenfellkleidung. - Gewendetes Robbenfell als Schwimmer für die Wahlharpune (DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach).
Bild 1: Robbenleder - Bild 2: Narbung des Robbenleders - Bild 3: Haarporen der Robbenhaut
Lederhandtaschen aus Seehundleder, gesehen im DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
Aus Robben- und Seehunddarm-Haut fertigten sich die Eskimos Regenmäntel. Diese waren wie Pergament. Diese Bekleidung musste ständig gut gefettet sein, damit die nicht brüchig wurden und wasserdicht blieben.
Regenhemden aus Seehund- oder Robbendarm-Haut aus Sibirien und Alaska aus dem 18. Jahrhundert (Bilder unten aus dem DLM - Deutsches Ledermuseum in Offenbach.
Tasche aus der Haut des Robbendarms. Feinste Nähte verbinden die schmalen Streifen.
Seehundleder - Seehundhaut
Seehunde sind eine Robbenart.
Nähbeutel der Inuit, getrocknete Seehundhaut, Alaska/USA, um 1890. - Spielzeugmodell eines Kajaks, getrocknete Seehundhaut, Grönland, vor 1940. (© Deutsches Ledermuseum, C. Perl-Appl).
Walrossleder
Zur Gruppe der Robben gehört auch das Walross. Walrossleder ist ausgesprochen exotisch. Das Tier hat eine stark genarbte Haut, was sich im Leder widerspiegelt.
Walrossleder-Tasche von ca. 1910 (England) für 2.600 € (03/2012).
Video über Leder verschiedener Tierarten
Filme über Leder von verschiedenen Tierarten.
Weitere Exotenleder
- Alligatorleder
- Antilopenleder
- Bullenhoden
- Carpincholeder
- Echsenleder
- Elefantenleder
- Fischleder: Aal, Haifisch, Karpfen, Lachs, Muräne, Rochen, Tilapia, Stör, Kugelfisch
- Frosch- und Krötenleder
- Giraffenleder
- Gürteltierleder
- Hühnerleder
- Hundeleder
- Katzenleder
- Känguruleder
- Kamelleder
- Krokodilleder
- Kuhmagen
- Nilpferdleder
- Pferdeleder
- Schildkrötenleder
- Schlangenleder
- Schuppentier, Pangolin
- Straußenbein
- Vogelleder
- Walrossleder
- Yakleder
- Zebrafell